Schloss, See, Höhle, Krimi10 Orte in der Eifel, die einen Ausflug wert sind
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Die Eifel – das ist nicht nur schöne Landschaft, wilde Natur und winzige Dörflein. Geschichte, Technik, Kunst und Kultur künden hier überall von einer jahrtausendealten Geschichte. Kein Wunder, dass es hier so viele beliebte Ausflugsziele gibt. Zehn mehr oder weniger bekannte Ziele stellen wir Ihnen hier in unserer Übersicht vor - als Inspiration für den nächsten Wochenendausflug.
Indiana Jones und Schloss Bürresheim
Ob „Rumpelstilzchen“ von der ARD oder „Indiana Jones und der letzte Kreuzzug“ mit Hollywood-Star Harrison Ford: Schloss Bürresheim wurde als ideale Filmkulisse genutzt. Viele Sagen ranken sich um das im Mittelalter als Ritterburg genutzte Gemäuer.
Mauern, Tore und Gänge, Bergfried, Palast und ein hervorragend erhaltenes Amtshaus aus dem 17. Jahrhundert künden von der wechselhaften Geschichte der märchenhaften Anlage.
Viel zu sehen gibt es auch im Inneren des Schlosses: Altes Mobiliar, Gemälde und Nutzgegenstände gehören dazu. Derzeit ist die Besichtigung der Innenräume nur in Verbindung mit einer Führung möglich.
Schon Oma und Opa fuhren hierhin: Seit Generationen ist die Rurtalsperre Schwammenauel Wochenendziel zahlreicher Besucher aus dem Rheinland. Segeln, Surfen, Bootfahren, Schwimmen oder Angeln werden hier angeboten. Besonders gut lässt sich die reizvolle Landschaft auch von den Schiffen der weißen Rurseeflotte aus genießen.
Für Wanderungen ist die Umgebung ideal: Zahlreiche Wege führen durch den angrenzenden Kermeter-Hochwald. Ein Besuch im romantischen Städtchen Heimbach gehört für viele Ausflügler ebenfalls zur Familientradition. Auch schöne Bootsfahrten kann man hier unternehmen.
Meilenweit ist an Renntagen das Dröhnen der Motoren zu hören: Am Nürburgring treffen sich Motorsportler aus der ganzen Welt. Auf der 1927 eröffneten, 20,8 Kilometer langen „Gebirgs-, Renn- und Prüfungsstrecke“ ist auch ohne Formel-1-Wettbewerbe das ganze Jahr über was los.
Viele Zuschauer verfolgen traditionell von den Parkplätzen „Brünnchen“ „Pflanzgarten“ oder „Schwalbenschwanz“ aus die schnellen Vehikel auf ihrer rasanten Fahrt. Empfehlenswert besonders für Familien mit Kindern ist ein Besuch im Erlebnis-Museum „ring°werk“: Hier sind nicht nur historische Siegerfahrzeuge zu sehen: Es gibt viele Spielmöglichkeiten, ein spektakuläres 4-D-Kino, eine Themenfahrt, Multimediatheater und vieles andere mehr.
Manchmal blubbert’s noch: Wer genau hinschaut, kann die Kohlensäure-Bläschen aus dem etwa 53 Meter tiefen Laacher See beobachten. Er entstand vor rund 10.000 Jahren durch einen Vulkanismus – tief darunter herrscht immer noch Bewegung.
Zu den besonderen Sehenswürdigkeiten am Ufer (Rundweg: acht Kilometer) zählt natürlich die Klosterkirche der Abtei Maria Laach mit ihrem Stiftergrabmal aus dem 13. Jahrhundert. Die Anlage gilt als eine der vollkommensten Schöpfungen der Romanik. Daneben gibt es nicht nur eine Buchhandlung und ein Hotel. Gartenliebhaber aus nah und fern kommen zur Klostergärtnerei mit ihrem bunten und duftenden Angebot.
Ein Horchposten fürs All steht in der Nähe von Bad Münstereifel: Mit 100 Metern Durchmesser gehört das Radioteleskop Effelsberg zu den größten vollbeweglichen Radioteleskopen der Erde. Die 1972 in Betrieb genommene Anlage wird unter anderem eingesetzt zur Beobachtung von Pulsaren, kalten Gas- und Staubwolken, entstehenden Sternen, Schwarzen Löchern und fernen Galaxien. Das beflügelt nicht nur die Fantasie von Star-Wars-Fans.
Besucher aus aller Welt bewundern die 3200 Tonnen schwere Stahlkonstruktion mit dem riesigen Parabolspiegel, der in knapp sechs Minuten um nahezu 90 Grad gekippt werden kann. Regelmäßig bietet das Max-Planck-Institut für Radioastronomie (MPIfR) Gruppenvorträge in einem Besucherpavillon in direkter Sichtweite des 100-m-Radioteleskops an (April bis Oktober). Einzelheiten finden Sie hier. Voranmeldungen werden empfohlen.
