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Lieblingsorte in KölnEin Besuch im Belgischen

Lesezeit 2 Minuten

Julia Floß hat im Belgischen bei Fleischkäse und veganem Schokokuchen gute Laune bekommen.

  1. Der Leberkäse bei Woosch schmeckt wie bei Mama.
  2. Yummy Müslibar bietet viel Gesundes.

Montagmittag, Dauerregen, der Himmel ist asphaltgrau, der Mantel patschnass, die Laune kurz vor Axtmörder. „Den Leberkäse, bitte.“ Es gibt genau acht Sitzplätze bei Woosch. Der Laden erinnert mich aus unerfindlichen Gründen an Dittsches Eppendorfer Grillstation. Dabei sind die Fliesen wesentlich hübscher und es gibt weder Kühlvitrine noch Fotos von Schaschliktellern.

Ich setze mich neben den älteren Herren in Bundfaltenhose, Lederjacke und Schiebermütze. Traditionelles Herrengedeck: Kartoffelsuppe, Mettwürstchen, Kölsch. Ich schließe ihn spontan in mein Herz. Der Leberkäse kommt. Das Eigelb ist wachsweich und läuft in die Bratkartoffeln. Der frische Kopfsalat schmeckt zitronig-süß, dazwischen ein paar sauer eingelegte Bohnen und zwei Esslöffel sämiger Linsensalat. Ich versuche alle Bestandteile gemeinsam mit dem gebratenen Leberkäse und einem Klecks süßem Senf auf meiner Gabel zu stapeln – ein Bissen wie eine Liebeserklärung. Im Hintergrund läuft Barry White „ You're My First, My Last, My Everything“.

Auch lecker: Frikadelle bei Woosch

Das Mittagsgeschäft wird ruhiger. Der Koch steht vor der Tür, kurze Pause. Ständig bleiben Passanten im Regen stehen: „Was gibt’s morgen bei euch?“ „Frikadellen, Möhren-Durcheinander, Petersilienkartoffeln.“ „Geil! Bis morgen.“ Winek Przybysz ist ein Vollblutkoch – hitzig, redet ohne Punkt und Komma, wild gestikulierend, irgendwie herzlich: „Hier ist jeder willkommen. Wir kochen lokal, regional, natürliche Produkte. Täglich frisch.“ Besitzer Felix Lang nickt milde grinsend. Gutes Team, gutes Konzept, bitte mehr davon.

Nach dem Fleischkäse auf einen Ingwertee

Knapp 20 Hausnummern weiter betrete ich die Yummy Müslibar. Zwischen Stoffrosen und antiken Nähmaschinen sitzen langhaarige Mädchen: „Machst du mir noch ’nen Cappu mit Hafermilch?“ Ich schlürfe Ingwertee. Der Schokohaselnusskuchen (2,90 Euro) ist saftig köstlich. Die Freundinnen am Nebentisch lassen sich die vegane Gebäckauswahl erklären. „Zuckerfrei, glutenfrei, ohne Butter, ohne Eier? Das ist genau meins!“ Ich komme mir vor wie in einem Achtsamkeits-Paralleluniversum. Plötzlich – Barry White „You're My First...“ . In diesem Moment sagt das Rawcake-Mädchen: „Ich darf mich nicht so vollfressen. Treff’ mich gleich noch mit Basti zum All-you-can-Eat-Fleischessen.“ Das Leben kann so schön sein.

Speisekarten und Öffnungszeiten

Woosch, Brüsseler Str. 43, ☎ 0221/27056390, Öffnungszeiten: Mo-Fr: 12-20 Uhr

Yummy Müslibar, Brüsseler Str. 29, Öffnungszeiten: Mo-Fr: 9-18 Uhr, Sa+So: 10-18 Uhr

Julias Auswahl

Gebratener Leberkäse mit Spiegelei, Bratkartoffeln und Salat (Tagesgericht) // 7,50 Euro

Rinderfrikadelle mit Petersilienbutter auf Kartoffel-Möhren-

Untereinander und Senf (Tagesgericht) // 7,80 €

Gemüsebratlinge mit frischen Rohkostsalaten und Dip (Tagesgericht) // 7,50 €

Kartoffelsuppe // 3,50 €

Cheeseburger // 6 Euro

Fritten, klein // 2 Euro

Krakauer // 3,40 Euro

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