Feierabend am Büdchen20 Kölner Veedels-Plätze, wo man sich gerne trifft
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Köln – Gründe gibt es genug, die derzeit für ein Treffen im Freien sprechen. Die Infektionsgefahr ist gering, das Bier nicht so teuer und die Sonne immer noch schön. Besonders unkompliziert geht das an einem der zahlreichen Kioske, die es in Köln wie Sand am Meer gibt. Sucht man sich dann noch einen mit Sitzgelegenheit aus wird es umso schöner! Wir stellen unsere liebsten Büdchen an und auf Kölner Plätzen vor.
Südstadt: Mediterranes Flair am Eierplätzchen
Das Eierplätzchen war schon immer Treffpunkt der Leute im Veedel, ob Schulkind oder Rentnerin, und das hat einen guten Grund. Spätestens, wenn der Abend dämmert und das goldene Laternenlicht den Platz umschmeichelt, macht sich hier mediterrane Stimmung breit. Vor allem an warmen Tagen, wenn schon morgens Menschen lesend auf den Bänken hocken oder die Anwohner Tische und Stühle aufklappen und klönen, bei einem Kaffee aus dem anliegenden „Café Römerpark“ oder einem Getränk von einem der vielen Kioske in der Umgebung. Früher haben auf dem Eierplätzchen häufiger Musiker gespielt aber nach Beschwerden wegen Ruhestörung haben solche Events leider abgenommen. Aus ähnlichem Grund musste auch der Kiosk direkt am Eierplätzchen kürzlich schließen. Klar, seit der Corona-Pandemie kommen mehr Menschen vorbei – aber von Verhältnissen wie am Brüsseler Platz ist das Eierplätzchen weit entfernt. Weil es eben schön, aber gar nicht hip ist. Und das ist auch gut so.
Ein Mann trinkt genüsslich seinen Kaffee, sein Hund schläft zu seinen Füßen. Ein Tischchen weiter liest eine Dame ihre Zeitung, an den Tischchen um die Ecke, im Kiosk-Garten, unterhält sich ein Paar, eine Mutter kommt mit ihrem Kind und holt ihm ein Eis und sich ein Cappuccino – ein typischer Vormittag am Emma-Kiosk am Südpark in Marienburg. Beschaulich und gesellig geht es hier zu. Das Backsteinhäuschen liegt an der Endhaltestelle der Buslinie 106. Vor und neben dem Büdchen sind Wiesen und Bäume, es liegt wie in einem Park. Neben dem üblichen Kiosk-Angebot gibt es hier Panini, Kuchen, belegte Brötchen, Aperol Spritz und verführerisch duftende Kaffeespezialitäten. Im Villenviertel Marienburg gibt es keine Geschäfte, keine Kneipen, nicht mal eine Bäckerei. So wird das Büdchen am Südpark dankbar als Treffpunkt angenommen. „Es kommen Anwohner zum Frühstücken, Geschäftsleute mit ihren Papieren, Mütter mit Kindern, Spaziergänger aus dem Park“, erzählt Kiosk-Inhaberin Nele Glier, und freut sich, dass sie all denen ein Café-Ersatz im Veedel bieten kann.
