Naturschutz in Ülpenich25 Freiwillige pflanzen in Zülpich auf 500 Metern Obstbäume
Zülpich-Ülpenich – Mit Schaufel und Spitzhacke im Gepäck ging es los. Die Mission: Naturschutz. Dafür fanden sich am Samstag um 11 Uhr rund 25 Bürgerinnen und Bürger aus Zülpich im Hof von Haus Dürffenthal in Ülpenich ein. Die meisten kamen aus Ülpenich, Dürffenthal und Nemmenich, mit dabei war aber auch eine Gruppe aus Essen.
Initiiert wurde die Aktion von Familie Limper, in deren Besitz sich Haus Dürffenthal befindet, und die bereits etliche Artenschutzprojekte durchgeführt hat: „Dieses Jahr haben wir mehrere Hektar Agrarfläche in Wildblumenstreifen umgewandelt“, erzählte Hanna Limper.
30 Apfel-, Birn- und Pflaumenbäume
So gesehen die Vorarbeit für das neue Projekt der Familie, das am Samstag in die Tat umgesetzt wurde: „Auf einem dieser Streifen am Wegesrand werden auf einer Länge von fast 500 Metern 30 Obstbäume gepflanzt“, so Limper. Gepflanzt wurden Apfel-, Birn- und Pflaumenbäume.
„Wir pflanzen die Bäume im Abstand von zwei Metern vom Wirtschaftsweg“, erläuterte Limper den freiwilligen Helferinnen und Helfern. Zuerst mussten Löcher gegraben werden. Doch ehe dort die Bäume gesetzt wurden, kamen noch Wasser, Pflanzenerde, Schafwolle und Aktivator hinzu. „Rechts und links von jedem Baum kommt noch ein Pfahl zum Anbinden“, so Limper.
Unterstützung der Pflanzaktion auch vom Nabu
Nicht nur von Freunden und Bekannten der Familie, sondern auch vom Nabu wurde die Aktion unterstützt. Vorstandsmitglied Ulrich Pohl war selbst mit von der Partie in Ülpenich: „Die Initiative ist nicht selbstverständlich“, sagte er. Es sei ein Vorzeigeprojekt und sehr wichtig für die Börde.
Die Fläche, auf der die Bäume nun stehen, gehört zum Grund des Haus Dürffenthal. „Wir sind mitverantwortlich, dass die Landschaft hier naturfreundlicher wird“, meinte Limper. Dafür hat die Familie unter anderem einen sechs Meter breiten Blühstreifen angelegt.
Wichtige Fluginseln für Insekten
„Um Biodiversität und Artenvielfalt zu erhalten, braucht man innerhalb von 500 Metern Fluginseln für die Insekten“, erklärte Martina Hofmeister vom Wiesennetzwerk Ülpenich. Solche „Trittbrettbiotope“ brauche es auch, um zu Bürvenich und Dürscheven die Lücken zu schließen, sagte Hofmeister.
Zudem müsse man sich den trockenen Boden der Börde zu nutzen machen. „Die Börde hat ein gutes Klima. Wir müssen trockene und resistente Pflanzen etablieren“, sagte Hofmeister, die ergänzte, dass jeder etwas dazu beitragen könne: „Es geht auch auf dem Balkon.“
Pächter der Flächen waren kooperativ
Gespräche mit Martina Hofmeister und dem Wiesennetzwerk seien unter anderem Grund gewesen, das Projekt anzustoßen, sagte Helmut Limper. Die Idee sei bereits vor einem Jahr entstanden. „Die Pächter der Flächen haben sich kooperativ gezeigt“, so Helmut Limper.
Laut seiner Tochter Hanna könnte die erste Obsternte vielleicht schon im nächsten Jahr erfolgen. Auch eine ehrenamtliche Baumpatenschaft mit kleinen Schildchen für die Namen der Helfer hatten sich die Initiatoren überlegt.