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Theo Müller will Landliebe und drei Werke übernehmen

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Heilbronn – Der Molkereiriese Theo Müller will Landliebe und weitere Marken sowie drei Milchverarbeitungswerke in Deutschland vom Konkurrenten FrieslandCampina übernehmen.

Die niederländische Molkereigenossenschaft gab eine Vereinbarung mit der Unternehmensgruppe Theo Müller über den Verkauf eines Großteils ihres deutschen Verbrauchergeschäfts bekannt. FrieslandCampina wird sich demnach in Deutschland vor allem auf den Verkauf internationaler Marken wie Chocomel, Frico und Holland Master konzentrieren.

„Sehr passende Ergänzung unseres Portfolios”

„Wir sind überzeugt, dass diese Akquisition eine sehr passende Ergänzung unseres erfolgreichen Mopro-Portfolios auf dem deutschen Markt darstellt und einen positiven Beitrag zum Wachstumskurs der Unternehmensgruppe Theo Müller leisten wird”, wird darin Stefan Müller, Aufsichtsratschef der Unternehmensgruppe Theo Müller, zitiert. FrieslandCampina erklärte, die Rentabilität der Aktivitäten in Deutschland sei in den vergangenen Jahren verbessert worden. Der neue Eigentümer könne durch Synergievorteile dieses Geschäft ausbauen.

Im Detail ist unter anderem der Verkauf der Marken Landliebe, Tuffi, Südmilch, Puddis, Mondelice sowie der Produktionsstandorte, Lager und Logistik in Heilbronn, Schefflenz (beide Baden-Würtemberg) und Köln geplant. FrieslandCampina Germany hat rund 1000 Mitarbeiter, die nun informiert worden seien. Von dem Verkauf an Theo Müller sind nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur rund 730 betroffen.

Deal noch nicht in trockenen Tüchern

Für den geplanten Verkauf sind laut den Angaben die Zustimmung des Mitgliederrats der Molkereigenossenschaft, des Aufsichtsrats FrieslandCampina Germany und des Bundeskartellamts erforderlich. Der Mitgliederrat werde am kommenden Montag eine Entscheidung treffen. Die Transaktion soll spätestens Ende 2022 abgeschlossen sein. Zum Kaufpreis wurden keine Angaben gemacht.

Bei den Milchmengen, die dort verarbeitet werden, übernimmt Müller Milch die Verträge mit Landwirten, die nicht Mitglieder der Genossenschaft FrieslandCampina sind, wie es in der Mitteilung hieß. Bei den eigenen Mitgliedern wolle FrieslandCampina aber weiterhin die Milch auf den Höfen einsammeln und verarbeiten. Die Milch von Mitgliedern werde nur für eine Übergangszeit von gut einem Jahr weiterhin an die Molkerei in Köln geliefert, sagte Hans Stöcker, Aufsichtsratschef FrieslandCampina Germany, der dpa.

Stammgeschäft auf Heimatmarkt wird gestärkt

Nach einem Bericht der „Lebensmittel Zeitung” soll der deutsche Ableger der niederländischen Genossenschaft im vergangenen Jahr noch 960 Millionen Euro Umsatz erzielt haben. Etwa die Hälfte davon werde von Theo Müller übernommen. Der Umsatz sei seit Jahren rückläufig. Der Vorstoß der Niederländer in die deutsche Milchwirtschaft sei Mitte der 1990er Jahre erfolgt. Die Unternehmensgruppe Theo Müller kommt laut dem Medienbericht auf 7 Milliarden Euro Jahresumsatz. Ihr Wachstum resultiere schon länger vor allem aus ihrem Engagement in Großbritannien. Das deutsche Markengeschäft hat dem Bericht zufolge ein Volumen von etwa 1 Milliarde Euro. Mit der Akquisition bekomme das Stammgeschäft auf dem Heimatmarkt wieder deutlich mehr Gewicht.

© dpa-infocom, dpa:220615-99-680156/3 (dpa)