Emma-Kiosk in Marienburg, Am Südpark 1, 50968 Köln, Mo-Fr 7.30-19 Uhr, Sa/So 8.30 -19 Uhr
VON STEPHANIE BROCH
Belgisches Viertel: Top-Kiosk nahe Brüsseler Platz mit neuem Pächter
Früher, das weiß Kim noch ganz genau, hat sie hier an der Ecke Zigaretten für ihren Vater gekauft. Sie war vielleicht sieben, wohnte mit ihren Eltern ein paar Meter vom Top-Kiosk entfernt und hatte mit Zigaretten natürlich nichts am Hut. Dafür mit Gummibärchen. Und eines davon gab es bei Sorab, dem Mann hinter der Kiosktheke, meistens geschenkt. Heute angelt Kim selbst in den Gummikirschen, wenn ein Kind aus dem Veedel vorbeikommt und sich eine kleine Dose Pringels gönnen will, dafür aber zu wenig Geld hat. „Zahlt die Mama bestimmt später“, sagt Kim dann und legt noch eine Gummibären-Kirsche oben drauf. Seit April dieses Jahres haben Kim und Daniel den Kiosk vom Urgestein-Vorbesitzer übernommen. Ihr Konzept: Alles so lassen, wie es war. Schließlich verstehen sie sich als Institution für die Leute im Veedel. Und die wollen hier ihr Reissdorf holen, ihre Fritz-Limo, ihr Eis, aber auch ihre Eier, ihr Tomatenmark, die Nudeln oder Kidney-Bohnen, wenn sonntags der Supermarkt geschlossen hat. Achtung: Morgens nicht zu früh auf den Weg machen. Denn das ist eine der wenigen Neuerungen: Kim und Daniel öffnen erst um zehn. Das Nachtschwärmervolk im Belgischen stört das wenig. Abends gibt’s hier wenig Chichi, dafür moderate Preise.
Belgisches Viertel: Kölns ältestes Büdchen steht am Yitzhak-Rabin-Platz
Am Yitzhak-Rabin-Platz im Belgischen Viertel steht der älteste Kiosk Kölns. 1926 wurde dort das erste Bier über die Ladentheke gereicht. Heute führt die Familie Schumacher das Büdchen unter den Baumkronen am Ende der Beethovenstraße. Ein besonderer Eyecatcher ist die große Reklametafel der Schweizer Zigarettenfirma „Who the Fred is Fuck“. Daher rührt auch, dass das Büdchen nicht mehr unter seinem ursprünglichen Namen „Trinkhalle Schumacher“, sondern unter „Fred-Kiosk“ bekannt ist. Verkauft werden dort Kölsch, Limo und Süßigkeiten aus großen Einmachgläsern, und gebrauchte Bücher für 1,50 Euro das Stück. Kölsche Geschichte – nur 200 Meter von der Haltestelle Zülpicher Straße entfernt!
Fred Kiosk, Hohenstaufenring 53 a, 50674 Köln, Mo-Fr 7-21 Uhr, Sa/So 7-open end
VON MAJA GOERTZ
Rathenau-Viertel: Familienfreundliche Idylle am Rathenauplatz
Wem das Treiben rund um den Zülpicher Platz zu bunt wird, muss nur wenige Meter gehen, um auf dem Rathenauplatz ein wenig Ruhe zu finden. Auf dem weitläufigen Areal findet jede und jeder einen Platz zum Entspannen. Und einen Biergarten, der von April bis Ende September von der Bürgergemeinschaft Rathenaulatz betrieben wird. Zwischen 15 bis 21 Uhr gibt es hier allerhand Getränke und Speisen wie die beliebte Riesenbockwurst mit Nudelsalat. Sportbegeisterte können im Fußballkäfig kicken, an der Tischtennisplatte aufschlagen oder eine Runde Boule spielen. Auch Hunde sind Willkommen, ihnen steht eine Freilauffläche zur Verfügung. An beiden Flanken des Platzes gibt es Spielplätze für die Kleinsten. Rund um den Platz haben sich viele Gastronomie-Betriebe angesiedelt, zwei Kioske sind fußläufig zu erreichen.
Ehrenfeld: Rund um den Max-und-Moritz-Brunnen am Lenauplatz
Zwar ist der Lenauplatz nach dem österreichischen Dichter Nikolaus Lenau benannt, der in seinem schwermütigen Werk vorrangig den Weltschmerz thematisierte. Davon ist hier aber nichts zu spüren: Umsäumt von schattenspendenden Linden ist er vor allem am Wochenende ein belebter Treffpunkt im Veedel. Der Max-und-Moritz-Brunnen, das Wahrzeichen des Platzes, bietet Kindern Erfrischung und Spiel, es gibt auch eine Tischtennisplatte. Ohne das örtliche Büdchen und seine Betreiber Kenan und Affan Genel, wäre der Platz aber nicht das, was er ist: Die Brüder sind mit ihren Stammkunden per du, es wird gescherzt und geplaudert. Das alles verleiht dem Lenauplatz einen ungeheuer sympathischen Charme.
