In Eitorf muss der Kunstrasenplatz kurz nach der Sanierung gesperrt werden. So reagiert die Gemeinde auf den Schaden am neuen Platz.
Nach StarkregenKunstrasen in Eitorf kurz nach Sanierung wegen Kork nicht mehr bespielbar
Am ersten Spieltag der Kreisliga-B-Saison war die Eitorfer Fußballwelt noch in Ordnung. Der SV 09 und Olympias Eitorf trennten sich im Derby 1:1 unentschieden. In der folgenden Nacht ging Starkregen nieder – mit üblen Folgen: Seit Mitte des Monats ist der frisch sanierte Platz der Ewald-Müller-Sportanlage an der Brückenstraße nicht mehr bespielbar.
Das Korkgranulat, das mit Quarzsand zwischen den Kunststoffhalmen eingestreut worden war, wurde ausgeschwemmt. Auf der Oberfläche bildeten sich große Felder des Materials. Grün-braun-gescheckt präsentierte sich der Fußballplatz am nächsten Tag, das Ganze wirkte fast schon wie ein Kunstwerk.
Die Sportanlage gehört der Gemeinde. 200.000 Liter Wasser sind nach Worten der Ersten Beigeordneten Iris Prinz-Klein in wenigen Stunden auf dem Spielfeld niedergegangen. Unglücklicherweise so kurz nach der Sanierung.
Der Kork sei aufgeschwemmt, weil er sich noch nicht richtig mit dem Sand verbunden habe, erklärt Bürgermeister Rainer Viehof. „Die Durchmischung dauert eine Weile, da hatten wir einfach nur Pech.“ Dass eine mangelhafte Drainage für den Schaden ursächlich sein könnte, hält Prinz-Klein für „eine sachfremde Erwägung“.
Gemeinde Eitorf behebt den Schaden selbst und kommt auch dafür auf
Laut Viehof hat die Firma Polytan, die den neuen Kunstrasen verlegt hat, „alles ordnungsgemäß gemacht“. Mithin ist die Reparatur kein Gewährleistungsfall, die Gemeinde muss selbst dafür aufkommen. Fachleute von Polytan haben sich den Platz angeschaut. Die gute Nachricht konnte Prinz-Klein am Montagabend dem Gemeinderat mitteilen: „Wir kriegen das in Eigenregie wieder hin.“ Die Kosten beschränkten sich auf einen mittleren vierstelligen Betrag.
Mitarbeiter des Bauhofs kommen in den nächsten zwei Wochen zum Einsatz. Das alte Einstreumaterial kann nicht erneut eingearbeitet werden, weil es inzwischen mit dem Samen von Bäumen und Gräser durchsetzt ist. Bei einer Wiederverwendung würden die Samen auf dem Fußballfeld keimen. Neues Korkgranulat, Quarzsand und die nötige Maschine stehen laut Prinz-Klein bereit. „Wir warten nur noch auf ein kleines Anbauteil.“
Fußballvereine müssen auf andere Sportplätze ausweichen
Die Platzsperre stellt die Fußballer natürlich vor Probleme. Für die Ligenspiele und das Training müssen Alternativen gefunden werden. „Da halten die Vereine zusammen“, berichtet der Vorsitzende des SV Eitorf 09, Sascha Grendel. So hatte sich der SV Allner-Bödingen bereit erklärt, am zweiten Kreisliga-Spieltag mit Eitorf das Heimrecht zu tauschen.
Außerdem weichen die Eitorfer nach Mühleip aus. Beim SV 09 sind im Seniorenbereich die erste Mannschaft, die zweite Mannschaft (Kreisliga C) und die Damen-Elf betroffen. „Viel aufwendiger“, so Grendel, sei es, Ersatzplätze für den Nachwuchs zu organisieren. Bei 250 Kindern und Jugendlichen in 19 Mannschaften „ist das ein Riesenrad, das die da drehen“. Der Gemeinde hat der Vereinsvorsitzende Hilfe bei der Platzreparatur angeboten: Bei Bedarf stünden zehn Leute bereit.