Tourismus und FluthilfeWie Wandern auf dem Rotweinwanderweg jetzt helfen kann
Drei Monate nach der Flut an der Ahr versuchen die Menschen, wieder ein Stück Normalität zu schaffen. Zumindest in Teilstücken ist etwa der Rotweinwanderweg wieder zu begehen – und auch an anderer Stelle lohnt sich schon wieder ein Ausflug an die Ahr.
Der Rotweinwanderweg zieht sich in normalen Zeiten von Bad Bodendorf bis Altenahr und gehört zu den beliebtesten Ausflugszielen in der Region. Auf 35 Kilometern Länge bietet der nicht allzu herausfordernde Weg fantastische Sichten auf die abwechslungsreiche Kultur- und Naturlandschaft, auf gepflegte Weinberge, Burgruinen und Klöster. Beliebt machen den Weg auch die sonst so guten Einkehrmöglichkeiten. Hier gibt es in normalen Zeiten alles, vom Döner-Imbiss über Straußwirtschaften bis hin zum Sternerestaurant.
Rotweinwanderweg: Was Besucher wissen sollten
Doch die Flut hat auch hier ihre Spuren hinterlassen. Teilbereiche des Wanderweges, zum Beispiel rund um Altenahr, sind ganz gesperrt und andere Bereiche noch nicht in Gänze auf Sicherheit geprüft. Auf anderen Wegstrecken gibt es keine Einkehrmöglichkeit. Eine Ausnahme bildet nun die Strecke von Mayschoß über Rech bis Dernau. Hier hat sich die Initiative „Wandern für den Wiederaufbau“ gegründet, die das Wegenetz gekennzeichnet hat.
Was geht wieder im Ahrtal?
Was in der Region wieder möglich ist, ändert sich ständig. Der Ahrtal-Tourismus Verband hat deshalb einen Bereich auf seiner Webseite eingerichtet.
Auf der Seite wird über alle Tourismusoptionen informiert. Darunter sind unter anderem Einkaufsmöglichkeiten aufgeführt. Ebenso, welche Weingüter und welche Gastronomen wieder Gäste empfangen können.www.ahrtal.de/fuer-sie-da
Ahrtal-Tourismus Bad Neuenahr-Ahrweiler / Oberstraße 8 / 53474 Bad Neuenahr-Ahrweiler 7 / Telefon: 02641 / 9171 - 0
Schienenersatzverkehr und neue Wanderkarten
Ebenso haben die engagierten Freiwilligen professionelle Wanderkarten erstellt, die verschiedene Touren ausweisen. Hinzu kommt der von der Initiative in Zusammenarbeit mit den Verkehrsbetrieben organisierte Schienenersatzverkehr für die Oktoberwochenenden. An den Haltestellen der Busse hängen die Wanderkarten aus. Wichtig ist, dass Tagesausflügler nicht selbst mit dem Auto in die Dörfer fahren. Die Straßen im Tal sind teilweise nur provisorisch geflickt und oft nur einspurig befahrbar. Ebenso fahren auch am Wochenende dort die Schwerlasttransporter durch und es gibt noch keine richtigen Parkplätze im Tal.
Bei allen Einschränkungen – mit diesem Engagement eröffnet sich für Weingüter wie Gastronomie die Möglichkeit, entlang des Weges in provisorisch errichteten Ständen ihre Produkte zu präsentieren und zu verkaufen. Dieser Teilbereich des Weges ist übrigens besonders für Weinkenner interessant. Hier reiht sich wie an einer Perlenkette Spitzenlage an Spitzenlage. Die teils dramatisch ansteigenden Schiefersteilhänge lassen den Weingenießer staunen. Hier erkennt man schnell, warum die Weine der Region so besonders sind. Kein Wunder, dass es in den Dörfern Dernau, Mayschoß und Rech auch die größte Konzentration an Weinbaubetrieben der Region gibt, neben den zwei großen Genossenschaften auch eine Vielzahl von Spitzenwinzern.
