Restaurant „Scherz“Spezialitäten aus Österreich nun an der Luxemburger Straße
Köln-Sülz – Dass viele neugierig auf sein neues Lokal sein würden, damit hatte er gerechnet, aber nicht damit, derart überrannt zu werden. „120 Reservierungen innerhalb von zwei Tagen, das ist wirklich verrückt“, sagt Michael Scherz, der nun in völlig neuen Dimensionen denken und kochen muss.
Biergarten und Kegelbahn
Anstelle der gewohnten 34 Quadratmeter bewirtschaftet der Österreicher fortan 560 Quadratmeter, statt einer Küche, die bislang gerade mal für 25 bis 30 Gäste ausgerichtet war, hat er jetzt 54 Plätze im Restaurant, weitere 30 an der Bar und noch einmal 80 im Saal. Bis zur Eröffnung des lauschigen Biergartens (mit weiteren 70 Stühlen) müssen sich die Besucher noch ein paar Tage gedulden, bis zur Inbetriebnahme der neuen Kegelbahn könnte es Juni werden, aber die Wiener Schnitzel vom Kalb mit Kartoffel-Gurkensalat (19,50 Euro) laufen jetzt schon wie die berühmten warmen Semmeln.
Nachdem die Lokalität in den letzten Jahren zunehmend Abschreckungspotenzial entwickelte, freuen sich insbesondere die Leute, die das Haus noch aus erfolgreichen Maierhofer-Zeiten kennen, über die Neubelebung aus Österreich.
Der gebürtige Vorarlberger Scherz hat gründlich renoviert, aber auch Vieles belassen: die alten Bänke und Stühle etwa, den Holzboden und die 14 Meter lange Theke, die nur überarbeitet wurde. Hier ist der neue Wirkungskreis von Jonas Rosenhahn, der während der letzten Jahre in Berliner Bars Erfahrungen gesammelt hat und sich nun freut, den Kölnern Bar-Klassiker und Eigenkreationen vorstellen zu dürfen.
Erweiterte Weinkarte
Die Weinkarte mit ihren derzeit schon 100 Positionen wird noch erheblich erweitert. Scherz: „Dafür wurde die Speisekarte geschrumpft, damit wir mit der Qualität auf dem bisherigen Niveau bleiben können“. Im Angebot sind unter anderem Backhendl vom Freiland-Huhn mit Kressecreme und Zupfsalat (12,90 Euro), pochiertes Kalbshüferl mit Sellerie und Kren (18,90 Euro) oder Kaiserschmarrn mit Zwetschgenröster (8,90 Euro).
Scherz ist seit fast 20 Jahren Koch, aber er könnte ebenso als Entspannungs-Coach fungieren. Angesichts all der Katastrophen, die in den letzten Wochen passiert sind, würde manch anderer vermutlich im Sechseck springen, doch Scherz bleibt gelassen. Weil die maßgeschneiderte Küche erst mit sechs Wochen Verspätung geliefert wird, hat er halt schnell die aus seinem alten Lokal provisorisch eingesetzt. Dass der Polsterer sich vermessen hat, dass am Ostermontag ein Abfluss aus der Wand brach und der Kronleuchter weiter auf sich warten lässt – alles halb so wild.
Scherz – Gasthaus, Bar, Biergarten, Luxemburger Straße 256, 50937 Köln. ☎ 0221-16929440 Restaurantzeiten: Täglich von 12-14.30 sowie 18-22.30 Uhr.
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