Restaurants in Köln : Das Café 1980 mit vietnamesischem Streetfood ist ein Geheimtipp

Köln – Das Café 1980 ist mal wieder in so einer seltsamen Gegend: Innenstadt und trotzdem urbanes Nirgendwo, in direkter Nähe zu städtischen Knotenpunkten und trotzdem auf keinem Laufweg, einer der blinden Flecken auf der Karte. Kein Mensch weiß, wo die Bobstraße ist. Vom Neumarkt aus vorbei an der Substitutionsambulanz, Parkhäusern und circa 25 Brautmodengeschäften. Touristen verlaufen sich hier höchstens, wenn sie vergessen haben, wo das Auto steht. Und trotzdem brummt die Hütte.

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Noch ein Geheimtipp

Das Café 1980 ist Blogger-Liebling. Vietnamesisches Street Food mit hübscher Einrichtung, sehr fotogen und dann auch noch einigermaßen unbekannt – Trend-Jackpot.

Das Betreiberpaar wollte eigentlich ein Café eröffnen: Heißgetränk, Kuchen, Feierabend. Cam ist ausgebildete Barista, 1980 ihr Geburtsjahr. Koch Hiep ist ein erfahrener Gastronom und betrieb früher das Bep Viet in der Brabanter Straße. Auch beim Joie Viet hatte er konzeptionell die Finger im Spiel. Sein Fokus ist, selbstredend, die klassisch vietnamesische Küche, die er allerdings in seinem eigenen Stil variiert.

Inspiration aus Vietnam und Paris

Und dann saßen die zwei eines Tages im Urlaub in Paris im Café, beobachteten das Stadtgeschehen und stellten fest, hier läuft Kolonialismus seitenverkehrt: „Früher haben die Franzosen das Baguette nach Vietnam gebracht und heute kaufen sie unseres.“

Bánh mì ist ein typisch vietnamesischer Imbiss. Baguette belegt mit den Zutaten beider Nationen: Entenpastete trifft auf Chili und Koriander. Cam und Hiep bringen den Trend nach Köln. Zur Auswahl stehen fünf verschiedene Bánh mì-Variationen. Das Brot ist fluffig, der Belag frisch und saftig. Süßkartoffel-Pommes werden mittlerweile an jeder Bude angeboten, die im Café 1980 sind allerdings die besten, die ich je probieren durfte. Fingerdick geschnitten und mit der krossesten Hülle in der Geschichte der Süßkartoffel-Pommes.

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Exotische Salate und Tagesgerichte

Deutlich leichter und mindestens so lecker sind die Salate: grüne Mango, Pomelo und je nach Liefer-Situation, grüne Melone: knackiges Gemüse, leichte Schärfe, frische Kräuter, dezent süß und ein paar Garnelen. Perfekt. Hiep denkt sich regelmäßig Tagesgerichte aus: Hähnchenkeule mit Zitronengras-Kruste oder Glasnudelsalat mit Calamari. Cam serviert dazu selbst gemachte Limonaden und unfassbar leckeren vietnamesischen Kaffee mit gesüßter Kondensmilch. Das ist eine Bereicherung der Kölner Gastroszene, der Bobstraße sowieso.