Von wegen Designer-Outlet...Roermond von seiner schönsten Seite entdecken
- Das Designer-Outlet in Roermond lockt mit 185 Geschäfte, verteilt auf eine Verkaufsfläche von knapp 47000 Quadratmeter Millionen Besucher auf das Gelände.
- Ganz anders ist Roermonds Innenstadt: Hier warten gemütliche Bistros, Jahrhunderte alte Häuser und das Flair einer gewachsenen niederländischen Kleinstadt.
- Lesen Sie über Sehenswürdigkeiten und ganz besondere Tipps für einen unvergesslichen und etwas anderen Ausflug nach Roermond.
Lediglich die mehrspurige Wilhelminasingel trennt die kunterbunte Shopping-Welt von Nordeuropas größtem Factory-Outlet von der Innenstadt von Roermond. 185 Geschäfte, verteilt auf eine Verkaufsfläche von knapp 47000 Quadratmeter, locken im „Designer Outlet Roermond“ mit Preisnachlässen von bis zu 70 Prozent.
Zierliche Asiatinnen, die einen Großteil der Klientel im niederländischen Einkaufsparadies ausmachen, ziehen mit prall gefüllten Taschen durch das künstliche Dorf. Schon morgens um elf stauen sich vor den Parkplätzen Reisebusse und Autos aus ganz Nordrhein-Westfalen. Lediglich an Heiligabend und Silvester bleiben die Geschäfte geschlossen.
Fakten zum Outlet
Profil
Das Designer-Outlet Roermond, 2001 gegründet, ist an Wochentagen von 10 bis 20 Uhr, an Wochenenden von 9 bis 20 Uhr geöffnet. Es bietet neben 185 Shops drei Restaurants, einen überdachten Kinderspielplatz und ein Kinderkarussell.
Parken
Den Besuchern stehen ein mehrstöckiges Parkhaus und 6500 Parkplätze zur Verfügung. Die Parkgebühr beträgt 3 Euro. Auf allen Parkplätzen gibt es Behindertenplätze. Elektroautos können aufgeladen werden.
Extras
Ab 15 Personen oder mehr erhalten Gruppen, die mit dem Bus anreisen, einen Fashion Passport (10 Prozent Extrarabatt in ausgewählten Geschäften). Der Betreiber des Outlets, die McArthurGlen Gruppe, wirbt mit 30 bis 70 Prozent Ermäßigung auf Modemarken.
Hier gibt es weitere Informationen.
Die Innenstadt ist nur einen Katzensprung entfernt
Wer genug hat von Gucci, Wrangler und Rene Lazard, von langen Warteschlangen und engen Umkleidekabinen, der muss nur ein paar Stufen hinabsteigen zur Fußgängerunterführung Richtung Innenstadt. Auf der anderen Seite erwarten ihn gemütliche Bistros, Jahrhunderte alte Häuser und das Flair einer gewachsenen niederländischen Kleinstadt.
Roermond, knapp 100 Kilometer von Köln entfernt und etwa 60 000 Einwohner stark, liegt am rechten Maasufer in der Provinz Limburg. Die Innenstadt schmiegt sich an das Ufer der Rur, die hier in die Maas mündet, und so verfügt die Stadt über einen Yachthafen und eine Uferpromenade mit schönen Häusern und zahlreichen Einkehrmöglichkeiten.
Backsteinerne Häuser
Die Straßen sind rot gepflastert, die Häuser, viele von ihnen aus Backstein und denkmalgeschützt, hoch und schmal. Zahlreiche Bronzefiguren schmücken die Straßen oder lümmeln – wie auf dem belebten Münsterplatz – auf den Parkbänken herum, als wollten sie sich nie mehr von der Stelle rühren.
Eine Marienstatue, eingelassen in einen Erker an der Ecke Pastoorswaal/Grotekerkstraat, begrüßt die Besucher, wenn sie den Fußgängertunnel verlassen. Weiter geht es durch die enge Grotekerkstraat, und schon erhebt sich rechts die St. Christoffelkathedrale, die Bischofskirche des Bistums Roermond.
Schräg links geht es zum Markt. Bis zum Turm Rattentoren, der Teil der alten Festungsmauern war und hinter der Kathedrale liegt, ist es ebenfalls nicht weit. Man kann sich treiben lassen in dieser Stadt, durch schmale Gassen und über weite Plätze.
Auch hier lässt es sich prima shoppen
Vor den Restaurants sind auch im Winter Tische und gemütliche Korbstühle aufgebaut. In der kalten Jahreszeit sorgen Heizstrahler dafür, dass niemand frieren muss. Gewöhnungsbedürftig sind die Öffnungszeiten der Kirchen. Viele können nur nachmittags und nur an bestimmten Tagen besichtigt werden.
Das liege daran, dass es nicht genug ehrenamtliche Mitarbeiter gebe, die für die Sicherheit der Kirchen garantieren könnten, erklärt der freundliche Mitarbeiter im Touristenbüro am Markt. „Sie glauben gar nicht, was die Leute alles stehlen, wenn man nicht aufpasst.“
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Natürlich lässt es sich auch prima shoppen im hübschen Zentrum von Roermond. In der Neerstraat zum Beispiel oder in der Hamstraat, welche eine Fußgängerzone zum Flanieren ist, gleich hinter der Münsterkirche gelegen. Für den unwahrscheinlichen Fall, dass man in den 185 Geschäften des Designer Outlets noch nicht das Passende gefunden hat.
