Fasten zum AbnehmenWie Susanne Fröhlich ohne feste Nahrung neun Kilo abnahm
- Die Bestseller-Autorin Susanne Fröhlich hat 35 Tage lang auf feste Nahrung verzichtet
- In ihrem neuen Buch beschreibt sie, wie es ihr dabei ergangen ist. Außerdem gibt sie Tipps für erfolgreiches Fasten.
- Wir fassen ihre wichtigsten Thesen zusammen. Lesen Sie hier weitere Plus-Geschichten zu Diäten – unter anderem zu Hirschhausens Erfahrungen mit dem Intervallfasten.
Die Autorin Susanne Fröhlich hat schon oft auf zugängliche und amüsante Weise über ihre Figur und ihr Gewicht geschrieben, zum Beispiel in „Moppel-Ich“. Viele Leser können sich gut mit ihr identifizieren. In „Fröhlich fasten“ beschreibt sie, wie es ist, 35 Tage lang auf feste Nahrung zu verzichten. Nach einer Rheuma-Diagnose probierte sie den Verzicht aus.
Susanne Fröhlich schwärmt vom Essen
Bevor das große Nichts beginnt, schwärmt Susanne Fröhlich im Vorwort davon, wie sehr sie Essen liebt und dass sie sich nicht vorstellen kann, darauf zu verzichten. „Ich mag eigentlich alles und bin extrem schnell zu begeistern. Schon der Geruch von Essen kann mich in Ekstase versetzen. Selbst der Anblick. An einer Bäckerei vorbeizugehen und nichts, aber auch rein gar nichts zu kaufen, ist für mich ein unglaublicher Akt der Selbstbeherrschung. Ich werde magisch von Essen angezogen.“
Aber da sind auch die Rheuma-Schmerzen und der Tipp, diese durch Fasten verschwinden zu lassen. Susanne Fröhlich will ausprobieren, ob Essensverzicht sie heilen kann. „Sollte ich Gewicht verlieren, bin ich natürlich die Letzte, die sich darüber ärgert – im Gegenteil: Ich wäre verzückt.“
Susanne Fröhlich ist begeitsert von Fasten-Experiment
Von Tag 1 bis 35 dokumentiert Susanne Fröhlich, was sie tut, was sie isst bzw. nicht isst und wie es ihr geht. Die Einträge sind amüsant geschrieben und lassen sich leicht weg lesen. Obwohl eigentlich wenig passiert, hat sie viel zu erzählen und wiederholt sich nicht. Die leidenschaftliche Esserin entwickelt sich im Laufe der Zeit zu einer ebenso leidenschaftlichen Fasterin. Selbst als ihre Kinder zu Besuch kommen, bleibt sie hart und trinkt nur Tee.
Jeden Tag freut sie sich, dass der Zeiger auf der Waage weiter nach links rückt, am Ende wiegt sie neun Kilo weniger als zu Beginn des Experiments. Sie beginnt, ihre Wohnung auszumisten sowie alte Gewohnheiten und Beziehungen zu überdenken. An Tag 30 schreibt sie: „Noch immer geht es mir gut. Keine Müdigkeit, keine Schlappheit und der Kreislauf ist stabil. [...] Mein Haus ist in einem Top-Zustand. So aufgeräumt war es lange nicht. Und auch ich fühle mich viel aufgeräumter. Innen drin. Habe das Gefühl, dass das Fasten in mir ein Bedürfnis nach mehr Struktur geweckt hat. Nach mehr Ordnung. Habe viele Entscheidungen getroffen, Dinge geklärt. Es fällt mir leichter, meine Meinung zu äußern, selbst, wenn ich schon vorher weiß, dass ich vielleicht alleine damit dastehe.“
Nach dem Fasten nur wenig Appetit
An ihrem letzten Fastentag hat Fröhlich nur wenig Appetit. Wenn überhaupt, kommen ihr gesunde Nahrungsmittel in den Sinn, an Fastfood denkt sie gar nicht. Wie geht es nun weiter? Wie lernt man, wieder zu essen? Gut zu essen? Nicht sofort wieder zuzunehmen? Ein Drittel der Fastenzeit sollen für den Wiederaufbau verwendet werden, bei ihr also zwölf Tage.
Das erste, was sie isst, ist ein Apfel. Der kommt ihr frischer und süßer vor als jemals zuvor. Aber ihr schmerzt auch der Kiefer von der verlernten Kaubewegung. Und sie kommt sofort wieder auf den Geschmack, es fällt ihr schwer, nur wenig zu essen. „Merke schon jetzt, dass die wahre Herausforderung tatsächlich nicht das Fasten, sondern das Danach ist. Ich bin bereit, mich ihr zu stellen.“
Fasten ist fester Bestandteil von Susanne Fröhlichs Leben geworden
Susanne Fröhlich schafft es, sich langsam wieder ans Essen zu gewöhnen und hauptsächlich gesunde Nahrung zu sich zu nehmen. Die neun Kilo, die sie abgenommen hat, nimmt sie nicht wieder zu. Vor allem sind die Rheumaschmerzen tatsächlich verschwunden.
