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Heimatverein durchforstet Wahlenpark2000 Bäume fallen in Alfterer Park

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Im Jakob-Wahlen-Park inspizieren Hans Fox (l.) und Georg Melchior vom Heimatverein Alfter  gefällte Bäume.

Alfter – „In sechs bis zehn Jahren wird der Park ganz anders aussehen“, kündigt Georg Melchior, der Vorsitzende des Heimatvereins Alfter, an. Dabei ist der Jakob-Wahlen-Park, der dem Heimatverein gehört, mit seinem beliebten Spielplatz und dem vormals dichten Wald schon jetzt kaum wiederzuerkennen.

In den vergangenen drei Wochen hat der Forstbetrieb Breuer aus Nideggen in der Eifel mit schwerem Gerät, unter anderem einem Harvester, schon sehr viele Bäume gefällt, entrindet, aus dem Wald gezogen und das Holz zerkleinert.

Sturm-Pause für Fällarbeiten

Rund 2000 Bäume, meist Fichten, aber auch über Jahrzehnte gewachsene Eichen oder Buchen stehen auf der Liste für die Fällarbeiten, die in Folge des Sturms der vergangenen Tage bis nächste Woche pausieren. Die Firma muss erst bei Nideggen Folgen des Sturms beseitigen.

Die Bäume im Wahlenpark waren durch drei aufeinanderfolgende Dürresommer, die Hochwasserkatastrophe vom vergangenen Juli und nun auch noch durch die starken Stürme der vergangenen Tage schwer geschädigt. Das Wurzelwerk war geschwächt, die Stämme von Käfern befallen, Äste brüchig und hätten jederzeit herunterfallen und Parkbesucher verletzen können.

Vorstandsmitglied Hans Fox erlebte das kürzlich selber noch, wie schnell das gehen kann: „Als ich im Park unterwegs war, stürzte weniger Meter vor mir ein schwerer Ast plötzlich herunter.“ Der Mann hatte Glück und blieb unversehrt, es hätte aber auch anders enden können.

Auswirkungen des Klimawandels

Beim Rundgang mit Georg Melchior und Hans Fox zwischen den Fällarbeiten wird schnell klar, welche Auswirkungen der Klimawandel hat. Von dem einst dichten Baumbestand ist kaum noch etwas vorhanden. Die Holzstämme stapeln sich auf dem feuchten Waldboden, viele der Bäume sind mit farbigen Punkten markiert: „Diese Bäume müssen auch noch weichen“, erklärt Melchior.

Und der Blick Richtung Krone zeigt, wie stark geschädigt die Äste sind. Die Auswirkungen der stürmischen Tage sind deutlich zu sehen. Manche Bäume, viele von ihnen mit äußerst kräftigem Wurzelwerk, die vor dem Wochenende noch standen, werden von benachbarten Bäumen „gestützt“, sonst lägen sie bereits am Boden.

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Schräglage hat dieser Baum seit dem Sturm. Darum kam er auf die Liste für die Fällarbeiten.

Der Rundgang führt weiter Richtung Grillhütte. Von dort aus öffnet sich der Blick Richtung Johannishof, dem Campus I der Alanus Hochschule. Bis vor wenigen Tagen war dieser Ausguck noch durch dichten Fichtenbestand versperrt. Die sich dort auftürmenden Stämme bieten nun ein apokalyptisches Bild.

31.000 Quadratmeter groß ist das vereinseigene Naherholungsareal. 15 Prozent dieser Fläche werden derzeit „umgestaltet“, wie es Melchior ausdrückt, das sind knapp 3700 Quadratmeter. Insgesamt werden 300 Festmeter Holz den Park verlassen. Einige Laubbäume wie auch ein gewaltiger Mammutbaum, standen hier bereits bei der Eröffnung des Parks Mitte der 70er Jahre. Manche ragen bis zu 40 Meter in die Höhe.

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Gut 1400 Setzlinge, bezogen über die Forstbetriebsgemeinschaft Vorgebirge, sollen bis Ende März schon gepflanzt werden. Damit der neue Mischwald resistent gegenüber dem Klimawandel ist, hat der Heimatverein Stileichen, Maronen, Wildkirsche und Schwarznüsse bestellt. Die gefällte Bäume werden im Sägewerk wegen des Ungezieferbefalls fast ausschließlich zu Spanplatten verarbeitet.

10.000 bis 13.000 Euro kostet das Fällen den Verein. Melchior hofft, dass ein Großteil der Kosten durch den Holzverkauf wieder hereinkommen wird, da die Preise auf dem Holzmarkt immer noch recht hoch seien. Die gehäckselten Äste und Zweige werden zu einer Biogasanlage gebracht. Einen hohen Erlös erwartet Melchior daraus aber nicht. Sein Dank gilt der Städte- und Gemeinden-Stiftung der Kreissparkasse Köln, die 3000 Euro für die Neuaufforstung zur Verfügung gestellt hat.

Weitere Arbeiten geplant

Und weil gerade so viel gerodet ist, will der Verein das „Hirnsbergpättchen“, das Richtung Olsdorfer Bahn führt, wiederherstellen, einen kleinen Bach ins ursprüngliche Bett bringen und die Wege im Park so asphaltieren, dass vom dann gewölbten Aufbau Wasser abläuft.