Die hohen Kostensteigerungen in Folge des Krieges fressen aber einen Teil der Umsatzsteigerungen auf.
SüßwarenDeutsche greifen auch in der Krise zu Schokolade und Chips
Die deutsche Süßwarenindustrie konnte im vergangenen Jahr trotz der Folgen des Ukraine-Krieges ihre Produktion steigern. Insgesamt seien in Deutschland 2022 schätzungsweise rund vier Millionen Tonnen Süßwaren und Knabberartikel hergestellt worden, berichtete der Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie (BDSI) in seiner Bilanz für das vergangene Jahr. Das seien rund 2,8 Prozent mehr als im Vorjahr. Der Wert der produzierten Ware stieg sogar um 6,5 Prozent auf rund 14 Milliarden Euro.
Starke Kostenspirale
Trotzdem spricht die Branche von einem schwierigen Jahr. Denn die gestiegenen Umsätze deckten die Mehrkosten in Folge des Krieges nur teilweise ab. „Im Jahr 2022 erlebten die mehr als 200 Unternehmen der deutschen Süßwarenindustrie eine seit dem Zweiten Weltkrieg noch nie dagewesene Spirale an Kostensteigerungen und teilweise massiven Problemen und Ausfällen in internationalen Lieferketten“, sagte Bastian Fassin, Vorsitzender BDSI. Die enorme Kostenbelastung werde für die Unternehmen immer mehr zu einer Standort- oder gar einer Existenzfrage.
Das Exportgeschäft blieb dabei das wichtigste Standbein der Branche. Insgesamt wurden laut BDSI 2,5 Millionen Tonnen Süßwaren und Knabberartikel exportiert, vier Prozent mehr als im Vorjahr. In Deutschland war das Geschäft dagegen leicht rückläufig. Kräftige Zuwächse verzeichneten nach den Schätzungen des Verbandes vor allem die Hersteller von Bonbons und Zuckerwaren, die ihre Produktion um sechs Prozent auf rund 660.000 Tonnen steigern konnten. Doch auch die Hersteller von Schokoladenprodukten und Feinen Backwaren konnten ihre Produktion ausweiten. Insgesamt wurden laut BDSI in Deutschland im vergangenen Jahr 1,2 Millionen Tonnen an Schokoladenprodukten produziert, 1,7 Prozent mehr als im Vorjahr. Hinzu kamen 765.000 Tonnen Feine Backwaren, ein Zuwachs von 1,9 Prozent. Nicht ganz so gut lief das Geschäft mit Knabberartikeln. Hier sank die Produktionsmenge nach Schätzungen des BDSI um -0,1 Prozent auf rund 365.000 Tonnen.
Die Internationale Süßwarenmesse (ISM) in Köln hat ihren angestammten Termin im Januar einmalig coronabedingt in diesem Jahr auf Ende April verschoben. „Damit wollten wir den Wünschen der Trägerverbände der ISM Rechnung zu tragen und konnten so allen Teilnehmenden ein Höchstmaß an Planungssicherheit gegeben“, sagte Oliver Frese, Geschäftsführer der Kölner Messe. (mit dpa)