Ausflüge in den Wald sind im Herbst besonders schön. Wir stellen zehn Waldspaziergänge vor – mit Einkehrtipps und Sehenswürdigkeiten.
Mit Einkehrtipps10 schöne Wälder rund um Köln für einen Ausflug im Herbst
Weit über die Hälfte des Landes NRW ist von Wäldern, Wiesen und Feldern bedeckt. Welch Schatztruhe der Natur sich hier verbirgt, wird uns in jeder Jahreszeit auf unterschiedliche Weise bewusst. Wenn sich im Herbst die Blätter allmählich bunt färben, Pilze aus dem Boden sprießen und die Brunftzeit der Rothirsche beginnt, lohnt sich ein Ausflug in den Wald ganz besonders. Wir haben schöne Spaziergänge durch zehn Wälder in NRW zusammengestellt. Mit Sehenswürdigkeiten am Wegesrand und Einkehrtipps.
Und Sie? Nennen Sie uns gerne ihre Lieblingswälder rund um Köln unter ksta-freizeit@kstamedien.de.
1. Königsforst: Lustheide-Tour
Von der Lustheide – heute nicht mehr als ein Refrather Ortsteil – geht es in den Brücker Wildpark, durch den der Unterlauf des Flehbachs fließt. Hier gibt es Wildschweine und Rothirsche zu bestaunen. Auf der Lustheide-Tour durch den Königsforst geht es vom Brücker Wildpark in die freie Wildbahn weiter. Familien mit kleinen Kindern müssen sich ja nicht den gesamten 9,1 Kilometer langen Wanderweg antun, wenn die Beine der Kleinen schwer werden gibt es Pausenmöglichkeiten und Abkürzungen. Es bietet sich auch ein vier Kilometer langer Waldlehrpfad ab dem Forsthaus Rath an.
Parkplätze: Park and Ride, Rather Mauspfad 9a, 51107 Köln. Die Endhaltestelle Königsforst der KVB-Linie 9 liegt unmittelbar am Waldrand. Hier startet auch am Forsthaus Rath ein vier Kilometer langer Waldlehrpfad. | www.königsforst.net
In der Nähe: Monte Troodelöh ist mit 118 Metern der höchste Berg im Kölner Stadtgebiet und schon deshalb einen Besuch wert | Brücker Wildpark, Brücker Mauspfad 203, 51109 Köln
Einkehren: Refrather Mühle, Niedenhof 1, 51427 Bergisch Gladbach, 02204 225 06 | Refrathermuehle bei Facebook
2. Kerpener Bruch und Parrig
Im Naturschutzgebiet Kerpener Bruch und Kerpener Parrig findet man die letzten wertvollen Restbestände des hier früher weit verbreiteten Auenwaldes entlang der Erft. Heute gibt es hier eines der landesweit größten Hartholzauenwälder, strukturreiche Eichen-Hainbuchenwälder mit Restbeständen von Erlen-Eschen-Weichholzauen. Auf drei thematisch unterschiedlichen Wanderrouten kann man das Gebiet gut erkunden.
Parkplätze: Naturparkzentrum Gymnicher Mühle 1, 50374 Erftstadt-Gymnich | www.natur-erleben-nrw.de
In der Nähe: Naturparkzentrum Gymnicher Mühle, Gymnicher Mühle 1, 50374 Erftstadt-Gymnich, www.naturparkzentrum-gymnichermuehle.de | Schloss Loersfeld, 50171 Kerpen, www.schlossloersfeld.de | Schloss Türnich, das einzige noch erhaltene Barockschloss im Rheinland, 50169 Kerpen-Türnich
Einkehren: Café Schloss Türnich, 50169 Kerpen-Türnich, auf Google Maps anzeigen
3. Friedenswald und Forstbotanischer Garten
Im Kölner Süden bei Rodenkirchen befinden sich direkt nebeneinander der Forstbotanische Garten und der Friedenswald. Mit insgesamt 45 Hektar ist es ein riesiges Gebiet, mitten in der Stadt, wo wir der Natur näher kommen können. Zu jeder Jahreszeit ist es hier schön, die vielen ursprünglich nicht unbedingt hier beheimateten Bäume und Sträucher zu bewundern. Auf den großen Wiesen ist ausreichend Platz vorhanden, etwa für ein Picknick, Drachensteigen oder Fahrradfahren lernen und die Sonne kann man hier fast überall genießen.
