Sieben TippsWie man die Stimmung im Team verbessert
Die Arbeit im Team kann ganz schön nerven - umso wichtiger ist es für Mitarbeiter, sich an bestimmte Regeln zu halten. Karriere-Profis geben sieben Tipps, damit die Zusammenarbeit mit Kollegen wieder Spaß macht.
Alle Team-Mitglieder rackern wie verrückt - doch vom Chef kommt nur Gemecker: Wenn solch ein Klima herrscht, geht man morgens nur ungern zur Arbeit. „Wenn von oben gar nichts kommt, wird es sehr schwierig mit der Selbstmotivation“, sagt Motivationstrainer Christian Weilmeier aus Landshut.
In so einem Motivationsloch stecken nicht wenige: Jeder sechste erwachsene Arbeitnehmer (17 Prozent) in Deutschland hat innerlich gekündigt, wie eine Gallup-Umfrage zeigt. Das sind allerdings 7 Prozentpunkte weniger als im Vorjahr. Betroffene sollten sich nicht hängenlassen, sondern selbst die Stimmung im Team verbessern. Diese Punkte helfen dabei:
1. Bestandsaufnahme machen
Zunächst einmal sollten sie kritisch die eigene Wahrnehmung hinterfragen, rät Weilmeier. „Es läuft nichts!“ oder „Nie gibt es Lob!“ - mancher geht im Kopf immer wieder dieselben negativen Gedanken durch. Einer kritischen Überprüfung hält diese Wahrnehmung häufig gar nicht stand. „Oft bleiben die negativen Dinge in Erinnerung, und die positiven vergisst man“, sagt Weilmeier. Er rät deshalb, eine Woche lang die als positiv und negativ empfundenen Erlebnisse bei der Arbeit aufzuschreiben - und dann Bilanz zu ziehen. Oft ist die Zahl der positiven Erlebnisse gar nicht so klein.
2. Sich mit Kollegen besprechen
Bleiben unterm Strich deutlich mehr negative als positive Punkte über, helfe es, sich mit Kollegen zu besprechen. „Habt ihr auch das Gefühl, dass es bei der Arbeit nicht rund läuft?“ und „Woran liegt das eurer Meinung nach?“ sind mögliche Fragen. Möglicherweise gibt es Arbeitsroutinen im Team, die nicht gut funktionieren - und die das Team selbstständig ändern kann, ohne dass es dabei vom Chef abhängig ist. Das kann etwa sein, dass es bestimmte Aufgaben oder Kundenanrufe gibt, die besonders nervig sind. Sie könnten Teams besser untereinander verteilen.
3. Nicht mehr als sieben Mitarbeiter
Zehn Leute machen die Arbeit - und zwei ruhen sich aus. Gruppen arbeiten nicht zwangsläufig effizienter als Einzelpersonen. Denn in einem Team neigen Mitarbeiter dazu, sich weniger anzustrengen, weil sie sich auf den Leistungen anderer ausruhen. Damit ein Team gut funktioniert, ist die richtige Größe entscheidend: Studien zufolge sind etwa sieben Mitarbeiter eine gute Zahl. Darauf weist Prof. Rolf van Dick hin, Sozialpsychologe der Goethe-Universität Frankfurt.
4. Die Mischung macht's
Zu einheitliche Teams verhindern neue Ideen: Wie schädlich homogene Gruppen für Unternehmen sind, hat Ana Luiza de Araújo Burcharth in ihrer Dissertation an der dänischen Aarhus School of Business ermittelt. Die Forscherin stellte fest, dass vor allem kleinere Betriebe dazu neigen, Leute einzustellen, die ähnlich ticken und dieselben Werte und Hintergründe besitzen wie die vorhandene Belegschaft. Das macht vielleicht den Alltag harmonischer - aber in der Konsequenz verhindert es Innovationen.
5. Sich gegenseitig loben
Klar - fehlendes Lob vom Chef lässt sich nicht ersetzen. Für die Stimmung ist es trotzdem gut, wenn Mitarbeiter sich auch einmal gegenseitig Anerkennung aussprechen, wenn etwas gut gelaufen ist. „Einer muss schließlich damit anfangen“, rät Weilmeier. Hat der Kollege die Zusammenarbeit mit einem schwierigen Kunden wieder einmal bravourös gemeistert, könnte man ruhig einmal sagen: „Wie Du das mit Herrn Y immer schaffst, ich könnte das nicht.“
6. Den Teamerfolg belohnen
Ebenfalls wichtig ist eine Belohnung, die den Teamerfolg berücksichtigt. Nichts sei fataler, als Teamarbeit einzuführen, aber dann nur den Einzelnen für seine individuelle Leistung zu vergüten, erklärt Rolf van Dick 2013 in der Zeitschrift „Human Resources”. Das schaffe Unzufriedenheit und Misstrauen.
7. Regelmäßig Auszeiten nehmen
Teams müssen sich regelmäßig Auszeiten nehmen, um über ihre Arbeit zu reflektieren. Dabei reichen einige Stunden im Jahr, die außerhalb des Unternehmens verbracht werden. Gerade für eingespielte Teams ist es wichtig, zu überlegen, ob sie noch das Richtige tun und ob sie es nicht noch besser machen könnten. (gs/dpa)
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