Der erfahrener Chorleiter Karsten Rentzsch übernimmt den Eitorfer Gesangsverein von seinem Vorgänger Rolf Pohle
Nach 32 JahrenEitorfer Gesangverein hat einen neuen Chorleiter
„Auf jeden Fall freue ich mich darauf.“ Karsten Rentzsch zeigt sich optimistisch: Als neuer Chorleiter des Eitorfer Gesangvereins folgt der Uckerather Rolf Pohle nach, der den Chor 32 Jahre lang geleitet und Anfang des Jahres gekündigt hatte. „Wenns am schönsten ist, soll man aufhören“, hatte Pohle bei seinem Abschied gesagt.
Eine „Top-Geschichte“, beurteilt Rentzsch die lange Ägide seines Vorgängers. Wobei dieser bis zur Verschmelzung zum Eitorfer Gesangverein 2017 beide Abteilungen des vormaligen Eitorfer MGV, den Männer- und den Frauenchor, getrennt geführt hatte. Der Vorsitzende Winfried Quodbach reflektierte einen Satz Pohles, der für das Selbstverständnis des 150 Jahre alten Chors stehe, auch größere Aufgaben anzugehen: „Die Eitorfer trauen sich was.“
Neuer Leiter Carsten Rentzsch dirigiert bereits sieben Chöre
Darauf lasse sich aufbauen, unterstrich Rentzsch: „Sie schrecken vor neuen Ideen nicht zurück, sind sehr offen und arbeiten gut mit“, lautet die Erkenntnis des Familienvaters (eine Tochter) nach den ersten Proben. Er habe eine „spezielle Bindung“ zu Eitorf, sagt der 34-Jährige: „Ich war neun Jahre am Siegtal-Gymnasium, habe dort mein Abitur gemacht.“
Dass er jetzt einen weiteren Chor quasi „vor der Haustür“ dirigiert, kommt ihm entgegen. „Ich bin unfassbar viel gefahren“, erinnert er sich an seine Zeit, als er etwa zu Chören bis Waldbröl, Nümbrecht und Loope fahren musste: „Da ist man nicht mehr ganz flexibel.“
Neuer Chorleiter hatte ersten Dirigenten-Posten bei der evangelischen Kirche
Rentzsch baut auf eine fundierte Chorleiter-Ausbildung beim Heidelberger Professor Hans Rectanus. 2006 fing er – seinerzeit noch ehrenamtlich – bei der evangelischen Kirche seinen ersten Dirigenten-Posten an und gründete den Pop- und Gospelchor „Living Colours“, der heute mit 60 Sängerinnen und Sängern sein größtes Ensemble ist. Zwei Jahre später wurde der MGV Stoßdorf, mittlerweile in Siegfoniker umbenannt, auf ihn aufmerksam und blieb ihm bis heute treu.
Zurzeit dirigiert der Betreiber einer eigenen Musikschule die Männerchöre aus Merten, Stadt Blankenberg, Weingartsgasse und Bielstein sowie den Frauenchor Niedererbach und die gemischten Chöre „Music of Mine“ (Stoßdorf) und „Moving Voices“ (Sankt Augustin).
Eitorfer Gesangverein tritt im Dezember mit den Don Kosaken auf
Den Kontakt zwischen dem Eitorfer Gesangverein und Rentzsch hatte dessen 2. Vorsitzende Rosa Bader hergestellt: „Ich habe ihn häufiger gehört, und das hat mich überzeugt.“ Von der ersten Probe sei er „geflasht“ gewesen, erzählte Quodbach, „wir hätten es uns nicht besser vorstellen können“.
In der Runde ist man sich einig, durchstarten zu wollen. Beim Volkstrauertag soll es den ersten öffentlichen Auftritt geben, einigen Veranstaltungen mit weihnachtlichem Singen in Seniorenheimen soll die Mitgestaltung des Konzerts der „Don Kosaken Chor Serge Jaroff“ am 2. Dezember folgen.
Zwei Lieder wird der Eitorfer Gesangverein allein bestreiten, eines wird er mit dem weltberühmten Ensemble anstimmen. Die Frage, ob das nicht gewagt sei, beantwortet Kassier Günter Marx fix: „Wir sind cool.“
Beim Auftritt der Don Kosaken können weitere Sängerinnen und Sänger mitmachen. Voraussetzung sei die Probenteilnahme bis zum Konzert, sagt Winfried Quodbach. Und wer wolle, dürfe hinterher gern weiter mitsingen. Geprobt wird freitags um 18 Uhr im Sängerheim, Parkstraße 12.