Neue RegelnAnwohner-Beschwerden über Baustellenverkehr in Alfter waren erfolgreich
Alfter – Seit Anfang des Monats wird das Baugebiet „Olsdorfer Kirchweg II“ zwischen Olsdorfer Heide und Strangheidgesweg erschlossen. Die Arbeiten werden voraussichtlich noch bis zum Sommer 2023 für erhebliche Belastungen für die Anlieger durch den vermehrten Baustellenverkehr sorgen. Zahlreiche Beschwerden erreichten Politik und Verwaltung gleich in den ersten Tagen der Bautätigkeit. Wie vergangene Woche im Rat zugesagt, gab es kurzfristig eine Verkehrsschau mit dem Straßenverkehrsamt, dem Tiefbau- und dem Ordnungsamt der Gemeinde Alfter sowie der Polizei.
Zahlreiche Anregungen wurden aufgegriffen und entsprechend angepasst, wie Florian Caspar vom Tiefbauamt gemeinsam mit dem Leiter des Straßenverkehrsamtes, Harald Pütz, und dessen Mitarbeiter Guido Mertens im Mobilitätsausschuss erläuterten.
Diese Regelungen gelten nun:
Jakob-Reuter-StraßeBeidseitig wird jeweils ein absolutes Halteverbot von der Jakob-Reuter-Straße Nr. 14 bis zur Einmündung Mirbachstraße eingerichtet sowie ab Beginn der S-Kurve (zwischen Jakob-Reuter-Straße 5 und 9) bis zur Einmündung Birrekoven. Dadurch kann der Verkehr besser durch die Straßen fließen, zudem können die Autofahrer leichter die Straße Am Möthensteg einsehen. Da dort die Geschwindigkeitsbegrenzung von Tempo 30 oft nicht eingehalten wird, soll eine Anzeigetafel aufgestellt werden, die auf das Tempolimit hinweist.
SteinergasseDer Behindertenparkplatz wird temporär verlegt und deutlich gekennzeichnet.
OlsdorfAnwohner kritisierten dort den Lkw-Begegnungsverkehr. Daher wird in Olsdorf eine Ampel eingerichtet, um die Ein- und Ausfahrt der Fahrzeuge in das Baugebiet zu regeln. Änderungen gibt es auch wegen des absoluten Halteverbotes. Dies wird nun auf 6 bis 18 Uhr werktags (inklusive samstags) begrenzt. An Sonn- und Feiertagen können die Anwohner dort wie gewohnt parken. Der Ordnungsaußendienst der Gemeinde Alfter wird jedoch fortlaufend Kontrollen durchführen und überprüfen, ob sich die Anwohner auch an das Halteverbot halten. Sollte es größere Probleme geben, könnte möglicherweise das zeitlich begrenzte Halteverbot wieder aufgehoben werden. Bürger, die eine Ausnahmegenehmigung benötigen, um ihr Auto zu parken, können diese beim Kreisverkehrsamt beantragen.
TonnenpützZahlreiche Anwohner kritisierten, dass die Schotterränder am Straßenrand mit Beginn der Erschließungsmaßnahmen noch nicht wie zugesagt befestigt worden waren. Die sei laut Florian Caspar mittlerweile erfolgt, konnte aber nicht früher geschehen, weil die Gemeinde die erforderlichen Baukolonnen nicht rechtzeitig verpflichten konnte. Auch der untere Bereich des Tonnenpütz soll sicherer werden. Geplant ist ein provisorischer Gehweg. Die Abstimmungen mit dem Straßenverkehrsamt soll zeitnah erfolgen.
Das sagt die Politik:
Viele Anwohner kritisierten laut Benedikt Malitte (Grüne), dass sie über die anstehenden Baumaßnahmen zu spät informiert worden seien. Caspar zufolge sei die Baufirma dafür zuständig gewesen, hätte es aber versäumt, die Bürger beispielsweise durch Zettel in den Briefkasten zu informieren. Malitte zufolge sollen sich zudem einige Lkw-Fahrer nicht an die ausgeschilderte Route halten. Guido Mertens war davon nichts bekannt: „Aus meiner Sicht ist die Routenführung schlüssig und problemlos nachvollziehbar. Ich bin sie selbst abgefahren. Wir werden uns die Lage aber unter Echtzeitbedingungen ansehen und gegebenenfalls nachbessern.“
Bolko Graf Schweinitz (Freie Wähler) regte an, die Geschwindigkeitsbegrenzung für die Lastwagen von 30 auf 20 km/h herunterzusetzen. Dies würde für mehr Sicherheit für die Anwohner sorgen, auch für die Schulkinder. Guido Mertens sah diesen Vorschlag kritisch. Zum einen müsse dafür bei den Kraftfahrern „eine Akzeptanz geschaffen werden“, zum anderen müsse dann kontrolliert werden, ob die Geschwindigkeitsbegrenzung auch eingehalten werde. Harald Pütz ergänzte, dass der Kreis bereit sei, Seitenradarmessungen durchzuführen um zu gucken, ob dort nachgebessert werden müsse.
Gemeindesprecherin Maryla Günther betonte, die Verwaltung sei bestrebt, die Behinderungen „so geringfügig wie möglich zu halten“ und appellierte an alle Verkehrsteilnehmer, Rücksicht zu nehmen.