„Quadratisch, praktisch, Blut“Ritter Sport für Russland-Geschäft kritisiert
Waldenbuch – Der Schokoladenhersteller Ritter Sport liefert trotz des Ukraine-Krieges weiterhin Schokolade nach Russland. Das Unternehmen habe sich die Entscheidung nicht leicht gemacht, teilte ein Sprecher am Dienstag auf Anfrage in Waldenbuch mit. Ein Stopp der Lieferungen hätte zur Folge, dass die Produktion drastisch heruntergefahren müsste, „und damit auch ernsthafte Auswirkungen auf uns als unabhängiges mittelständisches Familienunternehmen “. Letztlich wären auch die Kakaobauern davon betroffen.
„Quadratisch, praktisch, Blut“: Ritter-Sport-Boykott gefordert
Nach der Ankündigung hat der deutsche Schokoladen-Hersteller in sozialen Netzwerken wie Twitter oder Facebook viel Kritik auf sich gezogen. Viele Userinnen und User riefen zum Boykott auf, vielfach wurde der Protest gegen Ritter Sport mit dem Spruch „Quadratisch, praktisch, Blut“ begleitet. Dabei handelt es sich um eine Abwandlung des bekannten Ritter-Sport-Werbeslogans, „Quadratisch, praktisch, gut“.
Der Konzern begründete seine Entscheidung: Russland ist ein wichtiger Markt für den schwäbischen Schokoladenhersteller. Der Marktanteil von Ritter Sport in Russland liegt nach Firmenangaben bei sieben Prozent. Am Gesamtumsatz von Ritter Sport machten die Russland-Geschäfte etwa zehn Prozent aus.
Weiter wie bisher könne es jedoch nicht gehen, sagte der Sprecher. So habe Ritter Sport bereits Anfang März die Entscheidung getroffen und umgesetzt, „nicht weiter in den russischen Markt zu investieren sowie Werbung dort zu stoppen“. Ob sich Ritter Sport nun nach der großen Kritik zu weiteren Schritten entschließt, steht noch aus. (mab/dpa)