Schnuppertouren
Schon die Römer schätzten die grünen Wiesen im Mündungsgebiet der Rur in die Maas. Erste Funde einer Besiedlung stammen aus dem 3. Jahrhundert n.Chr. Im 15. Jahrhundert wurde Roermond Hansestadt, im 16. Jahrhundert kam sie unter spanische Herrschaft, im Mai 1940 stemmte sie sich erfolglos gegen den Überfall der deutschen Wehrmacht. Spuren all dessen finden sich an vielen Orten in der Stadt.
Roermond lässt sich gut zu Fuß erkunden: Am besten beim Fremdenverkehrsverein am Marktplatz für 1,95 Euro einen Plan mit der „Monumentenroute“ kaufen. Der Rundweg bietet zwölf Stationen und beginnt am Markt, wo auch das Rathaus aus dem 17.Jahrhundert mit einem schönen Glockenturm steht.
Von hier aus sind es nur ein paar Schritte zur St. Christoffel-Kathedrale, die dem Schutzpatron der Stadt, dem heiligen Christophorus gewidmet ist (14 bis 17 Uhr geöffnet). Die nahe Swalmerstraat schmückt sich mit schönen alten Herrenhäusern. Das Haus 3 stammt aus dem Jahr 1861, die Haustür und das Tor sind mit Reliefs aus Gusseisen geschmückt.
Zwei Jugendstilhäuser mit reich verzierten Fassaden finden sich in der Neerstraat 10 und 38, die vom Markt Richtung Süden führt. In Haus 11 lohnt ein Besuch im Historiehuis, im Stadtmuseum.
Wer möchte, kann von der Neerstraat einen Schlenker zur Vorstadt Sint Jacob machen. Der Weg führt durch die Brugstraat, wo wir einen Stop vor Haus 7 empfehlen. Das spätgotische Patrizierhaus stammt aus dem 16. Jahrhundert. Anschließend geht es über die steinerne Maria-Theresia-Brücke aus dem Jahr 1771 über die Rur. Auch in Sint Jacob finden sich zahlreiche denkmalgeschützte Gebäude.
Keinesfalls versäumen sollte man einen Besuch in der spätromanischen Münsterkirche. Der mächtige Bau aus dem 13. Jahrhundert gehörte ursprünglich zu einer Zisterzienserabtei (April bis November täglich von 14 bis 17 Uhr , in den Wintermonaten nur am Samstag von 14 bis 17 Uhr geöffnet).
Unser Tipp: Ein Besuch in der Synagoge in der Hamstraat. Sie ist erreichbar durch den Hausflur von Haus 20 und in den Sommermonaten jeden Samstag von
5 Tipps für ganz besondere Erlebnisse in Roermond
Übernachtung im Gefängnis
Schlafen hinter Gittern: Möglich ist das im Viersterne-Hotel Arresthuis. Das ehemalige Gefängnis in der Altstadt von Roermond verfügt über 40 Zimmer und ein stylisches Restaurant. Wer möchte, kann hier auch nur einen Kaffee trinken und dabei einen Blick in den ehemaligen Zellentrakt werfen.
Het ArresthuisPollartstraat 76041 GC Roermond
Spektakuläre Torten in der Bäckerei „Puur de Kroon“
Die besten Torten gibt es in der Bäckerei „Puur de Kroon“ mit angeschlossenem Café. Besonders lecker ist der cremige, mit Schokoladenflocken bestreute Christoffelkuchen.
Puur de KroonHamstraat 36041HA Roermond
Entspannen und Pfannkuchen essen auf der Terrasse der Brasserie De Pastorie
Pfannekuchen mit Puderzucker und andere Leckereien werden in der Brasserie De Pastorie in der Groote Kerkstraat 29 serviert. Im Sommer kann man auf der Terrasse sitzen und auf die beeindruckende Rückfassade der St. Christoffel-Kathedrale schauen. Das Haus beherbergt außerdem das Bed & Breakfast De Pastorie (7 Zimmer) und ein Schokoladengeschäft mit traumhaften Pralinen: die Chocolaterie Albèrt.
Brasserie De PastorieGroote Kerkstraat 296041 CR Roermond
Lesen, essen, lernen im Haus Gouden Leeuw
Früher war das Haus Gouden Leeuw aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts ein Hotel. Heute ist darin die Stadtbibliothek von Roermond untergebracht, ein sehenswertes Museum zur Geschichte der Stadt (Eintritt frei) und ein Café, dessen Reistorte sensationell ist. Zur Torte wird ein kleines Glas mit süßer Sahne und einem Schuss Likör serviert.
Herberg de gouden LeeuwBovenstraat 27226 LM Bronkhorst
Herzhaft genießen im L'Union
Herzhaftes gibt es beispielsweise im L’Union am Markt 21 gegenüber der St. Christoffel-Kathedrale oder eine Ecke weiter im Restaurant Aruna Cuisine. Das Aruna, dessen Chef aus Sri Lanka stammt, punktet außerdem mit besonders schönem altstädtischen Ambiente: Das Haus stammt aus dem Jahr 1764.
Restaurant l’UnionMarkt 216041 EL Roermond