Vor 50 Jahren gründete sich die Partido Socialista in Bad Münstereifel. Beim Festakt in Portugal war auch Landrat Markus Ramers mit dabei.
50 Jahre PSMarkus Ramers auf „Staatsbesuch“ in Lissabon
Bad Münstereifel ist nicht nur für die deutsche Historie der Sozialdemokratie ein historischer Ort. Am 5. Mai 1974 beschloss Bundeskanzler Willy Brandt im Haus der Friedrich-Ebert-Stiftung seinen Rücktritt.
Ein Jahr zuvor war Brandt ebenfalls eine der Hauptpersonen im Haus Münstereifel: Im April 1973 tagten auf Einladung des Kanzlers Mário Soares und seine Mitstreiter in der Kurstadt und gründeten am 19. April die Partido Socialista (PS).
„Die PS war ein wesentlicher Baustein für die Demokratisierung Portugals“, sagte nun Markus Ramers. Der Landrat des Kreises Euskirchen war auf Einladung der Friedrich-Ebert-Stiftung zur 50-Jahr-Feier der PS in Lissabon gereist. Er traf dort nicht nur Bundeskanzler Olaf Scholz, sondern auch den portugiesischen Premierminister António Costa, den Generalsekretär der PS.
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Zeitzeugen gesucht
„Martin Schulz hat mich persönlich angerufen“, erzählt Ramers. Der Vorsitzende der Friedrich-Ebert-Stiftung war auf der Suche nach Zeitzeugen der Parteigründung und nach Informationen. Beim Kreisgeschichtsverein wurde man fündig und fand einen entsprechenden Artikel. Und auch einen Zeitzeugen, der heute in Euskirchen wohnt, damals noch in Limburg an der Lahn lebte, tat der Kreis auf.
Ramers war für rund 24 Stunden in Lissabon. Es war sein erster offizieller Auslandsbesuch als Landrat. Er überbrachte António Costa nicht nur einen Brief, sondern auch ein Foto von Bad Münstereifel sowie Gläser aus der früheren Glasfabrik, in der viele portugiesische Gastarbeiter, die nach Euskirchen gekommen waren, tätig waren. Außerdem kam Ramers kurz mit Costa ins Gespräch. Dem Euskirchener Landrat wurden auch weitere Gründungsmitglieder der PS vorgestellt.
Costa will Bad Münstereifel besuchen
„Bad Münstereifel ist in der PS ein wirklicher Begriff. Viele haben noch eine Verbindung“, sagt Ramers und fügt an, dass der Premierminister Portugals die Kurstadt gerne besuchen würde, am liebsten noch dieses Jahr.
Am zweiten Tag nahm Ramers an einer Diskussionsrunde der Ebert-Stiftung teil. Mittags traf er sich mit Abgeordneten und sprach über internationale Partnerschaften. „Es bestand durchaus ein Interesse, in Kontakt zu bleiben, auch für einen Austausch zu politischen Themen“, fügte der Landrat des Kreises Euskirchen an.