Köln – Wir haben sechs einsame und unheimliche Orte für Sie zum Fürchten zusammengetragen – Lost Places, Friedhöfe, Werwölfe im Wald oder Mord in der Eifel? Eine kleine Inspiration zum Halloween-Wochenende - auch wenn der große Gruseltag erst am Dienstag stattfindet....
Burgruinen im Siebengebirge
Mit märchenhaften Namen sind sie geschmückt und ruhen seit dem frühen Mittelalter auf den Bergspitzen des Siebengebirges: Was sich auf und rund um Burg Drachenfels, der Löwenburg oder Burg Rosenau zu Zeiten von Rittern, Grafen und Geistlichen abspielte, können wir uns heute nur in unserer Fantasie vorstellen.
Und diese kommt bei einem Spaziergang durchs Siebengebirge - im herbstlichen Nebeldunst - zur vollen Entfaltung: Krähen-Rufe verwandeln sich zu Schreien der Ritter, dort, wo sich einst auf dem Drachenfels die Kölner Kurfürsten und die Ritter der Sayn-Wittgensteins auf der Löwenburg gegenüberstanden. Wie es damals dort zuging, darüber können wir nur fantasieren, was uns Dank der heutigen Überbleibsel der Ruinen und überlieferten Märchen und Rittergeschichten aus dem Siebengebirge ganz gut gelingen dürfte.
Tipp: Vom Parkplatz Margarethenhöhe in Königswinter-Ittenbach ist der Weg zur Löwenburg ausgewiesen. Der steile Teil des Anstiegs beginnt dann direkt hinter dem Gasthaus „Löwenburger Hof“, wo man nach der Wanderung einkehren kann.
Sie ist zur Krimi-Landschaft Nummer eins geworden: die Eifel. Nicht nur, weil sie von zahlreichen Krimi-Autoren als Schauplatz ihrer Erzählungen auserkoren wurde. Sondern erst recht mit der Ausweisung des Krimi-Wanderwegs, der an elf mörderischen, schaurigen Orten vorbeiführt. Auf eigene Faust oder mit einer geführten Tour können neben dem Gruselspaß für zwei, drei oder vier Stunden die Schönheiten der Eifel entdeckt werden.
Zur Auswahl stehen je nach Ausmaß der Wanderlust zwei Routen – die eine 18, die andere 20 Kilometer lang. Und keine Sorge, auch Eifel-Neulinge finden sich zurecht: Richtungspfeile und eine zugehörige Broschüre für den Wanderweg sorgen dafür, dass auf der Reise durch die Eifel kein Krimi unentdeckt bleibt. Ein weiteres Highlight sind die Krimi-Trails in Hillesheim für Gruppen mit maximal fünf Personen, die die Rolle der Ermittler übernehmen und einen kniffeligen Fall lösen müssen.
Schon der Name ist wahrhaft schaurig: Das Naturparkzentrum Teufelsschlucht samt ihrer Sandsteinfelsenlandschaft ist definitiv einen Ausflug wert. Aus allen Ecken starren Felsengesichter, moosbewachsene Steine werden zu Monstern und Fabelwesen, die auf Wanderer herunterblicken. Besonders familienfreundlich: Die Länge der drei Teufelspfade ist auch für kleine Besucher des Naturparks zu stemmen (ab 1,8 Kilometer). Wer mehr Kampfgeist verspürt, dem sei die Teuflische Acht ans Herz gelegt (5,8 Kilometer).
Hinweis: Die Irreler Wasserfälle, an denen man auf diesem Weg früher vorbeikam, sind seit dem Hochwasser im Juli 2021 gesperrt und nicht mehr zugänglich. Es wird gebeten, die Beschilderung unbedingt zu beachten und keine gesperrten Wege zu betreten.
Die „TeufelsKüche“ bietet nach all den teuflischen Eindrücken Stärkung. Das Bistro im Naturparkzentrum Teufelsschlucht ist während der Saison (Mitte März bis Anfang November) täglich von 11 bis 17 Uhr geöffnet.
