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Gigantische Videospiel-ÜbernahmeMicrosoft schließt Kauf von Activision ab

Lesezeit 2 Minuten
In einem Studio stehen Menschen im Dunkeln vor einer lilafarbenen Bildschirm-Wand mit der Aufschrift „Activision Blizzard“.

Entscheidung gefallen: Der Videospiele-Riese Activision Blizzard darf von Microsoft übernommen werden.

Beliebte Spiele wie „World of Warcraft“, „Call of Duty“ und „Candy Crush“ gehören nach langem Tauziehen jetzt dem Software-Konzern Microsoft.

Die größte Übernahme im Spiele-Geschäft ist perfekt: Microsoft hat nach langem Tauziehen mit Wettbewerbshütern den Kauf des Branchenriesen Activision Blizzard abgeschlossen. Spiele wie „Call of Duty“, „Overwatch“, „World of Warcraft“ und „Candy Crush“ gehören damit dem Software-Konzern und Anbieter der Xbox-Plattform.

Microsoft fängt nun an, Games von Activision Blizzard in seinen Abo-Dienst Games Pass einzubinden, wie Spiele-Chef Phil Spencer am Freitag ankündigte. Das wird aber noch Monate dauern.

Die Unternehmen gaben den Vollzug der Übernahme wenige Stunden nach dem grünen Licht der britischen Wettbewerbshüter bekannt. Deren Bedingung war, dass ein Teil der Cloud-Gaming-Rechte von Activision Blizzard an die Spielefirma Ubisoft statt an Microsoft geht.

Kartellwächter befürchteten Blockade des Wettbewerbs bei Cloud-Gaming

Die britischen Kartellwächter hatten befürchtet, dass der Kauf den Wettbewerb beim Cloud-Gaming einschränken würde und blockierten den Deal im April zunächst. Cloud-Spiele laufen auf Servern im Internet und werden auf die Geräte der Nutzer nur übertragen. Microsoft ist bereits stark in dem Geschäft und bot als Zugeständnis unter anderem an, Cloud-Gaming-Rechte für 15 Jahre an Ubisoft abzutreten. Die britische Wettbewerbsbehörde CMA war damit zufrieden.

Microsoft und Activision Blizzard hatten den damals rund 69 Milliarden Dollar schweren Deal Anfang 2022 angekündigt. Eine anfängliche Sorge von Wettbewerbshütern war, Microsoft würde die Games danach nur noch auf seiner Xbox-Konsole und dem hauseigenen Cloud-Dienst anbieten.

Im Zuge der Untersuchungen versprach der Konzern, die Spiele zehn Jahre lang auch für andere Konsolen wie Sonys Playstation oder Nintendos Switch sowie Cloud-Plattformen anderer Anbieter verfügbar zu machen.

US-Wettbewerbsaufsicht FTC und Sony waren mit Widerstand erfolglos

Der US-Wettbewerbsaufsicht FTC reichte das nicht und sie versuchte, den Abschluss der Übernahme per einstweiliger Verfügung stoppen zu lassen. Ihre Argumente überzeugten das Gericht jedoch nicht.

Die FTC kann auch nach Abschluss der Übernahme versuchen, dagegen vorzugehen - das erste Scheitern vor Gericht senkt aber ihre Chancen, am Ende eine Rückabwicklung zu erreichen. Auch der Playstation-Anbieter Sony als größter Xbox-Rivale war mit seinem monatelangen Widerstand gegen den Zusammenschluss nicht erfolgreich.

Wegen der Diskussionen mit Regulierern hatten Microsoft und Activision Blizzard die Frist für den Abschluss der Übernahme von Juli bis zum 18. Oktober verlängert. Der Spielefirma hätte eine Milliarden-Zahlung zugestanden, wenn der Deal am Ende doch geplatzt wäre. Der langjährige Chef von Activision Blizzard, Bobby Kotick, wird nur noch bis Jahresende an Bord bleiben, wie er in einer von Microsoft veröffentlichten E-Mail ankündigte. (dpa)