Der arabische Konzern ist mit seiner Übernahme des Leverkusener Unternehmens praktisch am Ziel
ÜbernahmepläneInvestor Adnoc hält mehr als 90 Prozent an Covestro
Anfang Dezember hatte der arabische Ölriese Adnoc noch knapp 70 Prozent der Anteile am Düsseldorfer Spezialchemiekonzern Covestro angedient bekommen. Daraufhin verlängerte das Unternehmen die Angebotsfrist bis zum 16. Dezember. Am Donnerstag wurde nun bekanntgegeben, dass der Konzern jetzt über exakt 91,32 Prozent der Covestro-Aktien verfügt. Damit ist der Weg für Adnoc frei.
Allerdings müssen die zahlreichen Wettbewerbsbehörden in den vielen Ländern, in denen die Konzerne noch tätig sind, grünes Licht geben. Dieser Prozess wird noch einige Zeit in Anspruch nehmen, dürfte aber einer Übernahme kaum im Wege stehen. Der Covestro-Vorstand unter Chef Markus Steilemann machte unterdessen noch einmal deutlich, dass man die Übernahmeofferte unterstützt.
Auch Goldman Sachs kauft Aktien
Für Irritation hatten Meldungen über einen weiteren Aktienkäufer in der vorvergangenen Woche gesorgt. So tauchten Anfang Dezember laut verschiedenen Finanzmedien Meldungen auf, wonach die US-Investmentbank Goldman Sachs ihre Beteiligung am deutschen Chemiekonzern ebenfalls aufgestockt hat. Am 11. Dezember wurde bekannt, dass Goldmans Anteil mittlerweile 8,43 Prozent beträgt.
Allerdings ist kaum davon auszugehen, dass die Banker aus den Vereinigten Staaten dem Ölriesen aus den Vereinigten Arabischen Emiraten noch auf den letzten Metern einen Strich durch die Rechnung machen wollen. Vermutlich dürfte man sich lediglich die Tatsache zunutze gemacht haben, dass Adnoc die Frist für das Angebot in Höhe von 62 Euro je Covestro-Aktie bis zum 16. Dezember verlängert hatte, die Aktie aber immer noch bei etwa 58 Euro notiert, vermuten mehrere Marktbeobachter.
Adnoc ist der staatseigene Ölkonzern des Emirates Abu Dhabi, ein Teilstaat der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE), zu denen auch das reiche Dubai gehört. Die Abkürzung steht für Abu Dhabi National Oil Company. Adnoc wurde 1971 gegründet und fördert fast das gesamte Öl für das Opec-Mitglied Vereinigte Arabische Emirate.