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St. Agatha in KölnKrankenhaus-Chefin erwartet Kündigungen wegen Impfpflicht

Lesezeit 3 Minuten
St Agatha Köln Niehl Luftbild

Das Krankenhaus St. Agatha in Köln-Niehl

Köln – Ab Mitte März gilt für Berufstätige in Krankenhäusern und anderen Gesundheitseinrchtungen eine Impfpflicht (Wortlaut des Gesetzestextes). Die Geschäftsführerin des Kölner St. Agatha Krankehauses schließt deswegen auch Kündigungen durch Mitarbeitende nicht aus.

„Ich denke bei den wenigen, die sich gegen eine Impfung ausgesprochen haben, wird es nach jetzt zwei Jahren Pandemie sehr, sehr schwierig sein, sie von etwas anderem zu überzeugen – trotz Impfpflicht“, sagt Susanne Jost im Podcast „Ekonomy mit K“ des „Kölner Stadt-Anzeiger“.

Das Krankenhaus im Stadtteil Niehl hat mehr als 300 Beschäftigte und weniger als 200 Betten. Mitte Dezember waren nach Josts Angaaben 96 Prozent der Beschäftigten des Hospitals zumindest zweimal geimpft, 70 Prozent bereits ein drittes Mal.

susanne jost

Susanne Jost, Geschäftsführerin St. Agatha Krankenhaus

Die Impfpflicht sei ein „heikles Thema“ und werde sicherlich die Mitarbeitervertretung beschäftigen, sagt Jost. Man müsse noch herausfinden, wie man etwa mit langjährigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern umgehe, die sich nicht impfen lassen wollten. Es deuten sich auf jeden Fall schwierige Entscheidungen an. „Wir werden nicht alle Mitarbeitenden in patientenferne Tätigkeiten versetzen können“, so Jost weiter.

Die Gewerkschaft Verdi fürchtet, dass ein Prozent der Pflegenden in Nordrhein-Westfalen ihre Stellen wegen der Impfpflicht kündigen könnten. Das entspräche 2000 Menschen. In Frankreich waren am Tag nach Inkrafttreten der Impfpflicht in Gesundheistberufen mehrere tausend Beschäftigte vom Dienst freigestellt worden. In den USA verzeichneten große Krankenhausgesellschaften den Abgang von etwa ein Prozent der Beschäftigten nach Einführung einer Impfpflicht.


Podcast „ekonomy mit K“

Das komplette Gespräch mit Susanne Jost können Sie auf allen gängigen Podcast-Plattformen wie Apple Podcasts, Spotify oder Deezer hören. Suchen Sie dort dazu nach „ekonomy mit K“ oder „Kölner Stadt-Anzeiger“.

Unter anderem finden Sie dort auch Interviews mit Gaffel-Chef Heinrich Philipp Becker, Biontech-Chef Uğur Şahin oder Mühlenkölsch-Chefin Melanie Schwartz.

Wenn Sie dem Podcast folgen, verpassen Sie keine der künftigen Ausgaben. Alternativ können Sie das Gespräch auch hier hören.

Eine Übersicht aller Podcasts des Kölner Stadt-Anzeiger gibt es hier: https://www.ksta.de/podcast


Das St. Agatha Krankenhaus gilt einer Studie des FAZ-Instituts zufolge regelmäßig als bestes kleines Krankenhaus in Köln. Dennoch ist auch das Haus der Stiftung der Cellitinnen wirtschaftlich herausgefordert. Im vergangenen Jahr halfen Ausgleichszahlungen für verschobene reguläre Operationen, das Geschäft zu stabilisieren. Das Jahr 2021 sei „wirtschaftlich schwerer“, sagt Jost.

Schwerpunkt Schilddrüsenoperationen

Die seit 2012 amtierende Geschäftsführerin verfolgt vor allem zwei Ansätze, um das Krankenhaus in die Zukunft zu führen: die Spezialisierung auf Schilddrüsenoperation fortzusetzen und die psychiatrischen Abteilungen auszubauen. Entscheidend sei aber, was die mittelfristige Krankenhausplanung des Landes vorsehen werde. Möglicherweise würden sich die Anforderungen dadurch ändern.

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Das Land ist dabei, die Krankenhausplanung umzustellen. In der Vergangenheit waren vor allem Bettenzahlen geplant worden, jetzt gelten die erwarteten Patientenzahlen in unterschiedlichen Fachgebieten als Grundlage. Es wird allgemein erwartet, dass in Folge vor allem in Großstädten Krankenhäuser geschlossen werden könnten. In Köln wird das vor allem für das Krankenhaus in Holweide erwartet.