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Geschmackstest4 Herbst-Suppen aus Kölner Restaurants

Lesezeit 4 Minuten
Lu Suppe

Eine große Schüssel Pho.

Köln – Metzgerei Schmitz

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Die Linsensuppe der Metzgerei Schmitz.

Kinder können ja so unbarmherzig sein. Folgendes Szenario: Ein lauer Abend auf der Aachener Straße, die bunten Stuhlreihen entlang der Schmitz-Gastronomie ausnahmsweise mal leer. Ein überaus netter Kellner hat Verständnis für Extrawünsche der Fraktion unter 1,50 Meter und bringt eine super -saftige Bratwurst mit Pommes (statt Püree mit Endivien). Das Urteil: „Wenn ich fünf Sterne zu vergeben hätte, dann hierfür 4,5. Es hat ein bisschen gedauert“, sagt die Tochter. Man ist versucht zu sagen, lern’ erst mal kochen.

Aber gut, darum geht es ja auch gar nicht. Es geht um Suppen: Und mein Urteil zur Indischen Linsensuppe (5,90 Euro): 5 von 5 Sternen. Für diese Suppe würde ich kilometerweit gehen. Die gelben Linsen sind nicht pappig und werden dank Koriander, Thai-Basilikum, Tomaten, Kreuzkümmel und einer angenehmen Grundschärfe in der Löwenterrine sehr frisch und exotisch serviert. Ein bisschen Warten? Kinderkram. (eva)

Aachener Str. 28,50674 Köln,02 21 / 139 55 77Mo-Do 9-23 Uhr, Fr/Sa bis 1 Uhr, So 22 Uhrwww.salonschmitz.com

Heimatsünde

Borschtsch

Die Heimatsünde ist schon lange kein Geheimtipp mehr.

Heute steht Borschtsch auf der Karte und allein der Blick auf den stückigen Klassiker in feinstem Rot ist ein Beweis dafür, dass eine Zweitkarriere auch im allgemeinen Interesse sein kann: Henrike Geldmacher war zunächst Marketingfachfrau, ehe sie sich auf ihre wahre Leidenschaft besann, das Kochen. Gemeinsam mit Anne Kollarz betreibt sie seit fünf Jahren die „Heimatsünde“, die man gerne als Geheimtipp vorstellen würde. Ist sie aber nicht mehr.

Der kleine Laden ist zumindest im Kunibertsviertel eine Institution. Der anspruchsvolle und preiswerte Mittagstisch zieht ein buntes Stamm-Publikum an. Die Gerichte sind frisch, saisonal und wechseln jeden Tag. Die Zutaten kommen aus der Region. Die schmackhaften Suppen gibt es für vier oder für sieben Euro, wobei die kleinere Variante vollkommen ausreicht. Die Schüssel wird großzügig gefüllt und mit selbstgemachter Focaccia gereicht, von der man mehrere Stückchen bestellen sollte. (ihe)

Unter Kahlenhausen 27,50668 Köln,0221/ 16 82 24 62, Mo-Fr 12-15 Uhrwww.heimatsuende.de

LU

Lu Suppe

Eine große Schüssel Pho.

Eckrestaurant zwischen Zülpicher- und Barbarossaplatz bietet authentische und exotische vietnamesische Küche. Es gibt nicht ausschließlich Suppen. Neben lauwarmem Glasnudelsalat mit Erdnüssen und rotem Mango-Curry gibt es hier aber die wohl bekannteste Suppe Asiens. Für 8,90 Euro bekommt man eine große Schüssel Pho ga: Eine klare Brühe mit dicken Bandnudeln, Hühnerfleisch und vielen frischen Kräutern. Würzig, wärmend und sättigend ist sie die perfekte Mahlzeit für die kalte Jahreszeit.

Die Brühe ist weder zu scharf, noch zu lasch, die Nudeln als Einlage – einfach nur lecker; gibt es überhaupt Leute, die keine Nudeln mögen? Die dünnen Hähnchenstreifen sind genau passend portioniert; die fein geschnittene Zwiebel und die vielen frischen Kräuter geben der Suppe den asiatischen Touch und das gewisse unerwartete Etwas. Achtung: Das LU ist sehr beliebt. Eine Reservierung schadet also nicht. (tt)

Hohenstaufenring 21,50674 Köln,02 21/ 54 813 457,Mo-Sa 12-23 Uhr, So 13-23 Uhrwww.lokal-lu.de

Puszta-Hütte

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Waschechter Gulasch nach traditionellem Rezept.

Gulasch. Sonst nichts. Mehr will auch nicht, wer diese Adresse in der (wie passend!) Fleischmengergasse hinterm Neumarkt ansteuert, um sich die gut gewürzte Fleischspeise auf der Zunge zergehen zu lassen. Es geht zünftig zu im Traditionslokal, das dieser Tage 70-Jähriges feiert. Die Portion ungarisches Gulasch wird schnörkellos in Edelstahlschalen serviert. Im Preis von 4,90 Euro enthalten sind ein Brötchen und – auf Wunsch – ein Nachschlag Sauce.

Nein, vegetarisch wird hier garantiert nicht gekocht, versichert der freundliche Service. Stattdessen seit Nachkriegstagen nach dem Originalrezept einer ungarischen Bäuerin, inzwischen als Warenzeichen registriert. In den Gulaschkanonen von Nikolaos Sardis brodeln deutsches Rindfleisch, Paprika, Zwiebeln, Kochsalz, Knoblauch und 21 Gewürze mit Pepp. Zu heißer Puszta-Schärfe schmeckt ein kühles Mühlen Kölsch (0,2 l/1,70 Euro). Das Gulasch-Gedicht gibt’s auch in Dosen. (kv)

Fleischmengergasse 57,50676 Köln,02 21 / 23 94 71, Mo-Sa10-20 Uhr (15.-20.10. geschl.)www.pusztahuette.de

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