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Japanisches Restaurant „Appare"Traditionelle Washoku-Küche im Charme der 80er Jahre

Lesezeit 3 Minuten
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Die verspiegelte Decke im Appare versprüht den Charme der 80er Jahre.

  1. Was zeichnet die japanische Washoku-Küche aus?
  2. Möglichst naturbelassene saisonale Zutaten, schonende Zubereitung und ansprechendes Anrichten.
  3. Was die traditionelle japanische Küche im „Appare" kann, weiß unser Restaurant-Kritiker.

Köln – Das erst im Januar eröffnete japanische „Appare“ hat aus dem Stand schon Aufmerksamkeit bei Restaurant-Testern erregt. Die wenigsten Foodies hatten es bis dato auf dem Schirm.

Seinen Anspruch merkt man diesem beim Interieur allerdings nicht an – es sieht aus wie etliche andere dieser Art auch. Wobei die verspiegelte Decke mit den vielen Leuchten den Charme der 80er Jahre versprüht, aus den Boxen dringt Fahrstuhlmusik oder auch leichter Jazz.

Naturbelassene saisonale Zutaten und schonende Zubereitung

Kulinarisch wird die traditionelle japanische Washoku-Küche geboten, die sich durch möglichst naturbelassene saisonale Zutaten, schonende Zubereitung und ansprechendes Anrichten auszeichnet. Mutig ist hier das Menü-Konzept: Bestellt werden kann abends nur ein Drei-Gang-Menü für 38 Euro. Es wird hier als Vier-Gang-Menü bezeichnet, aber der „Gruß aus der Küche“ wird üblicherweise nicht mitgezählt. Man wählt allerdings nur die Vorspeise und den Hauptgang aus.

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Kulinarisch bietet das Appare traditionelle japanische Washoku-Küche.

Zuerst wird ein klassischer Algensalat serviert, der überzeugend ausfällt, dann folgen ein kleines Gläschen wunderbar intensiver Schwarzwurzel-Sojamilch-Miso-Suppe, und eine kleine, gekonnt knusprig frittierte Fischpastete. Fängt gut an, allerdings ist alles in Miniatur-Größe gehalten. Das Freilandhähnchen gerät dann vorbildlich: innen saftig und außen knusprig.

Gerichte schmecken weniger exotisch als sie klingen

Die Sardellen Escabeche erinnert vom Produkt her an hervorragenden Brathering, allerdings kommt die Yuzu kaum zur Wirkung und das Gericht entfaltet keinen Schwung. Ähnliches gilt für den gebratenen Tofu mit Nori-Algenmantel und Pilzsauce, wobei hier das seidige Tofu zu überzeugen weiß. Die geschmorten Rinderbacken mit japanischer schwarzer Miso klingen exotischer als sie schmecken. Mit verbundenen Augen würden wohl viele denken, sie säßen in einem deutschen Gasthaus.

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Stutzen würde man nur bei der Scheibe Renkon, der Wurzel der Lotuspflanze. Der gegrillte Lachs aus Schottland mit Teriyaki Sauce hat etwas zu viel Hitze gesehen, dagegen wird das Sashimi zu kalt serviert – schade bei dieser Produktqualität! Die stimmt nämlich durchweg, die Zubereitung größtenteils auch, die Kombinationen sind schlüssig, allerdings wird ihr Potenzial selten herausgearbeitet. Die Küche setzt zu wenige Akzente und Kontrapunkte.

Karte mit dreizehn Sorten Reiswein

Der Service wie auch Chefkoch Hiroyuki Watanabe, der manchmal an die Tische kommt, sind extrem höflich. Etwas mehr erklären dürften sie aber schon, was genau vor einem auf dem Teller liegt.

Henns Auswahl

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Der gegrillte Lachs mit Teriyaki Sauce hat Carsten Henn nicht ganz überzeugt.

Vier-Gang-Menü (nur abends) // 38 Euro

Mittags-Menü (Vorspeise, Salat, Miso-Suppe, Hauptspeise, Dessert) // 15,80-24,80 Euro

Karaage – Frittiertes Freilandhähnchen

Geschmorte Rinderbacken mit japanischer schwarzer Miso

Gebratener Tofu mit Nori-Algenmantel, Pilzsauce

Gegrillter Lachs aus Schottland mit Teriyaki Sauce

Von der kleinen Weinkarte passen vor allem der feinherbe Riesling Kabinett von „Von Hövel“ und die halbtrockene Scheurebe vom Juliusspital hervorragend zu den Speisen, ebenso die speziellen Tees. Wer Reis gerne flüssig zu sich nimmt: Eine Sake-Karte bietet dreizehn Reisweine.

Fazit: Traditionelle japanische Küche, souverän zubereitet

Restaurant Appare: Balduinstraße 10, 50676 Köln, Tel. 0221/2706-9058, auf Google Maps anzeigen

Öffnungszeiten: Mo, Di, Do, Fr & Sa 12-15 sowie 18-22 Uhr, So und feiertags 18-22 Uhr, www.appare.de