Im wirtschaftlich schwierigen Jahr 2022 konnte der Außenwerbespezialist Umsatz und Ergebnis steigern. Angaben zur Dividende gibt es bislang nicht.
WerbespezialistKölner Ströer-Gruppe rechnet wohl mit weniger Gewinn

Der Sitz des Medienunternehmens Ströer in Köln.
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Der Kölner Außenwerbespezialist Ströer ist insgesamt gut durch das wirtschaftlich schwierige Jahr 2022 gekommen. Der Umsatz legte entgegen dem negativen Trend im gesamten Werbemarkt um neun Prozent auf knapp 1,8 Milliarden Euro zu. Das operative Ergebnis wuchs um sieben Prozent auf rund 540 Millionen Euro.
Die Kölner Gruppe vermarktet und betreibt Webseiten und Werbeträger im Bereich der Außenwerbung vor allem im deutschsprachigen Raum. Aktuell sind dies unter anderem mehr als 7.000 großformatige digitale Bildschirme im Außenbereich sowie innen an stark frequentierten Verkehrsknotenpunkten wie Straßen und Bahnhöfen in 170 deutschen Großstädten.
Wachstum aus Wunsch nach Klimaneutralität
Wachstumsimpulse verspricht sich das Unternehmen vom Trend der werbenden Unternehmen, klimaneutral zu werden. „Außenwerbung ist die mit weitem Abstand energieeffizienteste Werbegattung mit dem niedrigsten Carbon Footprint im gesamten Mediamix“, sagt Christian Schmalzl, Co-CEO von Ströer. Konkrete Angaben zur Dividende machte das MDax-Unternehmen bei der Veröffentlichung des Geschäftsberichts nicht. Sie soll sich aber im Rahmen der Dividendenpolitik in der Spanne von 50 bis 75 Prozent vom bereinigten Konzerngewinn bewegen. Im Vorjahr wurden 2,25 Euro je Aktie ausgeschüttet.
Auf das laufende Jahr blickt der Konzern eher vorsichtig. Beim Umsatz rechnet Ströer organisch, also bereinigt um Effekte wie Übernahmen oder Verkäufe, mit einem moderaten Wachstum. „Eine genauere Quantifizierung ist jedoch vor dem Hintergrund der derzeit hohen Unsicherheiten bezüglich der konjunkturellen Entwicklung nicht sinnvoll möglich“, heißt es im Geschäftsbericht. Beim um Sondereffekte bereinigten Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) geht Ströer von einer weitgehend stabilen Entwicklung aus. Beide Prognosen liegen etwas unterhalb des Analystenkonsens. Da zudem die Zinsen gestiegen sind, sollte der Gewinn unter dem Strich – ebenfalls bereinigt um Sondereffekte – sinken. Genauere Aussagen traf Ströer nicht, sondern will bei den jeweiligen Zwischenberichten Prognosen für die Umsatz- und Ergebnisentwicklung im dann laufenden Quartal geben.