Rotweinwanderweg: Wein und Einkehr am Wegesrand
Gerade neigt die Weinlese sich dem Ende zu, die Weinberge haben sich in die schönsten Herbstfarben gekleidet. An den Oktoberwochenenden haben die kleinen Buden entlang des Weges geöffnet. Hier kann man den frisch gärenden Federweißen wie Federroten und natürlich Wein verkosten und einkaufen. Manche Winzer in den Dörfern haben zudem provisorische Lagerverkäufe eingerichtet. Auf den entsprechenden Webseiten der Weingüter finden sich Informationen dazu. Ebenso bieten zahlreiche Stände kleine Gerichte und Vespern an. Natürlich kann man auch seine Brotzeit selber mitbringen. „Wir leben hier mit und vom Tourismus“, erklärt dazu Ingrid Näkel-Surges vom Verkehrsverein Dernau, der an der Aktion maßgeblich beteiligt ist. „Wir freuen uns sehr auf unsere Gäste und damit auf ein weiteres Stück Normalität“, ergänzt sie.
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Unterwegs rund um Rech, Dernau oder Mayschoß
Ob Rech, Dernau oder Mayschoß – in allen Dörfern kann man die Tour durch die Weinberge gut beginnen. An den Bushaltestellen hängen die Wanderkarten aus und die Wege sind sehr verständlich ausgezeichnet. Wer will, kann sich die Wanderkarten im Vorfeld herunterladen auf der Webseite: www.dasreparaturnetzwerk.de
In dem Bereich rund um Rech gibt es zwei Stände. Am Pavillon des Hofes Bärenbach kann man Weine und selbstverständlich auch alkoholfreie Getränke erstehen. Daneben bietet das Jagdhaus Rech verschiedene Wildspezialitäten an.
Rund um Dernau gibt es Verpflegung an den Ständen des Hofgartens Meyer-Näkel und dem Hotel Kölner Hof. Ebenso gibt es Pavillons unter anderem von der Winzergenossenschaft Dagernova, dem Sektwerk Wollersheim oder dem Weingut Kreuzberg.
In Mayschoß warten die Stände der Winzergenossenschaft Mayschoß, dem Weingut Mönchberger Hof und dem Weingut Deutzerhof. Dort gibt es eine Vielzahl von Weinen zu verkosten. Dazu werden kleine Snacks angeboten.
Praktische Infos zum Ausflug an die Ahr nach der Flutkatastrophe:
Anfahrt mit der Bahn:
Mit der Bahn ab Bahnhof Remagen. Von da gibt es einen Schienenersatzverkehr bis Dernau, Rech und Mayschoß, der stündlich bis 23 Uhr hin und zurück fährt.
Weitere Informationen auch zum Fahrplan des Schienenersatzverkehres finden Sie unter:http://www.dernau.de/events/wiederaufbau
Anfahrt mit dem PKW:
Mit dem Auto über die A565 bis Abfahrt Altenahr/Gelsdorf. Hier fährt ein Schienenersatzverkehr auf der B267 stündlich Richtung Dernau-Rech-Mayschoß und zurück. Abfahrt ist Gelsdorf /Feuerwehrplatz, dort sind viele Parkmöglichkeiten. Zusätzlich verkehren zwei Shuttlebusse im Pendelverkehr ohne feste Zeiten. Ab Dernau Festplatz verkehren halbstündlich Kleinbusse nach Rech und Mayschoß. Der Betriebszeitraum ist jeweils von 9 – 19 Uhr.
Wichtiger Hinweis:
Reisen Sie nicht über die B267 auf eigene Faust mit dem Auto in Richtung Dernau, Rech und Mayschoß. Die B267 ist immer noch nur sehr eingeschränkt befahrbar und in den Orten gibt es aufgrund der Krisensituation keine Parkmöglichkeiten.