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Italienisches RestaurantIm „Ristorante L’accento“ gibt es Jakobsmuscheln mit Klasse

Lesezeit 2 Minuten
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Köln – Mit kulinarischen Institutionen ist das so eine Sache, sie neigen leider oft dazu, sich auf ihren Lorbeeren auszuruhen. Seit mittlerweile fünfundzwanzig Jahren wird im „L’accento“ traditionell italienisch gekocht – tappt es auch in diese Falle? Von außen macht das Ristorante wenig her, untergebracht in einem schmucklosen Haus, innen zeigt es sich dezent-elegant mit dunkelbraunem Fliesenboden und gestärkten weißen Tischdecken. Es ist ein wenig in die Jahre gekommen, deutlich schöner sitzt man im Patio neben Olivenbäumchen.

Schnell werden Brot und Oliven gereicht, Tellerchen für die Olivenkerne gibt es nicht. Überhaupt hapert es bei manchen Feinheiten, die ein solches Restaurant eigentlich ausmachen. Das ganze Essen hindurch dudelt ein Radiosender, beim offenen Wein wird während der rudimentären Beratung der Preis nicht genannt, die Flasche wird nicht gezeigt, die Gläser kommen bereits eingeschenkt an den Tisch und die Qualität der Weine unterschreitet die Erwartungen. Das Anrichten der Speisen ist etwas altmodisch, die Zutaten werden meist getrennt auf dem Teller platziert.

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Der Gastraum des Restaurants.

Natürlich habe ich den vielleicht größten Klassiker des Hauses bestellt: gefüllte Baby-Calamari. Sie sind eine Enttäuschung. Die Füllung ist geschmacklich indifferent, der dazu gereichte Salat übersalzen. Die gleiche bröselige Panade wie bei den Calamari findet sich auch bei den Jakobsmuscheln. Diese sind jedoch von sehr guter Qualität und auf den Punkt glasig gegart, dem dazu gereichten Linsensalat mangelt es allerdings an balancierender Säure und aromatisch erweiternden Kräutern.

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Dann ein Highlight: die apulische Pasta „Orecchiette“ (Öhrchen) kommt perfekt al dente, herrlich heiß und mit schön scharfer Salsiccia, italienischer Bratwurst, auf den Tisch.Für Fisch ist das „L’accento“ bekannt, die Lotte-Medaillons lösen dieses Versprechen auch ein, sind innen saftig, und von feinem Geschmack, das Risotto dazu hat eine herrliche Konsistenz.

Guten Zutaten und zu selbstbewusste Speisen

Dann wieder eine echte Enttäuschung: Das viel zu feste und trockene Reh mit belanglosen Beilagen, Sauce wird zu wenig gereicht und auch nicht nachgeschenkt. Torrone-Parfait und Panna Cotta gelingen zum Abschluss, die Karamellsauce gerät allerdings so süß, dass einem fast die Zähne aus dem Mund springen.

Wie will man solch ein Restaurant bewerten? Manches sehr gut, manches wirklich schwach. Das ist kulinarisch gesehen russisches Roulette. Mit guten Zutaten und zu selbstbewussten Speisen. Als das „L’accento“ eröffnete gab es wenige gute italienische Restaurants in Köln. Heute ist man eines unter vielen.

Henns Auswahl: Das wurde im "Ristorante L'accento" serviert

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  1. Gefüllte Baby-Calamari
  2. Rindercarpaccio
  3. Jakobsmuscheln
  4. Orecchiette
  5. Lottemedaillons
  6. Rehspezzatino
  7. Kalbsrückensteak
  8. Doradenfilet

Henns Fazit: Gutes italienisches Restaurant mit überzeugenden Grundprodukten, aber schwankender Zubereitung.

Achtung: Das Restaurant ist inzwischen geschlossen.

L’accentoKämmergasse 1850676 Köln