Parkplätze: Von der Militärringstraße den Schildern „Forstbotanischer Garten“ und der Straße „Zum Forstbotanischen Garten“ bis zum Parkplatz folgen. Vom Parkplatz sind es noch circa 400 Meter Fußweg bis zum Eingang. Forstbotanischer Garten, 50996 Köln. | Auf Google Maps anzeigen | www.stadt-koeln.de
In der Nähe: Naturpädagogischer Garten Finkens Garten, Friedrich-Ebert-Straße 49, 50996 Köln | Auf Google Maps anzeigen | www.finkensgarten.org
4. Bonner Kottenforst
Das ehemalige Jagdgebiet von Clemens August ist heute größtenteils Naturschutzgebiet. Der Kottenforst blickt auf eine fast 2000-jährige Geschichte zurück. Mit seiner stolzen Größe von rund 4000 Hektar ist hier viel Platz, um sich aus dem Weg zu gehen. Sehenswert ist nicht nur das im Wald gelegene Jagdhäuschen, sondern auch der historische Kottenforster Bahnhof, der sich mitten im Grünen befindet. Es führt ein großes Wanderwegenetz durch den Kottenforst. Rund um Alfter befindet sich viele Rundtouren zum Spazieren. Schön und nicht zu lang ist die Kamelleboom-Runde auf dem Friedensweg, eine leichte Wanderung mit nur rund 6 km Länge. Start ist an der Roisdorfer Hufebahn. Hier finden Sie Details zu weiteren Wanderungen rund um Alfter.
Parkplätze: Am Friedhof in Alfter, Am „Haus der Natur“, An der Waldau 48, Bonn-Venusberg, 53127 Bonn | Auf Google Maps anzeigen |
In der Nähe: Poppelsdorfer Schloss, Botanischer Garten Bonn, Meckenheimer Allee 171, 53115 Bonn | Bahnhof Kottenforst, 53340 Meckenheim | Waldkapelle von 1683, im Kottenforst bei Rheinbach, gegenüber der Waldkapelle liegt ein Parkplatz, der guter Ausgangspunkt für Wanderungen ist. | Auf Google Maps anzeigen
Einkehren: Biergarten und Restaurant „Waldesruh“, Dorfstraße 62, 53343 Wachtberg-Villiprott, www.waldesruh.net | Waldgaststätte Bahnhof Kottenforst 8, 53340 Meckenheim
5. Naturschutzgebiet Siebengebirge
Der deutsche Naturforscher Alexander von Humboldt war von dem „Hochgebirge im Kleinen“ so überwältigt, dass er es überschwänglich als achtes Weltwunder beschrieb. Heute ist es Naturschutzgebiet, wo sich viele bedrohte Tierarten wieder niedergelassen haben. Es gibt viele ausgezeichnete Wanderwege, etwa durch die dichten Wälder, rauf auf die Berge oder mit Weitblick über den Rhein.
Parkplätze: Parkplatz Margarethenhöhe, 53639 Königswinter; Wanderparkplatz „Dicker Stein” 53639 Königswinter; Parkplatz am Oelbergringweg, Oelbergringweg 70, 53639 Königswinter; Logebachtal Parkplatz, 53604 Bad Honnef | www.naturpark-siebengebirge.de
In der Nähe: Erpeler Ley, Plateau aus Basaltfels über dem Rhein, im Süden | Burgruine Drachenfels, 53639 Königswinter, allein um den Drachenfels gibt es knapp 300 Kilometer Wanderwege. | Berggipfel Löwenburg, 53604 Bad Honnef
Einkehren: Löwenburger Hof, Löwenburger Str. 30, 53639 Königswinter, www.loewenburger-hof.de | Waidmannsruh, Rosenau, 53639 Königswinter, www.einkehrhaus-waidmannsruh.com | Milchhäuschen, Elsigerfeld 1, 53639 Königswinter, www.milchhaeuschen.com
6. Naturschutzgebiet Am Hornpottweg
Zwischen Köln und Leverkusen liegt eine ehemalige Kiesgrube mit einem schönen Mischwald rundherum, mit einheimischen Laub- und Nadelbäumen – darunter Eichen, Buchen, Ahorn, Birken, Kiefern und Robinien. Man kann das Gewässer auf breiten Waldwegen oder schmalen Pfaden umrunden, immer wieder mit Blick auf den See. Es gibt viele Bänke und für Spaziergänger mit Ferngläsern sogar Ellenbogen-Stützbretter.