Neu-Ehrenfeld: Ping Pong und Pétanque am Takuplatz
Der dreieckige Takuplatz liegt inmitten des volksmündlichen „Chinesen-Veedel”: Sowohl sein Name, als auch der der angrenzenden Taku- und Lansstraße gehen auf den Boxeraufstand von 1900 zurück, bei dem Kapitän Wilhelm Lans das Kanonenboot „Iltis” gegen die chinesischen Taku-Forts in den Kampf führte. Heute ist der Ort Teil des Ehrenfelder Geschichtspfades und vor allem bei Sportlern beliebt: Neben einer Tischtennisplatte gibt es eine Pétanque-Bahn, die regelmäßig vom Ehrenfelder Boule Club (EBC) genutzt wird. Die Spieler und alle anderen Besucher können sich am Kiosk mit Getränken versorgen, der jeden Tag von 12 bis 21 Uhr geöffnet hat. Unter dem Platz befinden sich noch heute die Überreste eines zivilen Bunkers, der im Zweiten Weltkrieg für den Schutz vor Fliegerbomben angelegt wurde.
Ehrenfeld: Für Sportler und Familien – der Helmholtzplatz
Zwischen der Helmholtzstraße, dem Nonniweg und der Hospeltstraße liegt der großflächige Helmholtzplatz: Die rechteckige Fläche beherbergt einen Kinderspielplatz und ein Fußballfeld, weshalb dort vor allem Familien und Sportler zu Besuch sind. In unmittelbarer Nähe liegt die Grabeskirche St. Bartholomäus mit ihrer beindruckenden Architektur, den Glasfenstern und einem außergewöhnlichen Lichtkonzept. Natürlich gibt es am Helmholtzplatz auch einen Kiosk – direkt gegenüber auf der Ecke Helmholtz-/Hospeltstraße. Dieser Lage verdankt das Büdchen seinen Namen „Zum Nachbars Eck”. In vertrauter Atmosphäre können die Besucherinnen und Besucher hier bis in die späten Abendstunden hinein Getränke und Süßigkeiten kaufen.
Ob die Wiese vor dem Katzenbuckel schon zum offiziellen Platz oder Park ernannt wurde, das sei dahin gestellt. Fakt ist: Wenn die Spiegelung der untergehenden Sonne den Rhein in müdes Abendlicht taucht, gibt es kaum schönere Orte in Mülheim, um den Feierabend ausklingen zu lassen, für junge wie für ältere Leute. Egal, ob man dafür auf die Mauer an der Hafenstraße klettert, eine Picknickdecke am Rheinufer ausbreitet oder sich mit einem kühlen Kioskgetränk auf die Bänke niederlässt. Verpflegung gibt es drumherum reichlich: Pizza aus dem Localino, Kaffee im RheinSpaziert und – für diejenigen, die gerne mal etwas mehr Geld für gutes Essen ausgeben – mediterrane Fischgerichte bei Scampino Wein&Meer. Und natürlich im Chefs Kiosk an der Deutz-Mülheimer-Straße, Ecke Hafenstraße: Ein Büdchen, das fast schon Rheinblick bietet.
Chefs Kiosk,Deutz-Mülheimer Str. 203, 51063 Köln, Mo-Fr 5.30 Uhr bis 23 Uhr, Sa 7-23 Uhr, So 8-23 Uhr.
