Lokal in der RoonstraßeIn diesem Restaurant gibt es Hummus mit Suchtpotenzial
- Hummus, der braun-graue Brei aus Kichererbsen, ist mehr als ein einfallsloser Dip für fades Gemüse.
- Das weiß auch die Mashery, der neue Laden auf der Roonstraße, in dem es leckeren Hummus mit verschiedenen Toppings gibt.
- Julia Floss hat's ausprobiert und warnt vor dem Suchtpotenzial der kleinen Tellerchen.
Hummus? Der aschgraue Brei, der beim Grillen immer neben den Gemüsesticks für die Vegetarier steht, weil den Fleischfreunden wieder mal nichts anderes eingefallen ist als Rohkost mit Pampe? Ja, genau der.
Aber Hummus ist mehr als ein einfallsloser Dip für faden Kohlrabi. In einigen Ländern des Nahen Ostens gehört der Kichererbsenbrei zu den Nationalspeisen. Jede Familie meint zu wissen, wie er am besten schmeckt, sie hat ihre eigenen Kniffe bei der Herstellung, die höchstens am Sterbebett weitergereicht werden.
Grober oder feiner Hummus?
Die einen schwören auf einen gröberen Mahlgrad, den anderen kann’s nicht fein genug sein. Werden die Hülsen der Kichererbsen nach dem Kochen mühselig entfernt oder nicht? Welche Sesampaste (Tahini) ist die beste? Welches Olivenöl? In Tel Aviv wird gemunkelt, den besten Hummus gäbe es in den halblegalen Mittagsküchen im jemenitischen Viertel. In Jerusalem sehen die Leute das natürlich wieder anders.
Vom Streetfood-Markt zum eigenen Restaurant
In Köln sind wir längst nicht so weit. Und sollten es auch bei den kulinarischen Einflüssen belassen – Streitkultur beiseite. Vera Prinz, Rhaya Ayoub-Wirtler und Julian Wirtler sehen das ähnlich. Die drei Hummus-Enthusiasten vermissten die nahöstliche Spezialität in Köln. Also beschlossen sie, ein eigenes Restaurant zu eröffnen. Aus der spontanen „Lass doch mal ’nen Hummus-Laden aufmachen“-Idee, wurde ein präziser Business-Plan. Auf Street-Food-Märkten sammelten die Quereinsteiger erste Erfahrungen. Dann das erste Mal in einem Restaurant, zwei Wochen lang, im „Laden Ein“. 2016 gewann das Team den Gründerpreis, im Mai 2017 schließlich eröffnete das „Mashery“. Hinter dem legeren Imbiss-Style steckt ein gewissenhaftes Konzept. Optisch und kulinarisch.
Hummus mit Nüssen und Pickles
Zur Auswahl steht sämiger Hummus mit verschiedenen, köstlichen Toppings, inspiriert von der israelischen Küche: gebratenes Gemüse, Schafskäse, geröstete Nüsse, Pickles. Die knusprigen, grünen Falafeln sind zusammen mit der nussig-cremigen Tahini-Sauce eine Offenbarung. Die Wochenkarte bietet zusätzliche Abwechslung. Nahöstliche Klassiker wie Sabich (Pita gefüllt mit frittierten Auberginen), Halloumi und Malabi (Dessert mit Kokos und Rosenwasser) runden das Angebot ab.
Aber Obacht, die Tellerchen bergen nicht nur hohes Suchtpotenzial – sie machen auch sehr satt. The Power of Hummus!
Mashery – Hummus Kitchen, Roonstraße 36, 50674 Köln,Öffnungszeiten: Mo-Sa 12-22 Uhr
Julias Auswahl von der Speisekarte:
Hummus mit gebratener Zucchini, Bio-Feta und Walnüssen,
dazu Tahini-Sauce und Pita-Brot // 8 Euro
Zhug // scharfe jemenitische Sauce aus grünen Chilis, Knoblauch, Koriander und Petersilie // 0,50 Euro
Green Falafel aus Kichererbsen, Petersilie, Minze und Koriander, serviert mit Hummus und Tahini-Sauce // 3,50 Euro
Frittierter Halloumi-Käse mit Za’atar-Gewürz // 4 Euro
Wassermelone-Gurke-Minz-
Salat mit Bio-Feta // 4,50 Euro
Das könnte Sie auch interessieren: