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SanierungBrauhaus in Kreuzweingarten öffnet wieder – Koch stand mit Tim Mälzer am Herd

Lesezeit 5 Minuten
Das Bild zeigt Tanja Milden, Jan-Frederic Baumbach und Johannes Bernd Moers in der Küche des Brauhauses.

Leiten das Brauhaus künftig mit ihrem Koch Jan-Frederic Baumbach (M.): Tanja Milden und Johannes Bernd Moers. In den vergangenen zwei Jahren haben sie den Betrieb in Kreuzweingarten wieder auf Vordermann gebracht.

Fast zwei Jahre lang ist das Brauhaus in Kreuzweingarten wieder am Start. Allerdings scheiterte die Wiedereröffnung fast in letzter Sekunde.

Die vergangenen Tage gingen Johannes Bernd Moers und Tanja Milden an die Nerven. Ihr Lebenstraum hing am seidenen Faden. Sieben Tage vor der geplanten Eröffnung des Brauhauses in Kreuzweingarten mussten neue Grundrisse des Gebäudes samt Außengelände an der L194 gefertigt werden, um die nötige Konzession zu erhalten.

„Die alten Pläne sind bei der Flut zerstört worden. Und obwohl sich an der Aufteilung des Gebäudes nichts geändert hat, wollten die Behörden neue Pläne“, erklärt der Kuchenheimer Moers, der mit seiner Lebensgefährtin das Brauhaus vor zwei Jahren übernommen hat. Seitdem wurden viel Geld, viel Zeit und viel Engagement in das Brauhaus gesteckt – und immer wieder Rückschläge bewältigt.

Wiedereröffnung des Brauhauses verzögerte sich, weil keine Küche eingebaut werden konnte

Ursprünglich sollte das Brauhaus nämlich schon Mitte März wiedereröffnet werden. Doch dann setzte ein Küchenbauer das Duo drauf. Dank einer Whatsapp-Gruppe fand man zwar recht schnell einen neuen, doch die Eröffnung musste verschoben werden – auf Freitag, 3. Mai.

Milden und Moers hatten die Rechnung allerdings ohne die Behörden gemacht. Beim Routinegang aufs Amt folgte die böse Überraschung. Dank des Stotzheimer Architekten Heinz Werner Esser, Tollität in Stotzheim in der abgelaufenen Karnevalssession, wurde aber nun auch die letzte Hürde genommen. „Er hat drei Tage am Zeichenbrett gesessen. Unglaublich, was er geleistet hat“, lobt Moers, der das Brauhaus wieder zu dem machen möchte, was es einmal war: eine Begegnungsstätte.

Brauhaus in Kreuzweingarten: Saal soll ein Kulturzentrum werden

Dafür hat er mit seiner Partnerin ganz konkrete Pläne: Der Saal soll eine Art Kulturzentrum werden. Moers, der selbst leidenschaftlicher Musiker ist, will Konzerte und Lesungen etablieren. Der große Saal mit seiner Bühne sei dafür ideal, auch wegen seines Platzes für etwa 300 Gäste. „Etwas in dieser Größe gibt es in der Region ja kaum noch. Vor allem mit einem solchen Ambiente“, sagt er.

Damit er sich um diesen Aspekt nicht komplett alleine kümmern muss, gibt es im Brauhaus einen Eventmanager. Der Sinzenicher Felix Eichholz strotzt nach eigenen Angaben vor Ideen. „Wir wollen auch jungen Künstlern eine Bühne bieten“, sagt er. Eine erste Bewährungsprobe hat der große Saal bereits hinter sich, obwohl das Brauhaus noch nicht geöffnet hat. Der Dartclub Stotzheim nutzt die kleine Bühne mit seinen Mitgliedern im Alter zwischen 9 und 70 Jahren bereits für diverse Trainingseinheiten. Auch eine Art Kultur, zumindest aber Kult.

Das Bild zeigt den großen Festsaal. Dort sollen Hochzeiten und Kulturveranstaltungen stattfinden. Der Raum ist vor allem in Weiß gehalten.

Nach zweijähriger Renovierungsphase eröffnet das Brauhaus in Kreuzweingarten am 3. Mai.

Das Bild zeigt das Brauhaus in Kreuzweingarten. Es ist weiß gestrichen. Die Fensterumrandungen sind rot.

Das Brauhaus in Kreuzweingarten ist für die Eröffnung bereit.

Doch es soll nicht nur Kultur in dem alten Saal geben. „Dafür werde ich schon sorgen“, sagt Milden augenzwinkernd: „Der Saal ist ideal für Hochzeitsgesellschaften.“ Entsprechend seien Hochzeiten ein wichtiger Teil des Konzepts des neuen Brauhauses.