Im Wald geht es lebhaft zu: Eichelhäher hüpfen auf den Wegen herum und auf dem Wasser tummeln sich eingebürgerte Kanadagänse, Haubentaucher, Kormorane, Zwergtaucher, Graureiher. Etwa eine Stunde dauert der Weg, wenn man zügig den See umrunden will.
Anreise: Die Linie 4 fährt bis nach Schlebusch (Endhaltestelle). Von hier aus geht es nur wenige Schritte durch den Wald bis ins Naturschutzgebiet. | Parkplätze: Am Hornpottweg, 51069 Köln, auf Google Maps anzeigen
In der Nähe: Wildpark Dünnwald, Dünnwalder Mauspfad 230, 51069 Köln | Arboretum: Auf der anderen Seite des Dünnwalder Mauspfades, befindet sich das sogenannte Arboretum, ein 4,3 Hektar großes Gelände, das seit Anfang der 1960er Jahre von der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald als Sammlung einiger wertvoller Bäume und Sträucher genutzt wird.
Einkehren: Café-Restaurant Waldschänke mit Biergarten, Am Kunstfeld 41, 51069 Köln-Dünnwald, auf Google Maps anzeigen, www.waldschenkekoeln.de (Betriebsferien bis 5.10.23) | Diepeschrather Mühle, Diepeschrather Weg 80, 51469 Bergisch Gladbach, auf Google Maps anzeigen, www.diepeschrather-muehle.net
7. Wunderschöne Wahner Heide
Die Wahner Heide hat Spaziergängern besonders viel zu bieten. Neben herrlichen Mischwäldern rund um den ehemaligen Rittersitz „Gut Leidenhausen“ gibt es auch ein Wildschwein- und Rotwildgehege, einen schönen Naturspielplatz, Obst- und Naturkundemuseum und Einkehrmöglichkeiten. Die Waldwege durch die Wahner Heide sind auch mit dem Kinderwagen gut befahrbar und eignen sich toll als Wanderwege für Kinder.
Parkplätze: Der Parkplatz Hirschsprung ist am besten mit dem Auto zu erreichen: Über die A3 Ausfahrt Königsforst und dann in Richtung Köln-Porz fahren, der Beschilderung „Erholungsgebiet Gut Leidenhausen“ folgend schließlich rechts abbiegen. Der Parkplatz liegt auf der linken Seite | www.wahnerheide.net/wanderwege.php
In der Nähe: An den vier Eingangsportalen zur Wahner Heide - „Turmhof“, „Burg Wissem“, „Steinhaus“ und „Gut Leidenhausen“ gibt es Infozentren für Besucher, Parkplätze und einen Wegeplan mit zehn Wandertouren. | Gut Leidenhausen: Wildschwein- und Rotwildgehege, Naturspielplatz, Greifvogelschutzstation, auf Google Maps anzeigen | Burg Wissem, hier befindet sich ein Bilderbuchmuseum, Burgallee 1, 53840 Troisdorf, auf Google Maps anzeigen
Einkehren: Zur Burg Wissem/ Quattro Passi, Burgallee 1, 53840 Troisdorf, www.zur-burg-wissem.de | Waldwirtschaft Heidekönig, Mauspfad 3, 53842 Troisdorf, www.der-heidekoenig.de | Forsthaus Telegraph, Mauspfad 3, 53842 Troisdorf, www.forsthaus-telegraph.de | Landgasthof Heideblick, An der Krumbach 3a, 51503 Rösrath-Kleineichen, www.gasthof-heideblick.de
8. Rund um die Aggertal- und Genkeltalsperre
Im Bergischen Land bei Gummersbach liegt die Aggertalsperre, an der die drei Flüsse Agger, Genkel und Rengse zusammentreffen. Es ist eine von sehr vielen Talsperren im Bergischen Land, die einen Besuch wert sind. Rund herum gibt es zahlreiche Wandermöglichkeiten durch Wälder und Wiesen mit tollen Ausblicken auf das Becken der Talsperre.
