1,08 Milliarden Euro gaben die Menschen hier im vergangenen Jahr aus. Vor allem bei Jüngeren stieg die Bereitschaft, Geld für gemeinnützige Zwecke auszugeben.
WohltätigkeitMenschen in NRW spenden bundesweit am meisten

In Deutschland und NRW wird wieder mehr gespendet.
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Wirtschaftliche Unsicherheit, geopolitische Spannungen und hohe Teuerung bei Energie und Lebensmitteln – in welchem Umfang sind die Deutschen da noch bereit zu spenden? Der Deutsche Spendenrat, der Dachverband der gemeinnützigen Organisationen, hat Bilanz gezogen. Im vergangenen Jahr haben die Bundesbürger wieder etwas mehr für wohltätige Zwecke ausgegeben. Insgesamt spendeten sie rund 5,1 Milliarden Euro, ein Plus von zwei Prozent gegenüber dem Vorjahr. Damit liegt das Spendenaufkommen aber unter dem Rekordwert von rund 5,8 Milliarden Euro aus dem Jahr 2021. Der Spendenrat ermittelt die Summe jährlich seit 2005.
Weniger Spender, höhere Einzelsummen
Rund 16,7 Millionen Menschen in Deutschland haben im vergangenen Jahr gespendet. Zehn Jahre zuvor waren es noch rund 22,4 Millionen gewesen. Im Schnitt gaben die Spender zuletzt 43 Euro pro Spende (2023: 40 Euro). Wichtigste Stütze bleibe mit einem Anteil am Gesamtaufkommen von 60 Prozent die Altersgruppe ab 60 Jahren, hieß es. Aber zunehmend wollen offenbar auch jüngere Menschen Gutes tun. Die Spenden der 30- bis 39-Jährigen stiegen 2024 um 27 Prozent – das war das dritte Jahr in Folge mit Zuwächsen.
Blickt man auf die einzelnen Spendenzwecke, so zeigen sich deutliche Veränderungen. So sank die Gesamtsumme für Not- und Katastrophenhilfe von 925 auf 725 Millionen Euro. Im Gegenzug erhielten allerdings kirchliche Organisationen – trotz der zahlreichen Missbrauchsskandale – einen Zuwachs von 138 Millionen Euro. Und die Menschen legen zunehmend Wert darauf, mit ihrem Geld regionale und nationale Projekte stärker zu unterstützen. Hilfe vor Ort (34 Prozent) und bundesweite Projekte (22 Prozent) werden in der Summe weiterhin stärker durch Spenden unterstützt als internationale Hilfsmaßnahmen (44 Prozent).
55 Euro werden in NRW im Schnitt gespendet
Zudem ist die Spendenbereitschaft in den einzelnen Bundesländern sehr unterschiedlich ausgeprägt. Nordrhein-Westfalen bleibt mit 1,08 Milliarden Euro das Bundesland mit den höchsten Spendeneinnahmen. Zwar waren es mit 3,1 Millionen Spendern etwas weniger als 2023 (rund 3,3 Millionen), die durchschnittliche Summe fiel aber mit 55 Euro höher aus als im Jahr zuvor mit damals 49 Euro. Auch in Zeiten von wirtschaftlicher Unsicherheit und höherer Inflation gab es von den 3,1 Millionen Spendern im vergangenen Jahr im Schnitt jeweils 6,3 Mal solche finanziellen Zuwendungen.
Bayern verzeichnet seit 2019 einen bemerkenswerten Anstieg von 11,8 Prozent, was auf eine wachsende Spendenbereitschaft hinweist. In den neuen Bundesländern dagegen sank das Spendenaufkommen leicht um ein Prozent auf 643 Millionen Euro.
„Wir helfen“ hat im Aktionsjahr 2023/2024, das beim Spendenverein dieser Zeitung für Kinder und Jugendliche in Not von Oktober bis Oktober läuft, 1.571.494,00 Euro Spenden erhalten. Die Hilfsaktion unter Vorsitz von Hedwig Neven DuMont konnte damit 139 Projekte fördern, die benachteiligten jungen Menschen in der Region gute Lebensperspektiven ermöglichen. Seit dem Start der neuen Aktion „Wir helfen: damit Kinder wieder mutig in die Zukunft gehen“ sind allein von Oktober 2024 bis 20. Februar 2025 1.081.491 Euro auf den Spendenkonten eingegangen. Im Jahr davor waren es im selben gleichen Zeitraum 9.656.35, im Corona-Jahr 2021 sogar 1.227.830 Euro. Die höchste Spendensumme erreichte das Aktionsjahr 2018/2019 mit 2.038.724,23 Euro. „Das zeigt, dass die Spendenbereitschaft ungebrochen sehr hoch ist. Die Krisen in der Welt nehmen zu, überall herrscht Not, deshalb freuen wir uns umso mehr darüber, dass uns weiterhin großes Vertrauen entgegengebracht wird. Ein Grund dafür ist sicher neben der Verwendung unserer Spendengelder unmittelbar im Verbreitungsgebiet auch die Tatsache, dass jeder Cent bei notleidenden Kindern ankommt, da der Verlag KStA Medien alle Verwaltungskosten übernimmt. Dafür sind wir sehr dankbar“, sagt „Wir helfen“-Geschäftsführer Karl-Heinz Goßmann.
Die Spendenkonten lauten:
wir helfen – Der Unterstützungsverein von M. DuMont Schauberg e. V.
Kreissparkasse Köln, IBAN:
DE03 3705 0299 0000 1621 55
Sparkasse Köln-Bonn, IBAN:
DE21 3705 0198 0022 2522 25