Drei Mobilfunknetze gibt es derzeit in Deutschland. Wer mit seinem Smartphone im Internet surft oder telefoniert, nutzt dabei also immer die Infrastruktur von Telekom-, Vodafone- oder Telefónica (als O2-Netz bekannt). Das gilt auch dann, wenn man seinen Vertrag mit einem anderen Anbieter geschlossen hat.

In Köln bietet dabei die Telekom die beste Netzqualität. Das hat das Fachmagazin Connect gemeinsam mit dem Dienstleister Umlaut in einem großangelegten Test ermittelt. Auf Platz zwei folgt das Netz von Telefónica. Vodafone bildet das Schlusslicht.

Tests in drei Kategorien

Connect führt bei der Auswertung Tests in drei Kategorien durch: Sprache, Daten und Crowd. In der Kategorie „Sprache“ werden zum Beispiel Rufaufbau und Sprachqualität ermittelt. In der Kategorie „Daten“ testet Connect, wie gut Apps, Streaming und Websurfing funktionieren. Beim sogenannten Crowdsourcing werden dagegen in der Praxis gemessene Werte von Bürgerinnen und Bürgern gesammelt, die dann in die Bewertung einfließen. Das soll sicherstellen, dass nicht nur die maximal mögliche Netzleistung erfasst wird, sondern auch das, was tatsächlich bei den Nutzern ankommt. Andere Posten wie Preise und Service werden im Test nicht verglichen.

In der Sprachwertung liegen Telekom und Telefónica mit 161 von 162 möglichen Punkten gleichauf, Vodafone folgt mit einem leichten Rückstand (159 Punkte). Bei den Crowddaten schlägt die Telekom mit 144 von 150 Punkten Telefónica und Vodafone (je 141 Punkte). Den klarsten Vorsprung kann der Bonner Konzern in der Datenwertung erzielen, wo er mit 279 Punkten deutlich vor Telefónica (269 Punkte) und Vodafone (251 Punkte) liegt.

Verbindung in der Bahn durchwachsen

Die Qualität der Breitbandverbindung (4G und 5G) wird in dem Test bis auf Stadtteilebene aufgeschlüsselt: In den innenstadtnahen Bezirken liefern sich vor allem die Telekom und Vodafone ein Kopf-an-Kopf-Rennen. So liegt die Telekom in Ehrenfeld, Lindenthal, der Neustadt-Süd und Teilen von Mülheim vorn. Vodafone schneidet dagegen zum Beispiel in Sülz besser ab, außerdem in Dellbrück, Longerich und Esch/Auweiler. Telefónica-Kunden haben in Junkersdorf, Wahn, Dünnwald, Zollstock, Poll und Deutz die beste Verbindung.

Auf Bundesebene kann die Telekom bereits das zwölfte Mal in Folge die Gesamtwertung für sich entscheiden. Besonders was die Mobilfunk-Verbindung in der Bahn angeht, haben aber alle Anbieter noch Nachholbedarf. Dabei können sie sich ein Beispiel an den Netzen europäischer Nachbarn nehmen: „Besonders im Vergleich mit den vorbildlichen Leistungen der Schweizer Betreiber bleibt (…) bei allen drei deutschen Anbietern weiter Luft nach oben“, heißt es in der Connect-Auswertung.

Aber auch innerdeutsch dürfte es bald mehr Konkurrenz geben. Der Anbieter 1&1 Drillisch arbeitet derzeit am Aufbau eines eigenen Mobilfunknetzes.