Trotz schwierigem wirtschaftlichem Umfeld hat die Kreissparkasse Köln deutlich mehr verdient. Die steigenden Zinsen haben den Gewinn vergrößert.
Trotz weniger BaukrediteKreissparkasse wächst dank Zinsanstieg
Die Rückkehr der Zinsen hat der Kreissparkasse Köln gute Geschäfte beschert – der Gewinn und die Anzahl der Kunden sind gestiegen. Außerdem steht in diesem Jahr eine Fusion im Bergischen Land an. Ein Überblick über die Lage der knapp vor der Sparkasse KölnBonn größten Bank Kölns.
Kreissparkasse Köln: Gewinn und Bilanzsumme
Der Wegfall der Negativzinsen in der Eurozone und das gestiegene Zinsniveau wirkten sich positiv auf die Geschäfte der Kreissparkasse Köln aus. Der Zinsüberschuss kletterte um 52 Millionen Euro auf 392 Millionen Euro. Der Provisionsüberschuss und der sonstige ordentliche Ertrag legten um sieben Millionen Euro auf 202 Millionen Euro zu. Damit stieg das Betriebsergebnis vor Bewertung um satte 47 Millionen Euro auf 167 Millionen Euro.
Die Abschreibungen fauler Kredite fielen mit drei Millionen Euro deutlich geringer aus als bei vorsichtiger kaufmännischer Betrachtung befürchtet. „Damit betrug der Gewinn vor Steuern 164 Millionen Euro. Hiervon wurden gewinnabhängige Steuern von 82 Mio. Euro in Abzug gebracht, sodass das Ergebnis nach Steuern 82 Millionen Euro beträgt – nach 56 Millionen Euro im Vorjahr“, sagte Kreissparkassen-Chef Alexander Wüerst im Interview mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger“.
Davon werden auch die Träger der Bank, die Kreise Rhein-Erft und Rhein-Sieg sowie der Rheinische-Bergische und der Oberbergische Kreis profitieren. „Wir werden deutlich mehr ausschütten als die 5,6 Millionen für 2021“, sagte Wüerst. Die genaue Höhe steht allerdings noch nicht fest.
Die Bilanzsumme erhöhte sich von 29 auf 29,8 Milliarden Euro. „Die Kreissparkasse Köln ist damit weiterhin die größte kommunale Sparkasse“, so der Vorstandsvorsitzende weiter.
Kreissparkasse: Kredite und Immobilien
Die Geschäftsentwicklung war von einem Plus im Kreditgeschäft gekennzeichnet – über alle Kundengruppen hinweg. Der Gesamtbestand der Kundenkredite erhöhte sich um 761 Millionen Euro auf 23 Milliarden Euro. Insgesamt sagte die Bank im Jahr 2022 neue Kredite in Höhe von 3,4 Milliarden. Euro zu.
Dabei entwickelte sich das Kreditneugeschäft sowohl in den einzelnen Kundensegmenten als auch unterjährig differenziert. Während sich die Kredite an Firmen als Wachstumstreiber erwiesen, gingen von der Kreditnachfrage der Privatpersonen und insbesondere vom privaten Wohnungsbau nur in der ersten Hälfte des Jahres 2022 nennenswerte Wachstumsimpulse aus.
„Im Laufe des zweiten Halbjahres kam es, maßgeblich bedingt durch die Zinswende, zu einer merklich nachlassenden Nachfrage“, sagt Wüerst. Auch die Unternehmen waren bei Bauinvestitionen zurückhaltender als noch im Vorjahr.
Fusion: Kreissparkasse wird eine der kleinsten Banken NRWs übernehmen
Nach längeren Verhandlungen steht nun fest, dass die Kreissparkasse Köln eine der kleinsten Banken Nordrhein-Westfalens übernehmen wird. Am 19. Dezember 2022 wurde der Vertrag für den Zusammenschluss der Sparkasse Radevormwald-Hückeswagen und der Kreissparkasse unterzeichnet.
Der nächste Schritt wird im August 2023 die Zusammenlegung aller Daten und technischen Systeme sein. „Die beiden örtlichen Filialen in Radevormwald und Hückeswagen bleiben für und Kunden erhalten“, sagte Wüerst.
Geburtsstunde der Kreissparkasse: 100-jähriges Jubiläum
Vor 100 Jahren, am 8. März 1923, gründeten die damaligen Landkreise Köln und Mülheim am Rhein einen Zweckverband mit dem Ziel, im Verbandsgebiet eine Sparkasse zu betreiben – die Geburtsstunde der Kreissparkasse. Am Sonntag wurde das mit einer Matinee im der Kassenhalle am Neumarkt gefeiert.