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Preisabschlag von 22 Cent pro KiloSchweinemäster bekommen maue Grillsaison zu spüren

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Die Nase einer Sau aufgenommen auf einem Biohof.

Die Nase einer Sau aufgenommen auf einem Biohof. (Symbolbild)

Wirtschaftlich geht es den meisten Schweinehaltern in diesem Jahr relativ gut - aber die schleppende Nachfrage im Sommer hat eine Preisdelle verursacht.

Die Schweinemäster spüren die derzeit verhaltene Nachfrage nach Fleisch auf ihrem Konto: Die Schlachtunternehmen haben in den vergangenen zwei Wochen die Erzeugerpreise gesenkt. Als Begründung seien die enttäuschenden Geschäfte am Fleischmarkt genannt worden, sagte der Marktexperte der Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (ISN) mit Sitz im niedersächsischen Damme, Klaus Kessing.

Der Preisabschlag betrage im Mittel insgesamt um die 22 Cent pro Kilo, erklärte Kessing. Vor allem das Grillgeschäft sei hinter den Erwartungen zurückgeblieben. „Da hatte man sich vor allem zu Beginn des Sommers etwas mehr erhofft“, sagte er. Inzwischen sie die Nachfrage wieder etwas gestiegen, aber richtig gut sei die Saison nicht gewesen: „Das liegt am verregneten Sommer.“

Schweinemast in Deutschland: Weniger Nachfrage zur sommerlichen Reisezeit

Der Nachfragerückgang in den Sommermonaten sei im Grunde ein erwartbarer saisonaler Effekt, erläuterte Kessing. Die Ferienzeit im Sommer sei generell eine Zeit, in der relativ wenig Fleisch verkauft werde, was an der Reisezeit liege: Viele Kunden seien dann nicht im Land. Allerdings komme die Erzeugerpreis-Delle in den meisten Jahren erst später, im Spätsommer oder Herbst, auf die Landwirte zu.

Die Schweinehalter seien in diesem Jahr relativ gut aufgestellt, sagte Kessing. „Die Preise waren bis zuletzt deutlich über zwei Euro pro Kilo Schlachtgewicht, und auch die Futterkosten sind wieder deutlich zurückgegangen.“ Zwar habe sich die Situation inzwischen etwas verschlechtert. Aber im Vergleich zur Situation von 2021 und 2022, als es neben der Corona-Pandemie auch Ausbrüche der Afrikanischen Schweinepest gab, sei die Situation derzeit insgesamt sehr viel besser.

Das zeige sich daran, dass sich die Bestandszahlen einigermaßen stabilisiert hätten: Bei der jüngsten Viehzählung seien ebenso viele Schweine gezählt worden wie im Vorjahr. „Das ist schon mal ein gutes Zeichen, dass es wieder ein bisschen besser läuft“, sagte Kessing.

Zum Stichtag 3. Mai lag laut Statistischem Bundesamt die Zahl der gehaltenen Schweine bei 20,9 Millionen, was im Vergleich zum selben Tag des Vorjahres nahezu unverändert war (-1.200 Tiere). Allerdings ging im Vergleichszeitraum die Zahl der Betriebe deutlich zurück: Mit 15.700 schweinehaltenden Betrieben waren es 3,4 Prozent weniger als im Vorjahr.

Inzwischen gab es einen leichten Anstieg der Schlachtzahlen bei Schweinen - 21,9 Millionen Tiere im ersten Halbjahr bedeutet einen Zuwachs um 0,4 Prozent, erstmals seit acht Jahren. Er glaube allerdings nicht, dass es wieder eine deutliche Steigerung der Bestände und Schlachtungen gebe, sagte Kessing.

Eine große Sorge ist die Afrikanische Schweinepest (ASP). In Hessen sei das ein wichtiges Thema, da es einige Fälle nicht nur bei Wildschweinen, sondern auch bei Landwirten mit kleineren Beständen gegeben habe. Die Situation sei für die Betriebe in den betroffenen Regionen sehr belastend. Auch aus den anderen Bundesländern werde genau hingeschaut mit der Befürchtung, die Tierseuche könnte sich weiter ausbreiten. „Die Sorge ist doch bei allen immer da, dass die ASP noch weitergetragen wird“, sagte Kessing. (dpa)