Fest steht laut Moers, dass es zunächst kein selbstgebrautes Bier geben wird. Das war ursprünglich anders geplant. „Wir haben das immer wieder durchgerechnet. Wirtschaftlich bliebe es ein Liebhaber-Ding. Deswegen verzichten wir, weil wir all unsere Liebe in das Brauhaus stecken“, so Moers. Doch wer den gelernten Metallbauer kennt, weiß, dass da das letzte Wort noch nicht gesprochen ist.

Hotelzimmer auch für Hochzeitsgesellschaften interessant

In den kommenden Wochen und Monaten sollen auch noch die Hotelzimmer in dem Brauhaus saniert werden. Gerade mit Blick auf Hochzeitsgesellschaften: Damit sich die Braut im Vorfeld ihrer Hochzeit um nicht viel kümmern muss, soll ein Brautzimmer im ersten Stock des eigentlichen Brauhauses eingerichtet werden. Zehn Gästezimmer gibt es dort – aktuell allesamt individuell eingerichtet und ausgestattet.

Das soll laut den neuen Pächtern auch so bleiben. Und die Übernachtungsmöglichkeiten seien für eine Hochzeitsgesellschaft ja auch vielleicht interessant, sagt Moers lachend.

Das Bild zeigt die kleine Bühne. Zu sehen sind aber eigentlich nur alte Balken.

Vor zwei Jahren sah es im Saal des Brauhauses noch so aus. Die kleine Bühne war durch die Flut völlig zerstört worden.

Das Bild zeigt vier Dartsscheiben, die an der Wand hängen. Die Bühne ist hergestellt und kann betreten werden.

Der Saal ist wieder hergerichtet. Die Dartsfreunde aus Stotzheim nutzen den Saal bereits am Trainingsstätte.

In der Küche wird Jan-Frederic Baumbach das Sagen haben. Der Koch versteht sein Handwerk, stand unter anderem schon mit Tim Mälzer und Johannes Lafer am Herd. Vor seinem Engagement im Brauhaus war er in Köln mit einem eigenen Catering-Service unterwegs. „Ich habe unheimlich Lust auf das Projekt. Das Haus, das Ambiente bieten so unglaublich viel Potenzial“, sagt Baumbach, der so von dem Projekt überzeugt ist, dass er in Kreuzweingarten und Umgebung nach einem Haus oder einer Wohnung sucht. Die Pendelei zwischen Köln und Kreuzweingarten mache auf Dauer keinen Spaß.

Das Team steht schon fast seit einem Jahr. Das ist natürlich ein Luxus.
Tanja Milden, Betreiberin des Brauhauses in Kreuzweingarten

Spaß haben die Beteiligten trotz aller Steine, die ihnen in den Weg gelegt worden sind. „Das Team steht schon fast seit einem Jahr. Das ist natürlich ein Luxus“, berichtet Tanja Milden. Damit sich die Mannschaft, die in dieser Form noch nie zusammengearbeitet hat, finden kann, ist ein Soft Opening geplant. Erst nach und nach werden alle 75 Plätze im Brauhaus vergeben. Und die Gäste müssen zu Beginn auch reservieren.

Hinter den Kulissen arbeiten Milden und Moers aber bereits kräftig weiter an neuen Ideen. So soll der ehemalige Schießstand der Schützen aus Kreuzweingarten hinter dem Brauhaus wieder mit Leben gefüllt werden.

Genutzt worden ist der schon seit vielen Jahren nicht mehr. Das Areal erinnert daher eher an einen Lost Place. Die neuen Pächter möchten den Schießstand gestalten und ihn dann in das Konzept Brauhaus integrieren. Damit Gäste nicht über den schmalen Bürgersteig gehen müssen, will der gelernte Metallbauer über den Mersbach eine Brücke errichten. Gäste könnten dann einfach vom Parkplatz in den Biergarten gelangen.


Brauhaus eröffnet am 3. Mai

An diesem Freitag (3. Mai) eröffnet das Brauhaus in Kreuzweingarten mit einem Soft Opening. Das heißt, dass in den ein, zwei oder drei Wochen bis zu 40 Gästen an den Abenden kommen können, so Betreiber Johannes Bernd Moers: „Das Team hat noch nie so zusammengearbeitet. Das muss sich alles finden.“ Weil sich alles noch einspielen müsse, man aber allen Gästen zu 100 Prozent gerecht werden wolle, laufe erstmal alles eine Nummer kleiner an, erläutert der Kuchenheimer.

Entsprechend werde das Brauhaus-Team zu Beginn auch kein „Open House“ haben. Wer im Brauhaus etwas essen möchte, müsse entsprechend reservieren. Wenn dann ein Rädchen ins nächste greife, so Moers, werde der Betrieb nach und nach hochgefahren. Der Biergarten im Hof des Brauhauses in Kreuzweingarten soll dann am Vatertag eröffnet werden, also am Donnerstag, 9. Mai. (tom)