VON LENA HEISING
Nippes: Den Leipziger Platz besuchten schon die Edelweißpiraten
Zentral in der Mitte des ruhigen und beliebten Platzes liegt ein Kinderspielplatz, ringsherum herum gibt es einen ruhigen Park. Lässt man sich dort auf den Bänken nieder, bieten die Häuserfassaden auf der Ostseite einen besonders schönen Anblick. Geht man vom Leipziger Platz aus die Yorck-Straße entlang, stößt man direkt neben der Haltstelle Florastraße auf den Kiosk „Pera“. Schon viele Jahrzehnte ist der Leipziger Platz unter Jugendlichen als Treffpunkt beliebt: Während des zweiten Weltkrieges trafen sich hier Jugendgruppen, darunter die oppositionellen Edelweißpiraten. 2003 ist der Platz saniert und zu einer großflächigen Oase mitten in Nippes umgebaut worden. Zu erreichen ist er mit der Buslinie 140.
Kiosk Pera, Florastraße 2, 50733 Köln, Mo-Do 6-24 Uhr, Fr 6.30-2 Uhr, Sa 7-2 Uhr, So 8-24 Uhr
VON MAJA GOERTZ
Nippes: Rund um die grüne Holzhütte am Schillplatz
Der Schillplatz in Nippes blüht besonders im Sommer auf. Dann sind dort der Außenbereich des Gernot’s und der Biergarten des Restaurants Morio zu finden. Unter bunten Lichterketten stellt sich eine lauschige Stimmung ein. Aus einer kleinen grünen Holzhütte heraus verkauft das Restaurant Morio seinen beliebten Hummus und vieles Köstliches mehr. Umgeben von wunderschönen Altbauten ist der Schillplatz ein Ort zum Wohlfühlen. Die Alternative zur Gastronomie bietet ein kleines Kiosk, ein paar Schritte die Mauenheimerstraße runter. Vor den zwei Stufen zum Büdchen versammeln sich die jüngeren Stammkunden. „Vom Arzt bis zum Obdachlosen kommt hier jeder hin“, beschreibt ein Mitarbeiter die bunt gemischte Kundschaft. Zu Fuß ist der Schillplatz nur drei Minuten von der Haltestelle Florastraße entfernt.
Nippeser Kiosk, Mauenheimerstraße 3, 50733 Köln, Mo-Fr 7-22 Uhr, Sa 8-22 Uhr, So 9-22 Uhr
VON MAJA GOERTZ
Nippes: Markttreiben und -stullen am Wilhelmplatz
Wer Shoppen und Relaxen will, ist auf dem Wilhelmplatz im Herzen von Nippes am richtigen Ort. Der von Montag bis Samstag geöffnete Wochenmarkt ist für das Veedel eine nicht wegzudenkende Institution. Ein Mal im Monat gibt es zudem einen Flohmarkt, dann tummeln sich rund 150 Verkäuferinnen und Verkäufer auf dem quadratischen Platz. An der Nordseite befindet sich das liebevoll genannte „Tadsch Mahal“. Ein multifunktionales Gebäude, das zur Pause vom Markt-Treiben einlädt. Dort gibt es auch das „Kaffee-Kiosk“, das neben Erfrischungen aller Art den Verkaufsschlager Marktstulle im Angebot hat. Dort genießen junge Eltern ihren Kaffee, die Kleinsten ihren Kindermilchschaum.
Auszeit und Ruhe vom städtischen Trubel bietet de Erzbergerplatz. Beim benachbarten Kiosk eine Zeitung schnappen und sich gemütlich auf eine der Bänke setzen – so machen es viele der Bewohnerinnen und Bewohner hier. In der Zwischenzeit können die Kinder auf dem Spielplatz klettern oder sich aufs Schaukelpferd schwingen. Auf dem Platz, der seit 1980 unter Denkmalschutz steht, wurde auch ein Rosengarten angelegt. Einen passenden Rosé gibt es beim benachbarten Feinkostgeschäft „Genusswerte“, das auch Weintastings anbietet. Für Kreative ist das Haus mit der Nummer 9 interessant, in dessen ausgedehntem Hinterhof sich mehrere Künstlerateliers befinden.
