Der Leerstand im ehemaligen Videotaxi-Laden an der Sülzburgstraße ist schon lange ein Schandfleck im Veedel, jetzt ist er für 486.000 Euro zu haben.
Schandfleck in SülzDer ehemalige Videotaxi-Laden steht zum Verkauf

Das Videotaxi-Geschäft ist schon lange Geschichte.
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Gähnende Leere herrscht hinter den bodentiefen Fenstern. Phasenweise waren sie mit Werbeplakaten zugepflastert. Nun prangen wild gesprayte Schriftzüge unter dem buttergelben Schild über dem Ladenlokal, das noch auf den einstigen Betreiber hinweist: Das Sülzer Videotaxi war lange an der Sülzburgstraße 171 beheimatet und eine beliebte Anlaufstelle für Filmfans im Viertel. Doch nach seinem Auszug mutierte sein ehemaliger Heimatort zur Schmuddelecke – zum Unmut vieler Nachbarn.
Eigentümer verkauft Ladenlokal in Köln-Sülz komplett mit Parkplätzen und Lagerräumen
Zwischenzeitlich hieß es, dort sollten bald Burger serviert werden. Doch kurz vor der Umsetzung scheiterte das Projekt. Jetzt sollen die Räume aber bald endlich wieder mit Leben gefüllt werden. Der Eigentümer, Daniel Lentz, beschreitet dafür nun einen neuen Weg und verkauft das Ladenlokal mitsamt zwei Außen- und zwei Tiefgaragenstellplätzen. Es ist bei Immobilienscout inseriert, für einen Gesamtkaufpreis von 486.000 Euro für die 136 Quadratmeter, die das Ladenlokal, Keller- sowie Lagerräume umfassen und die Parkplätze.
Sanierung soll neuer Eigentümer erledigen
„Wir möchten dem künftigen Betreiber die Möglichkeit geben, seine Vorstellung in den Räumen zu verwirklichen“, begründet Daniel Lentz seine Verkaufsentscheidung. Das Lokal sei sanierungsbedürftig. „Wenn wir jetzt selbst sanieren und entscheiden, wo beispielsweise ein Heizkörper installiert werden soll und andere Dinge, dann deckt sich das vielleicht nicht mit den Wünschen des künftigen Betreibers“, sagt er. Das Lokal sei aufgrund der zwei Türen auch teilbar und könne somit von zwei Betreibern und für verschiedene Zwecke genutzt werden. „Ich freue mich, wenn es endlich wiederbelebt wird“, sagt Lentz.
Sechs Jahre habe das Ladenlokal, das er von seinem Vater übernommen hat, nun leer gestanden. „Wir haben lange versucht, das ambitionierte Projekt des bisherigen Pächters zu unterstützen“, so Lentz. Sein Plan, in dem großen Ecklokal an der Sülzburgstraße ein Burger-Restaurant zu eröffnen, sei aber letztendlich gescheitert, an Bürokratie und Auflagen. „Aus bautechnischen Gründen hätte viel umgebaut werden müssen“, so Lentz, „die Eigentümergemeinschaft musste zustimmen und die Stadt.“ Schwieriger sei es auch deswegen gewesen, weil sich in den Räumen bislang noch keine Gastronomie befand. Nun möchte er es dem künftigen Pächter überlassen, dort eine neue Idee umzusetzen und das Lokal entsprechend zu gestalten. Er hat keine Zweifel, dass sich Interessenten finden: „Der Sanierungsbedarf ist natürlich im Preis berücksichtigt“, so Lentz. „Es handelt sich um ein Lokal in bester Lage mit einer tollen Eigentümergemeinschaft.“