Nach 35 Jahren wurde der Braunkohlekessel in Merkenich abgeschaltet. Wie es nun an dem Standort weitergeht.
Rhein-EnergieLetzer Kohlekessel in Köln-Merkenich abgeschaltet

Blick auf das Heizkraftwerk in Merkenich Foto: Uwe Weiser
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Der Braunkohlenkessel im Heizkraftwerk Köln-Merkenich ist am 1. April abgeschaltet worden. Damit ist die Nutzung heimischer Braunkohle zur Energieerzeugung in Köln Geschichte, teilte der Versorger Rhein-Energie am Dienstag mit.
„Der Braunkohlenkessel war vor 35 Jahren aus damaliger Sicht modernster Umweltschutz in der Energieerzeugung. Heute ist er veraltete Technik, er hat in der Zwischenzeit trotzdem positive Wirkung durch eine sichere Wärme- und Dampfversorgung und den Ersatz noch älterer, ineffizienter Anlagen entfaltet“, sagte der Rhein-Energie-Vorstandsvorsitzende Andreas Feicht bei der Abschaltung der Anlage. Der damalige Bundesumweltminister Klaus Töpfer (CDU) drückte im März 1990 den Startknopf für die Kesselanlage, die seinerzeit als eine der modernsten Europas und als Modellfall für den Umweltschutz galt.
Platz für eine Großwärmepumpe
Am Standort Merkenich will die Rhein-Energie nun Platz für innovative Technik schaffen, wie etwa Großwärmepumpen, um die Energieversorgung der Zukunft zu gestalten. Den Prozessdampf für die benachbarte Industrie und Fernwärme für die Wohngebäude im Kölner Norden und Westen (Bocklemünd) sowie Strom fürs öffentliche Netz erzeugt künftig unter anderem eine Gas-und Dampfturbinen-Anlage (GuD) auf Basis von Erdgas.
Diese existiert bereits seit dem Jahr 2000 auf dem Kraftwerksgelände und wird laut Rhein-Energie aktuell mit der Zielsetzung einer höheren Effizienz modernisiert. Die GuD-Anlage sei so vorbereitet, dass sie auf Wasserstoff umgestellt werden könne. Außerdem soll in Merkenich ab 2029 eine Klärschlammverbrennungsanlage klimaneutral Energie liefern.