Max-Planck-Institut für Radioastronomie, Radioobservatorium Effelsberg, Max-Planck-Straße 28, 53902 Bad Münstereifel-Effelsbergwww.mpifr-bonn.mpg.de
Eine riesige Sache: Die geheimnisvolle Kakushöhle im Feytal bei Mechernich ist nicht nur für fantasiebegabte kleine Forscher ein Erlebnis. Im Schatten der rund 20 Meter hohen Felswand aus Travertin gähnt wie das Tor zum Hades der dunkle Höhleneingang. Dahinter soll der Sage nach einst der bedrohliche Eifelriese Kakus sein Unwesen getrieben haben.
Heute liegt seine ehemalige Behausung im Naturschutzgebiet des Kartsteins, in dem neben kleinen Abenteurern auch Wanderer, Natur- und Kulturinteressierte unterwegs sind. Der Wanderweg ist rund vier Kilometer lang. Das Café Land-Genuss an der Kakushöhle hat Dienstag bis Freitag von 11 bis 19 Uhr und am Wochenende und an Feiertagen bis 20 Uhr geöffnet.
Kakushöhle bei Dreimühlen, Kakusstraße, 53894 Mechernich-Dreimühlenwww.mechernich.de
Ein plätscherndes Naturdenkmal ist der Wasserfall Dreimühlen bei Nohn. Drei Quellbäche sprudeln hier seit der letzten Eiszeit vor rund 10 000 Jahren den Berg hinab. Durch Ablagerungen in Moospolstern bildet sich Kalksinter – und so wandert der Wasserfall jedes Jahr acht bis zehn Zentimeter ins Tal hinein.
Im tropfnassen Spektakel klettern Kinder gerne Mal herum (Handtuch und trockene Klamotten mitbringen). Für Jung und Alt ist nach einer gemütlichen Rundwanderung durchs Ahbachtal (ca. drei Kilometer) eine Kaffee/Kakaopause in der der alten Nohner Mühle zu empfehlen: www.nohnermuehle.de
Naturdenkmal Wasserfall von Dreimühlen, Graf-Mirbach-Str. 2, 54579 Üxheim Ahüttewww.nohn-eifel.de
Einen Ausflug in die Steinzeit bietet das Mayener Grubenfeld mit seiner uralten Bergbaulandschaft. Am Rand liegt „Terra Vulcania“: Das große Gelände beherbergt Spuren aus 7000 Jahren Basaltabbau und bietet eine Landschaft voll mit Kunst, Kultur und Natur.
Zum Naturschutzgebiet gehört eine bizarre Bergbaulandschaft mit Abbauspuren aus unterschiedlichen Epochen. Im Schacht lassen sich Fledermäuse beobachten, für Kinder gibt es eine spannende Mitmach-Ausstellung: Hier werden Reibsteine und Handmühlen zum Mehlmahlen ausprobiert, Sprengungen ausgelöst oder schwere Steinbrocken gezogen.
Ein tropisches Meer erstreckte sich einst dort, wo heute das beschauliche Städtchen Hillesheim liegt. Das ist „nur“ rund 370 Millionen Jahre her – und so finden sich noch versteinerte Korallen, Seelilien und Muscheln auf den Äckern ringsum.
Einen Besuch wert ist Hillesheim mit seiner alten Stadtmauer und den stolzen Bürgerhäusern auch deshalb: In der selbst ernannten „Krimihauptstadt Deutschlands“ kommen Liebhaber spannender Geschichten auf ihre Kosten. Bücher gibt es hier antiquarisch und neu, vom Krimihotel aus können Detektive auf dem Eifel-Krimi-Wanderweg den Spuren des Autors Jacques Berndorf folgen.
Hier trafen sich „Der Bulle und das Landei“: Als Schauplatz der TV-Krimi-Reihe wurde Monreal bekannt. Überragt von zwei Burgruinen liegt das romantische Örtchen im engen Elztal bei Mayen. Gut erhaltene Fachwerkhäuser erinnern an die längst vergangene Blütezeit der Tuchmacherei.
Beim Bummel durch den Ort lässt sich neben der spätgotischen Pfarrkirche oder der Steinbrücke mit der barocken Nepomukfigur noch vieles entdecken. Die Ruinen von Löwen- und Philippsburg sind Ziel vieler Wanderer, beliebt ist der 13,7 Kilometer lange Eifel-Traumpfad „Monrealer Ritterschlag“, der 2011 als Deutschlands schönster Wanderweg ausgezeichnet wurde, mit steilen Aufstiegen und spektakulären Aussichten.