Eine Urform des Salats, dessen Hauptzutaten Petersilie und Bulgur sind, soll im Mittelalter irgendwo in den Bergen des heutigen Libanons und Syriens entstanden sein.
Rezept für TabouléPetersilie – der verkannte Küchenstar
Sie ist das wohl verkannteste Küchenkraut hierzulande: In der deutschen Küche fristet die Petersilie oft ein trauriges Dasein als spärliche Dekoration von Schnitzel, Ofenkartoffel oder Suppe. Egal, ob kraus oder glatt, gegessen werden die Blätter meist nicht, sondern werden vielmehr an den Tellerrand geschoben, wo sie zwischen Soßenpfützen einem Ende im Mülleimer entgegensehen.
Was für eine Verschwendung, denn Petersilie hat es in sich. Das zeigt die orientalische Küche etwa am Beispiel Taboulé, einem Salat aus dem Libanon.
Eine Urform des Salats, dessen Hauptzutaten Petersilie und Bulgur (Weizenschrot) sind, soll im Mittelalter irgendwo in den Bergen des heutigen Libanons und Syriens entstanden sein. Fleisch war damals Mangelware, und so griffen die Menschen vor allem auf Weizen und heimische Kräuter zurück.
Taboulé ist im gesamten Nahen Osten verbreitet
Im Laufe der Zeit wandelte sich das Gericht. Heute hat sich Taboulé zu einem Nationalgericht des Libanons entwickelt, ist aber auch im gesamten Nahen Osten verbreitet. Es gehört zu den Mezze, den Vorspeisen, wird aber auch als Hauptspeise gegessen.
Taboulé schaffte es 2009 sogar ins Guinnessbuch der Rekorde. Damals wurde an einer israelischen Grundschule die größte Portion Taboulé der Geschichte zubereitet. Sie wog 4,3 Tonnen und wurde von einem Team aus 350 Menschen in mehr als zehn Stunden zubereitet. Die dafür verwendete Schale hatte einen Durchmesser von fast fünf Metern. Ob alle Beteiligten anschließend auch satt wurden, ist nicht bekannt. Doch selbst kleine Portionen des Salats sind der Gesundheit zuträglich. Denn Taboulé enthält viel Eisen, Kalzium, Magnesium und Vitamine. Zudem sorgen die frischen Zutaten für reichlich Proteine und Ballaststoffe.
Um vier Portionen Taboulé vorzubereiten, 200 Gramm Bulgur in eine große Schüssel oder einen Topf füllen. 350 Milliliter Wasser aufkochen und mit zwei Esslöffeln Zitronensaft und etwas Salz mischen. Die Flüssigkeit über den Bulgur geben und etwa fünf Stunden einweichen lassen, bis der Weizenschrot bissfest ist. Sollte das Wasser aufgesogen und der Weizen noch hart sein, etwas mehr heißes Wasser über das Getreide geben.
Das Rezept
Sechs Bund Petersilie gründlich waschen und klein hacken. Zwei große Tomaten waschen und in sehr kleine Stücke schneiden. Eine Gemüsezwiebel schälen und ebenfalls in feine Stücke schneiden. Petersilie, Tomaten und Zwiebel in eine Schüssel geben und gut miteinander vermengen. Mit vier Esslöffeln Olivenöl sowie Salz und Pfeffer würzen. Danach den Bulgur langsam unterheben. Dabei sollte im Salat die grüne Petersilie dominieren.
Nun zwei Bund Minze waschen, grob hacken und je nach Geschmack mit zwei Esslöffeln Zitronensaft unter den Salat heben. Dabei besser langsam vorgehen und immer wieder abschmecken. Bei Bedarf den Salat noch mit etwas Olivenöl, Salz und Pfeffer verfeinern. Wer will, kann auch einen Teil der Tomaten zurückhalten und die roten Würfel als Dekoration auf dem grünen Salat anrichten. Zum Servieren den Salat auf Romanasalatblättern anrichten.
Wer Petersilie selbst züchten will, sollte sie auf der Fensterbank vorziehen und dann in der Zeit von Frühling bis Hochsommer in Topf oder Beet aussäen. Ein halbschattiger Standort ist ideal. Die Erde sollte immer gleichmäßig feucht sein. Sobald die Petersilie in Blüte steht, ist sie allerdings ungenießbar. Die Samen sind giftig.
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