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Geheimtipp aus MehringSpitzenrieslinge beim Ausflug an die Mosel kaufen

Lesezeit 3 Minuten
weinglas an der mosel

Die Spitzenrieslinge der Lenhardts zählen zu den vielen noch unbekannten Weinperlen nach denen man besonders in der Region Mosel tauchen kann.

  1. Romana Echensperger gibt in ihrer Kolumne Tipps und Empfehlungen rund um den Wein.
  2. Dieses Mal empfiehlt sie eine Reise an die Mosel. Dort gibt es Spitzenrieslinge von einer leidenschaftlichen Winzer-Familie zu kaufen.

Die Region Mosel ist so etwas wie ein Krisengewinner. In Pandemiezeiten ist die wildromantische Weinregion zwischen Trier und Koblenz ein beliebtes Tourismusziel.

Aktivtouristen oder Genussreisende, die ihren Urlaub sonst in fernen Ländern verbringen, entdecken die Mosel für sich. Darüber freuen sich auch die Geschwister Lenhardt vom gleichnamigen Weingut in Mehring, unweit von Trier. Vor zwei Jahren haben sie das Weingut ihrer Mutter übernommen und sich entschieden ihre Rieslinge nicht mehr als anonyme Fassware zu verkaufen sondern selbst abzufüllen. Für die Vermarktung haben sie in eine neue Vinothek investiert und freuen sich über alle Besucher.

Familie mit Leidenschaft für den Weinbau

Dass der Ort Mehring noch nicht so bekannt ist, mag auch daran liegen, dass es bislang keine namhaften Winzer im Dorf gibt, die das Potential aus den umliegenden Steillagen herausholen. Viele dieser Flächen liegen brach, weil die Bewirtschaftung kostspielige Handarbeit erfordert und die Verkaufspreise trotz aller Lobeshymnen auf den Moselriesling überschaubar bleiben. Eva und Christian Lenhardt schreckt das nicht. Sie haben eine Leidenschaft für Steillagenweine und haben sogar noch Flächen dazugekauft – nicht flurbereinigte Terrassen mit alten Reben. Bei 80 Prozent Steigung bedeutet das zwar 100 Prozent Handarbeit.

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Die Lenhardts gehören zu einem stetig wachsenden Kreis von jungen Leuten, die viel Begeisterung für Weinbau mitbringen. Für sie ist das Bewirtschaften der eigenen Scholle Land keine Bürde, sondern Privileg. „Viele unserer jungen Kollegen übernehmen wie wir den Betrieb nicht, weil sie müssen, sondern weil sie sich bewusst dazu entscheiden“, erklärt Eva Lenhardt. „Wir wollen mit dem Boden arbeiten.“ Auch auf Kundenseite sieht sie zunehmend junge Weingenießer die ihre Arbeit schätzen. Sie wünscht sich, dass dieses Interesse auch nach Corona bleibt und die Weine aus Mehring bald nicht mehr ein Geheimtipp sind.

Reise nach Mehring lohnt sich

Wie etwa der Riesling auf der nach Süden ausgerichteten und vom grauen Schiefer dominierten Lage Zellerberg. Der Wein läuft mit einem satten hellgelb ins Glas. Das Bukett ist besonders delikat, floral und zart fruchtbetont. Es zeigen sich Aromen von Holunderblüten, Pfirsich, Zitruszesten, ein Hauch von Exotik und diese unnachahmliche Schieferwürze, wie es sie nur in Moselweinen gibt. Der Wein ist angenehm trocken ausgebaut, saftig frisch in der Säure, versprüht im Rachenraum verspielte Fruchtaromen und verfügt über einen beachtlichen mineralischen Eindruck.

Trotz seiner moderaten 12,5% Alkohol bleibt der Riesling lange im Nachhall und passt zu Räucherlachs mit Sahnemerrettich. Bleibt nur noch zu erwähnen, dass die sympathische wie rührige Familie Lenhardt eine Reise wert ist. Ihre Spitzenrieslinge zählen zu den vielen noch unbekannten Weinperlen nach denen man besonders in der Region Mosel tauchen kann.

Weintipp: 2019 Mehringer Zellerberg / Riesling trocken / Weingut Lenhardt / 13 Euro

www.weingut-lenhardt.de

Wiesenflurweg 4, 54346 Mehring, Tel.: 06502 7298

Öffnungszeiten: Freitag, Samstag und Sonntag von 15 Uhr bis 18 Uhr und nach telefonischer Vereinbarung