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RezeptCarbonara: Ein Lied machte die Pasta in Deutschland bekannt

Lesezeit 3 Minuten
Illustration: Spaghetti Carbonara suf einem Teller

Spaghetti alla Carbonara sind schnell und einfach zuzubereiten.

Spaghetti alla Carbonara („nach Köhlerart“) zählen zu den beliebtesten Gerichten der traditionellen römischen Küche. Das Geheimnis liegt in seiner Einfachheit.

Man kann diesen Klassiker der italienischen Küche natürlich genauso gut ohne Cola genießen – auch wenn die Band Spliff Carbonara 1982 in ihrem gleichnamigen Song auf sehr einprägsame Weise mit dem Softgetränk in Verbindung brachte: „Carbonara e una Coca-Cola“ lautete der eingängige Refrain des größten Hits der Deutschrocker. In Italien schafften sie es damit zwar nicht in die Charts, aber hierzulande immerhin in die Top Ten. Und das verhalf nicht nur der Band, sondern auch dem Nudelgericht zu großer Popularität in Deutschland.

Spaghetti alla Carbonara sind schnell und einfach zuzubereiten und extrem sättigend. Aus diesem Grund zählen sie wohl auch zu den beliebtesten Gerichten der traditionellen römischen Küche.

Geschichts- und Kochbücher belegen, dass einfache Gerichte oftmals ihren Ursprung in der hart arbeitenden Bevölkerungsschicht haben. Im Fall von Spaghetti Carbonara sollen es einer Überlieferung zufolge italienische Köhler (italienisch: „Carbonari“) gewesen sein, die das Gericht erfanden. Während sie früher in den Wäldern der Apenninen Holzkohle herstellten, sollen sie sich aus Käse, Eiern, Speck und Pasta einfache Mahlzeiten gekocht haben. „Alla Carbonara“ bedeute demzufolge „nach Köhlerart“.

Eine andere Entstehungsgeschichte führt in die Zeit des Zweiten Weltkriegs. Demzufolge soll Spaghetti Carbonara in Riccione am Adriatischen Meer in der Provinz Rimini entstanden sein. Für das Rezept mixte in dieser Version ein italienischer Koch eine Mahlzeit für US-amerikanische Soldaten aus deren Speckrationen und Eigelb in Pulverform. Das fand schließlich auch in Rom Verbreitung.

Gestützt wird diese Erklärung auch von wissenschaftlicher Seite: Alberto Grandi aus Parma, Professor für Lebensmittelgeschichte, unterstrich im März dieses Jahres im Interview mit der „Financial Times“ diese Herkunftsvariante und verwies auf entsprechende Literaturquellen. Beliebt machte das den Experten nicht bei seinen Landsleuten: „Sie hassen mich hier“, sagte er gegenüber der Zeitung. Fakt ist, dass die erste schriftliche Erwähnung von Carbonara von 1955 ist.

Wo auch immer der Ursprung für Spaghetti Carbonara liegt: Das Original wird definitiv ohne Sahne gekocht. Und es ist in Italien so beliebt, dass das Rezept in die Sammlung der „Accademia Italiana Della Cucina“ („Akademie der italienischen Küche“) aufgenommen wurde.

Das Rezept

Um vier Personen mit Spaghetti Carbonara satt zu machen, benötigt man 100 Gramm Guanciale. Der ungeräucherte, luftgetrocknete Speck aus Schweinebacke oder -nacken wird in etwa fünf Millimeter breite Streifen geschnitten. Danach wird er mit einer zerdrückten Knoblauchzehe und einem Esslöffel Olivenöl in einer Pfanne angebraten. Die Mischung sollte braun werden, aber nicht verbrennen. Die Pfanne anschließend für den nächsten Arbeitsschritt kurz zur Seite stellen und drei Eier mit einer Prise Salz und 50 Gramm geriebenem Pecorino (italienischer Schafsmilchkäse) in einer Schüssel mischen und schaumig schlagen.

Danach in einem großen Topf Salzwasser zum Kochen bringen und darin 350 Gramm Spaghetti kochen, bis sie „al dente“, also bissfest sind. Die Nudeln abtropfen lassen und in die Pfanne mit dem Guanciale geben. Darüber die Mischung aus Ei und Käse gießen und das Ganze gut verrühren. Das Gericht zum Schluss mit schwarzem Pfeffer bestreuen und sofort servieren – mit oder ohne Cola als Getränk dazu. (RND)


Dieser Text gehört zur Wochenend-Edition auf ksta.de. Entdecken Sie weitere spannende Artikel auf www.ksta.de/wochenende.