Kiosk Schill, Schillstraße, 50733 Köln, Mo-Do 7.30-22.30 Uhr, Fr 7.30-23 Uhr, Sa 8-22.30 Uhr, So 10-22.30 Uhr
Agnesviertel: Rund um die Agnes-Kirche am Neusser Platz
Alles, was man für eine entspannte Auszeit braucht, findet sich am Neusser Platz im Agnesviertel. Mit einem Eis von „Keiserlich“ oder einem Getränk vom Kiosk „Pico Coffee“ kann man es sich auf den idyllischen Bänken vor der Kirche St. Agnes gemütlich machen. Neben Kaffee und Kölsch bietet der Kiosk aber auch Crêpes, von süß mit Zimt und Zucker bis herzhaft mit Thunfisch, aber auch Waffeln und Sandwiches in allen Variationen. Der Neusser Platz könnte künftig noch beschaulicher werden, denn die Grünen setzen sich dafür ein, dass um ihn herum keine Autos mehr fahren.
Agnesviertel: Kult-Kiosk zwischen Ebert- und Sudermannplatz
Unweit des Ebert-Platzes, am Fuße der Sudermannstraße, steht prominent und kaum zu verfehlen, der Kult-Kiosk „King Georg“. Seit 2017 betreibt der gleichnamige Jazz-Club das Kiosk direkt vor seiner Haustür. Es ist jedoch weniger ein Kiosk als eine kleine Kaffeerösterei, die ihre Bohnen selbst bezieht und verarbeitet. Tagsüber gibt es Kaffee-Spezialitäten, abends steigt die Party. An warmen Samstagabenden legen hier regelmäßig DJs auf. Dann gibt es auch Platten oder Shirts zu kaufen. Das bunt bemalte Büdchen hat sieben Tage die Woche von 11 bis 18 Uhr geöffnet.
Kiosk King Georg, Sudermannstraße 2, 50670 Köln, Mo-So 11-18 Uhr
VON LUCA WOLPERS
Sülz: Der Nikolausplatz ist ein Nachbarschafts-Hot-Spot
Es ist viel mehr als nur ein Büdchen: Das türkisblaue Kiosk am Nikolausplatz in Sülz ist ein Treffpunkt – von Nachbarn für Nachbarn. Seit 2017 wird es vom Verein „Nachbarn und Freunde des Nikolausplatz“ betrieben, es gibt heiße und kalte Getränke, Süßigkeiten und Eis, wenn möglich von regionalen Herstellern. „Wir sind pragmatisch nachhaltig“, sagt Kirsten Reinders, sie ist eine von insgesamt 14 aktiven Mitgliedern. Der Verein bietet den Platzbesuchern noch allerhand mehr, als sie mit Speisen und Getränken zu versorgen: Er organisiert Nachbarschaftsfeste, Pasta- und Handarbeitstage oder Pflanzentauschbörsen – für den guten Zweck, versteht sich. Es gibt einen offenen Bücherschrank, regelmäßig kommen Straßenmusiker vorbei. „Uns ist es wichtig, dass der öffentliche Platz möglichst gut genutzt und attraktiv ist“, sagt Reinders.
Büdchen am Nikolausplatz, Remigiusstraße 59, 50937 Köln, Mo-Sa 15-18 Uhr
VON SUSANNE ESCH
Sülz: Hellblaue Institution seit 1971 am Auerbachplatz
Eine wahre Institution ist das Büdchen auf dem Auerbachplatz in Sülz. Seit 1971 schon steht das kleine, hellblau gestrichene Kiosk mitten auf dem Platz, auf dem auch dienstags und freitags der Wochenmarkt stattfindet. Besonders am Nachmittag wird der Auerbachplatz zur Anlaufstelle von Familien. Auf dem Spielplatz im Nordosten des Platzes stapeln sich dann die Kinderwägen im Sand. Die freie Fläche vor dem Büdchen eignet sich außerdem perfekt, um seinen Sprösslingen das Fahrradfahren beizubringen. Zur Stärkung gibt es dann beim Büdchen ein Eis oder eine kalte Limo. Oder gleich eines der tollen Tagesgerichte im benachbarten Café Balthasar, von dessen Außenbereich aus man die Kinder auf dem Platz im Blick hat.
