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Grenzübergreifendes DigitalisierungsprojektBergische Wegweiser, Bänke und Türme bald online im Blick

Lesezeit 4 Minuten
An einem Baum hängen Wegemarkierungen, unter anderem des Feuer- und Flamme-Wegs, in Bergneustadt. Im Hintergrund ist der Aussichtsturm Auf dem Knollen zu sehen.

Von der Wegemarkierung über Bänke bis hin zu Aussichtstürmen soll touristische Infrastruktur im Bergischen erfasst werden.

Ein grenzübergreifendes touristisches Digitalisierungsprojekt für das Bergische und das Sauerland erhält den Zuschlag der Regionale 2025.

Der Wanderspaß oder Fahrradgenuss hört nicht an Grenzen auf. Das ist kaum besser zu sehen als an der Grenze zwischen dem Bergischen Land und dem Sauerland. Längst verbinden Wanderwege und Radrouten das Bergische Wanderland mit dem schon zu Südwestfalen gehörenden sauerländischen Wegenetz.

Der Wegemanager des Bergischen Wanderlands, Wastl Roth-Seefrid, bring eine Wegemarkierung an einem Baum an.

Die Instandhaltung von Wegemarkierungen, Bänken, Wegweiser und Co. ist Tagesgeschäft von Wegemanager Wastl Roth-Seefrid und vielen Partnern.

Nun soll die Infrastruktur entlang dieser Freizeit- und Erholungstouren in einem Pilotprojekt digital erfasst werden, um die Qualität für Wanderer und Radfahrer auch in Zukunft zu sichern. Ein entsprechendes Projekt mit dem Namen „Grenzenlos – Touristische Infrastruktur nachhaltig managen“ hat diese Woche im Bereich des Förderprogramms Regionale 2025 grünes Licht für die Umsetzung bekommen. Der Lenkungsausschuss der Regionale im Bergischen Rheinland vergab den dafür nötigen A-Stempel für das Projekt. Der sauerländische Teil des Projektgebiets ist parallel im Rahmen der südwestfälischen Regionale qualifiziert worden.

Die Entwicklung eines digitalen Managementsystems ist ein großer Schritt für mehr Nachhaltigkeit und bedeutet eine Verbesserung der hohen Qualitätsstandards.
Jens Eichner, Geschäftsführer Naturpark Bergisches Land

In dem mehr als 8000 Quadratkilometer großen grenzübergreifenden Freizeit- und Erholungsraum soll ein digitales System entwickelt werden, mit dem die Pflege und Wartung der vorhandenen Elemente wie Erlebnisstationen, Sitzbänke oder Wegweiser vereinfacht wird.

„Dazu soll in zwei Modellkommunen – eine im Bergischen Rheinland und eine in Südwestfalen – der Bestand der touristischen Infrastruktur vollständig erfasst werden“, erläuterte Regionale-2025-Sprecher Sascha Gebhardt. Zusätzlich sei die Erfassung von bedeutenden Infrastrukturen im übrigen Projektraum anhand von ausgewählten Rad- und Wanderwegen vorgesehen.

Digitalisierung ist wichtig, um Infrastruktur instandzuhalten

Das sei sehr wichtig, um die Qualität der Infrastruktur auch in Zukunft sicherzustellen – auch über den Wechsel von zuständigen Mitarbeitenden bei Kommunen, Wasserverbänden und Regionalforstämtern hinweg, die entscheidende Partner bei der Instandhaltung der Infrastruktur seien, so der Wegemanager des Bergischen Wanderlands, Wastl Roth-Seefrid, im Gespräch mit dieser Zeitung.

Als Vorbild für das Gesamtprojekt dient die bereits vor zehn Jahren erfolgte Erfassung der Infrastruktur vor allem entlang der zertifizierten Fernwanderwege des Bergischen Wanderlands mit Hilfe der Geoportal-Experten des Rheinisch-Bergischen Kreises.

Projekt soll Bergisches Land und Sauerland noch enger vernetzen

Weitere Bausteine des neuen „Grenzenlos“-Projekts umfassen   auch Anwendungsschulungen und die Vermarktung des Systems. Aktuell beteiligt sich das Vorhaben am Projektaufruf „Erlebnis.NRW – Zukunft von Kultur, Natur und nachhaltigem Tourismus gestalten“ und wurde im Juni 2023 für eine Förderung empfohlen.

„Ich freue mich sehr, dass dieses grenzüberschreitende Projekt den A-Status erhalten hat“, äußert sich Jens Eichner, der Geschäftsführer des Naturparks Bergisches Land, bei dem das touristische Rad- und Wanderwegemanagement im Bergischen Rheinland angesiedelt ist.

Lediglich ein weiteres Projekt in Hennef erhielt jetzt den A-Stempel

„Die Entwicklung eines digitalen Managementsystems und anschließende Grunderfassung der touristischen Basisinfrastruktur in allen Kommunen der gemeinsamen Gebietskulisse ist ein großer Schritt für mehr Nachhaltigkeit und bedeutet eine Verbesserung der hohen Qualitätsstandards“, so Eichner. Froh zeigt sich der Naturpark-Geschäftsführer auch darüber, dass die Umsetzung des Projekts ermögliche, „die Naturräume im Bergischen Rheinland und in Südwestfalen noch enger zu verzahnen“.

Als einziges weiteres Projekt im Bergischen Rheinland erhielt in dieser Runde den A-Status und damit grünes Licht für die Umsetzung das Denkschmiede -Projekt in Hennef (Rhein-Sieg). Dort wollen die Projektträger Science Loft GmbH, Hochschule Bonn-Rhein-Sieg und Fachhochschule des Mittelstandes   einen Ort und Angebote zum Austausch für die Weiterentwicklung digitaler Technologien schaffen.


Weitere beförderte Projekte

Weitere Projekte – auch in Rhein-Berg – brachte der Lenkungsausschuss der Regionale 2025 in dieser Woche auf die nächst höhere Stufe:

Das Zukunftskonzept für die Evangelische Kirche in Forsbach erhielt den C-Status und soll damit nun konkretisiert werden. Ziel des Projektes ist die denkmalgerechte Umgestaltung und Aufteilung des gesamten Kirchenraumes der bisherigen evangelischen Kirche in einen verkleinerten Gottesdienstraum und der Einbau eines multifunktionalen Raumes im hinteren Teil der Kirche. Dieser Raum soll für verschiedene (auch nicht-kirchliche) Akteure im Stadtteil nutzbar sein und in das gesamte Quartier wirken. Darüber hinaus ist wie berichtet eine Vergrößerung und Modernisierung einer nahen Kindertagesstätte angedacht.

Die Reaktivierung der Balkantrasse auch für eine Straßenbahnlinie von Opladen Richtung Remscheid-Lennep durch Rhein-Berg hat ebenfalls den C-Stempel (Konkretisierung) der Regionale 2025 erhalten. Im Rahmen des Projekts soll eine neue Straßenbahnlinie auf der früheren Eisenbahntrasse entstehen, zugleich der bestehende Radweg erhalten bleiben. (wg)