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Fröhlich ist überzeugt, am Ende des Tagebuchs steht: „Tag 958: Fasten hat sich zu einem festen Bestandteil meines Lebens entwickelt. Es hat sich einfach bewährt. Ich faste einmal im Jahr zwischen drei und sechs Wochen. Seitdem habe ich meine Schmerzen gut im Griff. [...] Ich weiß inzwischen das Gesamtpaket zu schätzen. Sehe das Fasten als eine Phase, in der mein komplettes System, Körper und Geist, generalüberholt werden.“
Fazit zum Buch von Susanne Fröhlich
Das Buch ist ein guter Begleiter für Menschen, die selbst fasten. Susanne Fröhlich gelingt es, ihre Erfahrungen lesenswert und lustig aufzuschreiben. Ihre Fehler, Macken und Zweifel beschreibt sie ehrlich.
Diese Kombination ist gut geeignet, andere zu motivieren, es auch einmal mit dem Fasten zu versuchen. Susanne Fröhlich unterstützt ihre Leser in einem sehr persönlichen „Plädoyer für einen Versuch“. Ohne dogmatisch und belehrend zu sein, animiert sie dazu, es einfach mal auszuprobieren.
Susanne Fröhlich: „Fröhlich fasten! – Macht Verzicht tatsächlich glücklicher? Ein Selbstversuch mit allen Antworten!“, Gräfe und Unzer, 17,99 Euro
Susanne Fröhlichs Tipps für ein erfolgreiches Fasten
1. Legen Sie das Fasten, zumindest beim ersten Mal, nicht in die stressigste Zeit. Kalkulieren Sie ein, dass Sie schlapp sein werden. Fahren Sie weg, wenn Sie glauben, es zu Hause nicht zu schaffen.
2. Sehen Sie Ihren Versuch als Herausforderung, als Projekt.
3. Knicken Sie nicht sofort ein.
4. Seien Sie geduldig mit sich und Ihrem Körper. Akzeptieren Sie, wenn der Körper Ruhe braucht.
5. Holen Sie sich Rat. Wenn Sie Medikamente nehmen, konsultieren Sie vorher einen Arzt.
6. Seien Sie vernünftig. Ziehen Sie das Fasten nicht um jeden Preis durch. Es kann Gründe geben, das Fasten zu beenden.
7. Seien Sie nicht zu streng mit sich. Gönnen Sie sich was. Natürlich nichts zu essen, aber vielleicht eine Massage, einen neuen Badezusatz, eine Gesichtscreme oder einen Mittagsschlaf. Fasten spart Geld, deshalb ist auch mal eine Konzertkarte oder ein neues T-Shirt drin. Werfen Sie das Geld, das Sie sparen, in ein Sparschwein und nutzen Sie es am Ende für einen Wunsch.
8. Gründliche Innenschau! Nehmen Sie sich Zeit für sich selbst. Räumen Sie innerlich und äußerlich, wo Sie etwas in Unordnung finden.
9. Gehen Sie raus! Der Körper giert nach Sauerstoff und rausgehen lenkt vom Essen wollen ab.
10. Bewegen Sie sich! Sport gehört zum Fasten dazu. Es muss aber kein Ironman sein, sondern zum Beispiel Yoga, schwimmen oder Schlittschuhlaufen.
11. Gute Brühe! Geben Sie sich Mühe mit der Brühe. Viel mehr bekommen Sie ja nicht. Streuen Sie Kräuter auf die Brühe. Wenn Sie gar keine Lust zu kochen haben, besorgen Sie sich frische Gemüsesäfte. Testen Sie Kräutertees, mischen Sie Ingwer, Gurke, Minze oder Zitrone in ihr Wasser.
12. Machen Sie sich schlau! Lesen Sie Bücher rund ums Fasten. Das bestärkt, ermutigt und schenkt Kraft, wenn Sie ein Tief haben.
13. Austausch mit anderen Fastenden.
14. Trinken Sie! Kaffee und Light-Getränke sind nicht erlaubt.
15. Keine feste Nahrung.
16. Kein Kaugummi. Kaugummi signalisiert dem Magen, dass da gleich etwas kommt. Und dann kommt nichts. Der Magen-Darm-Trakt reagiert deshalb ungehalten, fängt an zu rumoren und nach Nahrung zu verlangen.
17. Muss man abführen? Es geht auch ohne. Die meisten sagen aber, mit einem leeren Darm weniger Hunger zu haben.
18. Was mache ich bei Kopfweh, Kreislaufproblemen, kalten Füßen? Kopfschmerzen kommen häufig vom Koffeinentzug, das vergeht. Bei Kreislaufbeschwerden, Schwindel und kalten Füßen helfen Bewegung, Wechselduschen und Bürstenmassagen.
19. „Alle finden ich spinne und wollen mich vom Fasten abbringen.“ Ohren auf Durchzug stellen.
20. Nicht gleich wieder die Plauze vollhauen. Als erstes wieder einen Apfel oder ein anderes Stück Obst essen, abends eine Suppe oder püriertes Gemüse. Kalorien langsam steigern.
21. Darmtätigkeit. Es kann bis zu drei Tage dauern, bis der Darm seine Arbeit wieder aufnimmt.
22. Körpergeruch. Manche müffeln und haben einen fiesen Geschmack auf der Zunge. Lutschen Sie einen Zitronenschnitz und duschen Sie oft.
23. Vitamine und Co. Gesunde und gut ernährte Menschen haben Vorräte, durch die Brühe und Säfte bekommen Sie genug Mineralstoffe. Wenn Sie länger als drei Wochen fasten, sind Zusatzprodukte allerdings empfehlenswert.