AboAbonnieren

„Unsoziale Praktiken des Onlinegiganten“Verdi ruft zu Streik bei Amazon auf – Paket-Bestellungen in Gefahr?

Lesezeit 2 Minuten
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stehen beim Onlinehändler Amazon vor dem Betriebsgelände.

Bereits Ende September streikten Beschäftigte von Amazon, für die Weihnachtszeit sind weitere Streiks angekündigt.

Mitten im Weihnachtsgeschäft sollen Amazon-Beschäftigte die Arbeit niederlegen, ohne Vorankündigung. Die Gewerkschaft fordert bessere Tarife und Bedingungen, der Shopping-Gigant wehrt sich.

Inmitten des Weihnachtsgeschäfts hat die Gewerkschaft Verdi die Beschäftigten an mehreren Amazon-Standorten bundesweit zu Arbeitsniederlegungen aufgerufen. Dies gelte für die Beschäftigten in den Versandzentren in Bad Hersfeld, Dortmund, Graben bei Augsburg, Koblenz, Leipzig, Rheinberg und Werne, teilte die Gewerkschaft am Sonntag mit.

Damit solle gegen „die unsozialen Praktiken des Onlinegiganten“ protestiert werden. Zu den genauen Zeiträumen machte die Gewerkschaft keine Angaben.

Verdi: Streik bei Amazon ohne Vorankündigung

„Die Beschäftigten der verschiedenen Verteilzentren werden in den kommenden Tagen teilweise abwechselnd und ohne öffentliche Vorankündigung in Aktion treten“, sagte Streikleiterin Monika Di Silvestre. Insgesamt verdienten die Beschäftigten bei Amazon „noch immer mehrere tausend Euro im Jahr weniger als ihre Kolleginnen und Kollegen in tarifgebundenen Unternehmen“, kritisierte die Gewerkschafterin.

Ein Grund dafür seien das geringe Weihnachts- und fehlende Urlaubsgeld. „Wir fordern deshalb auch weiterhin, dass Amazon die Flächentarifverträge des Einzel- und Versandhandels anerkennt und mit uns einen Tarifvertrag Gute und Gesunde Arbeit abschließt.“ Amazon rechnet nicht mit Auswirkungen auf die Kunden durch die Verdi-Aktionen.

Das Unternehmen verwies auf eine Gehaltserhöhung seit September 2022 für alle Amazon-Mitarbeiter in der Logistik in Deutschland. „Der umgerechnete Einstiegslohn liegt bei 13 Euro brutto pro Stunde aufwärts, inklusive Bonuszahlungen. Nach zwei Jahren Betriebszugehörigkeit liegt der Lohn im Durchschnitt bei über 35 000 Euro brutto pro Jahr“, teilte ein Unternehmenssprecher mit. Zahlreiche Extras und Vergünstigungen kämen noch hinzu. (mab)