Karstadt, Kaufhof, Standa und Rewe: Kaufhaus-Gastronomien im Geschmackstest

In großen Kaufhäusern und Galerien in der Kölner Innenstadt finden sich oft interessante Gastronomien, die manchmal auch ganz schön versteckt sind. Vier Vorschläge, wo es sich beim Einkaufen oder in der Mittagspause zur Einkehr lohnen kann.

Karstadt

Würde man ein solches Kaufhaus heute neu planen, den zum Feinkostmarkt zählenden „Perfetto-Treff“ versteckte man sicher nicht mehr souterrain. Die offene Küche, wo à la Minute zubereitet wird (dank eines hervorragenden Dunstabzugs aber keine Bratgerüche hängen), und die große Esstheke sind konzeptionell zeitgemäß, die Auswahl an für die Qualität fair bepreistem Fisch bemerkenswert.

Essen in Köln

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Es gibt gute Muscheln in üppiger Portion (12,90 €); beliebt ist die Fischsuppe, die optional Knoblauch-frei kommt (6,50 €). Der Gourmet-Teller perfetto mit großen Stücken Kabeljau, Rotbarsch, Thunfisch und zwei Riesengarnelen reicht für zwei; den Salat sollte man auf einem Extrateller bestellen, das Dressing flutet die ordentlich gegarten Fische (17,90 €).

Die Weine sind mit einem Händchen für populäre Spitzenware gewählt. Ein Manko: das schäbige Besteck. Perfekte Option für Alleinspeisende. (don)

Standa

Die Ess-Ecke mit den wenigen Tischen ist leicht zu übersehen, so versteckt liegt sie im hintersten Winkel der Weinabteilung des Supermarkts im UG des DuMont Carrés. Die Aufschnitt- und Fischtheke sowie viele italienische Spezialitäten sind schon Grund genug, hierher zu kommen; Espresso und Cappuccino (1/1,70 Euro) an der Bar aber geradezu sensationell.

Von 12-14 Uhr gibt es einen Mittagstisch, der täglich vor Ort frisch gekocht wird. Das ist mal eine Linsensuppe, und oft Pasta wie die Schiaffoni Tonno-Rucola, Olive e Capperi (mit einem Glas Weißwein o.a. Getränk 9,50€). Das Gericht ist spitze, die Nudeln tiptop al dente, auf einer Tomatenbasis zurückhaltend eingesetzt kommen Oliven, Kapern, Thunfisch und Rucola aufs Beste zusammen. Das ist würzige herzhafte Italo-Schnellküche mit hohem Genussfaktor, auch wenn der Service oft hektisch wirkt. (don)

Standa SupermercatoBreite Straße 80-90 (UG DuMont Carré), 50667 KölnMo-Sa 8-22 Uhr

Galeria Kaufhof

Im Untergeschoss des gestandenen Vollsortimenters versteckt sich im Schein der Neonröhren eine vielseitige Schlemmerabteilung. Zur Wahl stehen süße Köstlichkeiten wie Eclairs (1,99 €), deftige Hausmannskost von der Grillstation (Mini-Haxen 100 g/ 1,99 €, Fleischkäse 100 g/ 0,79 €) und gut bürgerliche Küche an der Theke (Schweinebauch mit Grünkohl 12,90 €).

Etwas gemütlicher sitzt man beim Italiener, der Klassiker wie Ochsenschwanz mit Tagliatelle serviert (21,50 €). So richtig interessant wird es aber erst an der Schampus-Bar oder beim Asia-Restaurant „Yuzu“ (6 Austern mit Champagner 16,90 €). Dort wird außerdem frischer Fisch zu Sushi gerollt (2 Stk. Unagi Nigiri 3,90 €). Die hohe Qualität der Produkte macht die etwas nüchterne Basement-Atmosphäre wieder wett. Echter Nerv-Faktor: der lärmende Kölsch-Stand ab dem frühen Nachmittag. (jfl)

Galeria KaufhofHohe Straße 41-53, 50667 Köln Mo-Do 9.30- 20 Uhr, Fr 9.30-21 Uhr, Sa 9-20 Uhr

Rewe Richrath

Supermarkt oder Restaurant? Rewe Richrath in den Opernpassagen ist alles auf einmal. Der schnieke Lebensmittelladen auf der einen Seite, das große Gastro-Angebot im Loft-Stil auf der anderen. Pompös belegte Brote gibt’s beim Italiener „Palladio“, Asiatisches bei „Eat happy“, Salate und Hausmannskost bei „Richraths Mahlzeit“, an dessen Fleischtheke man sich sein Steak selbst aussuchen kann.

Für uns gab es griechischen Salat (7,50 €): Groß, knackfrisch aus gemischten Salaten, marinierten Oliven und würzigem Feta. Bloß die Joghurtsauce schmeckte etwas konventionell, mehr frische Kräuter würden helfen. Die Asiatheke hebt sich ab von üblichen Imbissen: Das „Crispy Chicken“ (8,90€) wurde vom Koch live paniert und lag knusprig in der sehr runden Sauce neben knackigem Gemüse. Eine echte Alternative am Shoppingtag – oder auch, wenn man nur eine Tüte Milch kaufen will. (hah)