Einen wunderschönen Ausblick auf die Aggertalsperre hat man auf einer mittelschweren Wanderung rund um die Genkeltalsperre. Start ist am Wanderparkplatz Genkeltalsperre, Strecke 10,7 km, Dauer rund 3 Stunden.
Parkplätze: Der Parkplatz an der Sperrmauer der Talsperre ist ein möglicher Startpunkt für Rundwege rund um die Aggertalsperre. | www.seen.de/aggertalsperre
Einkehren: Rengser Mühle, Restaurant - Café - Hotel, Niederrengse 4, 51702 Bergneustadt, 02763-91450, www.rengser-muehle.de
9. Naturwunder Rothaarsteig
Der Naturpark Sauerland Rothaargebirge ist der zweitgrößte Naturpark Deutschlands und liegt in der waldreichen Mittelgebirgslandschaft. Er besteht aus den Kulturlandschaften Sauerland, Siegerland, Wittgensteiner Land und Medebacher Bucht und beherbergt eine einzigartige Natur.
Bruchhauser Steine
Als Zeugen vulkanischer Aktivitäten und Rückzugsort für seltene Pflanzen und Tiere, wie etwa Wanderfalken, Eulen oder Uhu, sind die Bruchhauser Steine nordöstlich von Olsberg ein beeindruckender Naturschatz. Seit 2017 sind die 92 Meter hohen Felssäulen, die vor Millionen von Jahren durch Vulkane, Erosionen und Faltungen der Erdschichten entstanden sind, das erste „Nationale Naturmonument“ von Nordrhein-Westfalen.
In den Wäldern rund um die Bruchhauser Steine gibt es viele schöne Wanderwege. Alle vier Felsen sind zudem mit einem Rundweg verbunden, die ab dem Infocenter ausgezeichnet sind. Für den Rundweg sollte man ca. 1,5 Std. einplanen. Ein weiterer wunderschöner Rundwanderweg ist die Rothaarsteig-Spur „Oberhundemer Bergroute“.
Parkplätze: Bruchhauser Steine, 59939 Olsberg, kostenpflichtig | www.stiftung-bruchhauser-steine.de.
Einkehren: Gutscafé „Rosenbogen Heidrich“ auf Schloss Bruchhausen, am Fuße des Istenberges. Hier gibt es Kuchen und kleine saisonale Gerichte | www.rosenbogen-heidrich.de
Rothaarsteigverein e.V., Johannes-Hummel-Weg 2, 57392 Schmallenberg | Alle Etappen des Rothaarsteigs finden Sie hier. | www.rothaarsteig.de
10. Arboretum Buchholz
Zahlreiche Wege führen durch das Arboretum Burgholz bei Wuppertal. Hier wandern Besucherinnen und Besucher auf einer Fläche von rund 250 Hektar durch 100 verschiedene Laub- und Nadelbaumarten aus fast allen Kontinenten der Welt. Im „Arboretum“ (von lateinisch „arbor“ für „Baum“) soll die Vielfalt der Wälder bewahrt und zugänglich gemacht werden.
Vier verschiedene Rundwanderwege führen durch das Arboretum, alle mit höchstens leichten Steigungen. Die kleineren Wanderrouten erstrecken sich über zwei, der größte über sechs Kilometer Länge. Der Staatswald ist ganzjährig zugänglich.
Parkplätze & Startpunkt: für die meisten Wanderwege: Forsthaus Burgholz, Friedensstraße 69, 42349 Wuppertal | Länge der Strecken: Zwischen 2 und 6 km, Dauer: circa 1,5 oder 3 Stunden
Einkehren: Bahnhof Burgholz, Zur Kaisereiche 23, 42349 Wuppertal, www.bahnhof-burgholz.de
In der Nähe: Skultpurenpark Waldfrieden, Hirschstraße 12, 42285 Wuppertal, auf Google Maps ansehen