Zwar kein Sommermärchen wie 2006Gastgewerbe in NRW zufrieden mit EM

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01.07.2024 Köln. Die Gaststätte Trierer Eck ist zu Fußball-Veranstaltungen wie der Europameisterschaft 2024 regelmäßig bunt geschmückt. Foto aktuell.

Kölner Kneipe Trierer Eck ist zur Europameisterschaft 2024 bunt geschmückt.

Laut Dehoga konnten vor allem Hotels und Kneipen an den vier Spielorten Köln, Düsseldorf, Gelsenkirchen und Dortmund profitieren.

Spitzen Stimmung in den Kneipen und Biergärten: Die Fußball-Europameisterschaft hat wirtschaftlich einen positiven Impuls gesetzt. Ein zweites Sommermärchen, ähnlich dem der Weltmeisterschaft im Jahr 2006, ist allerdings ausgeblieben. In NRW lief es aufgrund der vier Spielorte, der vielen Spiele (20 von 51) und der guten Erreichbarkeit vergleichsweise gut.

Vor allem Gastronomen und Hoteliers aus Köln, Düsseldorf, Gelsenkirchen und Dortmund sind zufrieden mit den vergangenen vier Wochen. Das ist ein Ergebnis einer Umfrage des Hotel- und Gaststättenverbands Dehoga in Nordrhein-Westfalen, an der sich rund 640 Gastronomen und Hoteliers kurz vor Ende des Turniers beteiligt haben.

Weniger Effekte in angrenzenden Kommunen

Je weiter Restaurants, Kneipen und Hotels von den EM-Städten entfernt lagen, desto geringer waren erwartungsgemäß die Effekte. So gaben 63,4 Prozent der Befragten aus den Spielorten an, von der Meisterschaft profitiert zu haben, bei angrenzenden Kommunen waren es noch 42,6 Prozent, bei weiter entfernt gelegenen nur noch 17,9 Prozent. Auf ganz NRW bezogen bedeutet das: 42,7 Prozent konnten vom Wettbewerb profitieren, 57,3 Prozent hingegen nicht.

Unterschiede lassen sich auch zwischen den einzelnen Betriebstypen feststellen: In der Hotellerie profitierten nach eigenen Angaben 63,4 Prozent, in der getränkegeprägten Gastronomie wie Kneipen 57,3 Prozent, in der speiseorientierten wie Restaurants 20 Prozent.

Manche Betriebe verzeichneten auch negative Effekte durch die EM, weil Tagungen, Geschäfts- und Kulturreisen ausfielen. „Besonders gut lief es   an Spieltagen der deutschen Nationalmannschaft und bei Spielen in dem jeweiligen Austragungsort“, sagt Patrick Rothkopf, Präsident des Dehoga Nordrhein-Westfalen. „NRW insgesamt hat zudem sicherlich davon profitiert, dass es der Hotspot dieser EM war.“

Hoffnung auf langfristige Wirkung

Auch wenn sich das wechselhafte Wetter und das vergleichsweise frühe Ausscheiden des Nationalteams im Viertelfinale negativ bemerkbar gemacht haben, glauben 47 Prozent der Befragten, dass sich die EM für ihre Stadt und das Land NRW gelohnt hat. In den Spielorten sind es 76 Prozent.

Neben den unmittelbaren wirtschaftlichen Effekten hofft das Gastgewerbe zudem auf mittel- bis langfristig positive touristische Auswirkungen des Events – beispielsweise durch Fans, die noch einmal nach Nordrhein-Westfalen kommen. „Wir haben als Gastronomie und Hotellerie die Möglichkeit genutzt, uns als sehr gute Gastgeber zu präsentieren. NRW hat stimmungsmäßig und mit seinem Gesamtangebot eine sehr gute Figur gemacht, deshalb bin ich optimistisch, dass die Europameisterschaft noch positiv nachhallen wird“, sagt Rothkopf.