Lindenthal: Der Kiosk an der Gleueler Straße ist ein Zufluchtsort
Das Büdchen auf dem kleinen Platz zwischen Gleueler Straße und den beiden Fahrspuren des Lindenthalgürtels ist ein Treffpunkt – und ein Zufluchtsort. Als vor einiger Zeit eine Weltkriegsbombe auf dem Gelände der Uniklinik gefunden und Anwohner evakuiert wurden, harrten dort rund 30 Menschen stundenlang auf den Bänken aus, die Inhaber Hamid Abkenari direkt an der Kioskwand aufgestellt hat, bei Kaffee und Kaltgetränken. Wenn der FC spielt, hängt der Kiosk-Besitzer einen großen roten Banner heraus. Darunter sammeln sich die Fans um bei einem Kölsch das Match zu diskutieren. Abkenari achtet allerdings darauf, dass die Treffen nicht in eine Party ausarten, denn sein Büdchen soll kein Kneipenersatz sein, sondern eine Anlaufstelle für die Veedelsbewohnerinnen und -bewohner. Vor allem ältere Menschen, die auf die Bahn warten, zählen zu seinen Gästen, aber auch viele Patienten der Uniklinik, die zwischendurch einmal einen Spaziergang machen möchten.
Die Armada an süßen Tüten mit sauren Weingummis in der Auslage und die große Eistruhe neben dem Fenster zeigen es bereits: Zeliha‘s Kiosk auf dem kleinen Eckplatz zwischen Zülpicher-, Hermeskeiler- und Mommsenstraße hat viele junge Fans. Eltern kommen gerne mit ihren Kindern auf ein Eis und ein Getränk zu einem Plausch vorbei. Seit einigen Wochen stehen auf Anregung eines Anwohners auch zwei Bänke auf dem kleinen Platz vor dem Büdchen. Nun lädt der Platz mit Büdchen zum Verweilen ein und ist zu einem Treffpunkt geworden. Einen Vorteil hat er: Er befindet sich in einiger Entfernung zu den Wohnhäuserzeilen. Die Büdchen-Gespräche stören deren Bewohnerinnen und Bewohner somit deutlich weniger als anderswo.
Zeliha's Kiosk,Zülpicher Straße 381, 50935 Köln, Mo-Sa 7-22 Uhr, So 9-22 Uhr
VON SUSANNE ESCH
Braunsfeld: Royales Kiosk an Braunsfelder Plätzchen
Ein Kiosk der besonderen Art, der seinem Namen alle Ehre macht, ist das Köski Royal in Braunsfeld. Auf einem kleinen Platz, direkt neben der Aachener Straße, an der Ecke zur Kitschburger Straße, lässt das Büdchen Veedelsgefühle aufkommen. Wer es eilig hat, stoppt dort, um sich einen köstlichen Kaffee to go mitzunehmen. Besser aber: Man legt eine Pause ein und genießt auf einer der schönen Bänke einen Cappuccino, selbst gemachtes Bananenbrot oder einen Cookie. Im liebevoll dekorierten Inneren gibt es Bücher, Keramik und Kinderspiele. Dabei setzt Inhaberin Charlotte Mies auf Lokales und Regionales: Die Karten mit den originellen Zeichnungen etwa stammen aus der Feder der Kölner Künstlerin Farina Kuklinski und die Milch für den Kaffee wird zweimal in der Woche frisch von einem Milchhof in Erfstadt geliefert.
Köski Royal,Kitschburger Str. 247, 50933 Köln, Di-So 9-18 Uhr