BBQ-TrendsSmoken statt Grillen

Das Grillgoods-Team am Smoker: Tobias Fischer, Eric Siersleben und Thomas Faenger (v.l.)
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Köln – Wenn die Sonne rauskommt, werden wir hektisch. Endlich Angrillen! Der neue Trend in der Grillszene setzt auf das Gegenteil: Entschleunigung durch Rauch. Der Faktor Zeit spielt für einen richtigen Grillprofi sowieso keine Rolle. Je länger, desto besser. Unsere Experten unterscheiden in Smoken, BBQ und Grillen: „Die beliebteste Methode der Deutschen ist das Grillen. Das heißt: hohe Temperaturen und direkte Hitze. BBQ ist die amerikanische Variante bei mittlerer Hitze, und Smoken ist eine indirekte Garmethode bei niedriger Temperatur.“
Unsere Experten sind das Team vom BBQ-Fachhandel Grillgoods in Bergisch Gladbach. Tobias Fischer, Eric Siersleben und Thomas Faenger sind erfahrene Profi-Griller. Sie erklärten uns nicht nur die wichtigsten Eckdaten zum Trend Smoken, sondern verrieten uns auch ihre leckersten Rezepte, eines davon ist in unserem Heft „Sommerküche“ enthalten.
Tobias Fischer ist Mitglied im Grillteam Gutglut e.V., das 2012 Deutscher Grill- und BBQ-Meister wurde. Thomas Faenger ist zertifizierter Grilltrainer, gibt Seminare und nimmt ebenfalls an Wettbewerben teil. Die Profigriller müssen nicht nur ihr Equipment und die verschiedenen Garmethoden perfekt beherrschen, sie müssen auch eigene Rezepte kreieren. Das Rezept für die Spareribs wurde vom Grillteam Gutglut e.V. für die Deutsche BBQ-Meisterschaft 2012 entwickelt.
Das heißt, das Grillgut liegt nicht direkt über der Hitzequelle, sondern wird durch konstante Wärme von allen Seiten über einen längeren Zeitraum gegart. Hierfür braucht man einen Smoker oder einen Pelletgrill.
Langsames garen mit Rauch
Thomas Faenger erklärt, wie die Spezialgrills funktionieren: „Der Smoker ist vergleichbar mit einem Räucherofen. Das Grillgut wird durch heißen Rauch langsam gegart. Das funktioniert über ein Luftzugsystem: Die Glut befindet sich in der sogenannten Side-Fire-Box neben der Grillkammer. In die Glut werden Holzchips oder Holzstücke – sogenannte Chunks – gelegt, um Rauch zu produzieren. Der Kamin am anderen Ende der Grillkammer sorgt für den nötigen Luftzug. Der Rauch wird also in der Side-Fire-Box erzeugt und durch die Grillkammer in den Kamin geleitet. Sowohl die Hitze als auch die Menge des Rauches werden manuell über die Lüftungsschlitze gesteuert.“
Der Pelletgrill
Der Pelletgrill ist die vollautomatische Alternative. Die Pellets werden in einen Trichter außerhalb der Grillkammer gefüllt und auf einem Förderband, einer sogenannten Schnecke, unter den Grillrost und somit das Grillgut transportiert. Dort werden die Pellets dann per Gasflamme entzündet. Dieses Verfahren bietet gleich zwei Vorteile: Das Anfeuern des Grills ist äußerst komfortabel, und es ist stets für konstanten Nachschub an Grillglut gesorgt. Die Belüftung funktioniert über ein automatisches Gebläse und lässt sich wie die Temperatur digital steuern.
Geduld gefragt
Profigriller Tobias Fischer kennt die Vor- und Nachteile des Smokens: „Man braucht Geduld. Das Grillvergnügen zieht sich über Stunden, ist aber völlig stressfrei. Das Phänomen des Holzkohlegrills – alles verbrennt gleichzeitig und man kommt mit der Grillzange gar nicht mehr hinterher – bleibt beim Smoken aus.“ Für das Smoken eignen sich große Fleischstücke, Fische, Gemüse oder Käse. Die Spezialgrills haben natürlich ihren Preis. Einen guten Smoker gibt es ab 300 Euro, einen Pelletgrill ab 1000 Euro. Unsere Profis raten von billigen Geräten ab und empfehlen als preiswerte Alternative den klassischen Kugelgrill ab 200 Euro – unsere Rezepte sind auch darin machbar!