Wirtschaftsfaktor ClubszeneFünf Clubs, die man gesehen haben sollte
- Diese fünf Clubs haben Geschichte geschrieben - aus unterschiedlichen Gründen
- Hier haben Oasis und Blur auf kleinsten Bühnen gespielt, sich legendäre Feste und Emotionen abgespielt
Die Kölner Clubszene ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Die Zahlen sprechen für sich: 55 Millionen Euro Umsatz machen die 8000 Veranstaltungen mit rund 10000 gebuchten Künstlerinnen und Künstlern, die pro Jahr rund vier Millionen Besuchern anziehen.
Das wurde in einer Studie durch die Uni Köln bestätigt, die von IHK, Stadt Köln und dem Verband Klubkomm in Auftrag gegeben wurde.
Welche Clubs, man als Kölner auf jeden Fall gesehen haben sollte:
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Blue Shell
Das Blue Shell auf der Luxemburger Straße ist schon seit Ewigkeiten eine Institution im Kölner Nachtleben. Seit 1979 verkehren die unterschiedlichsten Leute aus allen Szenen in dem Club. Der heutige Inhaber Rolf Kistenich, der damals als Mitarbeiter und später als DJ im Blue Shell eingestiegen ist, erinnert sich an die Anfänge:
„Damals in den 80ern begegnete man noch Punks, die an den Flippertischen zockten und der ein oder andere Stuhl flog schonmal durch die Luft. Es herrschte eine harte Stimmung. Es war nicht unbedingt der Szeneladen, eher ein Laden für verschiedene Szenen. Es gab Punks, es gab Teddies, es gab anfangs die SPEX-Fraktion, es gab die Abteilung der Saturn-Mitarbeiter und die der Eins-a-Billardspieler. Aber es gab hier auch Zeiten, da war das Blue Shell wie eine Bahnhofskneipe in Castrop-Rauxel. Ein ewiges Auf und Ab!”
Luxemburgerstraße 3250674 Kölnwww.blue-shell.de
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Luxor
Das Luxor bleibt das Luxor bleibt das Luxor. 1982 eröffnet, 1997 mehr oder weniger aus Versehen in „Prime Club“ umbenannt und seit 2008 wieder unter altem Namen auf der Konzertlandkarte. Als Location für anspruchsvolle Partys eher zu vernachlässigen, ist das Luxor als Live-Lokalität ohne Frage eine Legende und bis heute relevant.
Oasis, Blur, R.E.M., Lenny Kravitz, New Model Army – sie allen standen auf der kleinen Bühne, bevor die Karriere in die großen Hallen, Arenen und Stadien führte – und nicht selten auch dort endete; nicht immer, aber immer wieder gehen steigende Zuschauerzahlen mit künstlerisch-kreativer Insolvenz einher. Nicht nur deshalb: Nicht und niemals damit aufhören, Konzerte im Luxor zu besuchen.
Luxemburger Str. 4050674 Köln
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MTC
Sie kann manchmal so einfach sein, die Definition eines perfekten Ausgehabends. Unten im Kellerclub hatten Robert Forster und Grant McLennan, der kreative Nukleus der Go-Betweens – wir schreiben den 26. Mai 1999 – gerade ihre grundverschiedenen Singer-Songwriter-Herzen in einen schwärmerisch-schönen Pop-Einklang gebracht, als man kurz vor der Zugabe hochflitzte: Mal eben nebenan in der Sportkneipe „Heimspiel“ gucken, wie es im Champions-League-Finale steht.
Kurz vor Schluss eins zu null für den FC Bayern gegen Manchester United. Wieder runter zu den Herren Forster und McLennan, nach den Zugaben beglückt wieder die Treppe hoch. Schlusspfiff, zwei zu eins für ManU. Just a perfect day.
Zülpicher Str.1050674 Köln
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Bootshaus
Hier geben sich jedes Wochenende internationale Star-DJs die Klinke in die Hand: David Guetta, Deadmau5, Avicii, Moby, Sven Väth, Laidback Luke, Ricardo Villalobos und noch viele mehr – alle waren sie schon zu Gast im Hafenclub. Je nach Veranstaltung variiert auch die musikalische Ausrichtung: Von Techno über Elektro bis House ist für jeden etwas dabei. Neben der technischen Ausrüstung ist auch die Raumgestaltung einzigartig, denn außer dem Mainfloor gibt es die futuristische BLCKBX mit Sternenhimmel und die Dreherei mit dem Charme einer alten Werkstatt.
Das Fachmagazin „DJ Mag” hat aktuell wieder die Top-100-Clubs weltweit gekürt - und das „Bootshaus” erreichte in der Rangliste Platz elf - vier Plätze höher als im Vorjahr 2017.
Das Aushängeschild der Kölner Clubszene ist damit dem berühmten Berliner „Berghain” ganz dicht auf den Fersen, das auf Platz zehn rangiert (Vorjahr: Platz zwölf).
Auenweg 17351063 Kölnwww.bootshaus.tv
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Gebäude 9
Jonathan Richman hatte – irgendwann im Frühjahr 2003 – gerade die immer gleichen und immer wiederkehrenden Situationen des Alltäglichen seziert. Er parlierte als universeller Troubadour d’amour über Liebe, Eifersucht, Familien-Tohuwabohu.
Und als ob das nicht schon toll genug gewesen wäre, ging’s nach dem Konzert von Richman in der Bar weiter: Evan Dando, der Mann, der immer mal wieder der Kopf der Lemonheads ist, schaute zwischen diversen Promoterminen im Gebäude 9 vorbei. Er trank viel alkoholfreies Bier, war agiler als jedes hyperaktive Kind und spielte ein paar Songs. Womit an diesem Abend endgültig der Beweis angetreten war: Jeder Veranstaltungsort bekommt die Künstler, die er verdient.
Deutz-Mülheimer Str. 127-12951063 Köln
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