Friedhöfe sind immer wieder ein dankbarer Ort, wenn es unheimlich werden soll. Ein Spaziergang am frühen Morgen oder am frühen Abend kann Wunder wirken in Sachen Gruseligkeit. In Köln gibt es viele ungewöhnliche Ruhestätten, die zu Spaziergängen einladen. Haben Sie zum Beispiel schonmal britisches Staatsgebiet betreten, ohne Köln dabei zu verlassen? Auf dem Südfriedhof in Zollstock ist das möglich. Hier gibt es ein wahres Stück Geschichte zu entdecken: Großbritannien ließ gefallene Soldaten und ihre Angehörigen nach dem Ersten Weltkrieg nämlich nicht wie manch andere Staaten zurück in ihr Heimatland überführen, sondern kaufte das Grundstück in Köln. So trifft hier bis heute englische Gartenkunst auf schlichte Soldatengräber.
Tipp: Übrigens liegen hier auch einige Prominente begraben: So etwa „Schull- un Veedelszöch“-Erfinder Jean Küster oder Edelweißpirat „Schang“. Auf dem Friedhof kann man sich wunderbar verlaufen und dabei Spannendes entdecken. Spannende Geschichten über Friedhöfe in Köln und der Region lesen Sie auch hier.
Südfriedhof, Höninger Platz 25, 50969 Köln, mehr Infos über den Südfriedhof in Köln
Den Werwölfen hinterher
Normalerweise führt ein Wanderweg zu besonderen Ausflugszielen, schönen Aussichten und durch markante Landschaftszüge. In diesem Fall aber führt er direkt ins Mittelalter: Auf dem Werwolf-Wanderweg begegnet Ihnen heute sicherlich kein heulendes Ungetüm mehr und auch ist es inzwischen rund 400 Jahre her, dass die harmlosere Variante - die Wölfe - durch die Wälder rund um Bedburg strichen. Und trotzdem kann die Route schaurig schön werden, wenn die Schatten der Wälder der Fantasie einen Streich spielen und sich am Ende jedes schmalen Pfades eine gruselige Überraschung verbergen könnte.
Tipp: Seit Sommer dieses Jahres gibt es neue Stationstafeln am Wegesrand. Jetzt nimmt das Werwölfchen Bernie die jungen Wanderer auf den Spuren des „echten Werwolfes“ mit. Unterwegs gibt es jede Menge gruseligen Rätselspaß. Den Weg kann man auch in zwei Wander-Abschnitte aufteilen, in Runden zu jeweils fünf Kilometern. www.bedburg.de
Werwolfwanderweg Bedburg: Start Agatha-Tor im Ortsteil Alt-Kaster
Geister aufspüren auf Burg Olbrück
Hoch über dem Brohltal in der Vulkaneifel thront auf einem 460 Meter hohen Phonolithkegel, schaurig schön, die alte Burg Olbrück. Gut vorstellbar, dass sich in der Ruine aus dem 11. Jahrhundert Fabelwesen, Hexen und uralte Seelen zu bestimmten Zeiten besonders wohlfühlen. Es gibt ein Buch „Der Geist im Gewölbe“ in dem von seltsamen Begegnungen beim Rundgang durch die Burg Olbrück berichtet wird - mit netten und weniger netten Nachfahren und Dienern des Raubritters Burkhard von Olbrück. Erhältlich in der Tourist-Information Vulkanregion Laacher See in Maria Laach.
Die gesamte Burg-Anlage ist mit audiovisuellen Stationen ausgestattet, die einen Rundgang durch die Ruine lebendig machen. Eingebettet in die Geschichte des Pater Ansgar, lässt es sich voller Spannung in das mittelalterliche Leben und die Historie der Burg eintauchen. Innerhalb der Vorburg gibt es einen Kinderspielplatz in Form einer Ritterburg.
Tipp: Geöffnet ist die Burg bis zum 31.10. von 11 bis 18 Uhr. Burgführungen finden jeden ersten Sonntag im Monat statt (Mai bis Oktober), Treffpunkt 14 Uhr auf dem Spielplatz des Burggeländes. Kosten 5/2,50 Euro (Erw./Kinder), Dauer zwei Stunden.
Burg Olbrück, Burgstraße,56651 Niederdürenbach, www.eifel.info