Sankt MartinWeckmänner einfach selber backen
So backen Sie unseren leckeren Weckmann
Zutaten
600 g Mehl30 g Hefe250 ml Milch120 g weiche Butter1 Ei150 g Zucker1 Vanilleschote1 TL Salz1 Eigelb1 Zitrone1 EL PuderzuckerZuckerschrift und Schokotröpfchen (Backzubehör)
Schritt 1: Der Vorteig
Hefe und Zucker in lauwarmer Milch auflösen und über das Mehl geben. Den Vorteig mindestens eine Stunde an einem warmen, windstillen Ort stehen lassen. Hefe ist ein natürliches Produkt , daher ist nicht immer gewährleistet, dass sie die gleiche Leistung bringt. Mit dem Vorteig prüft der Bäcker die Aktivität der Hefe. Der Stuten kann auch auch ohne Vorteig gebacken werden. Einfach alle Zutaten – außer Eigelb und Zuckerguss – mischen und über Nacht im Kühlschrank gehen lassen. Die langsame Gärung sorgt für eine ganz feine Porung.
Schritt 2: Der Hauptteig
Den Vorteig entweder in einem Schlagkessel mit einem Knethaken mischen oder mit dem Handrührgerät (Knetaufsätzen benutzen).
Ei, Salz und das Vanillemark dem Teig zufügen und weiter kneten. Die weiche Butter löffelweise unterrühren. Wenn der Teig klümpchenfrei und elastisch ist, ihn in eine große, saubere Schüssel umfüllen und etwa zwei Stunden an einem warmen, windstillen Ort gehen lassen. Lässt man den Teig alternativ über Nacht im Kühlschrank, sollte er mindestens eine halbe Stunde bei Raumtemperatur weiter gehen.
Schritt 3: Formen
Den Ofen auf 180˚ C vorheizen. Den Teig auf die Arbeitsfläche geben und zusammenschlagen. Sollte er zu klebrig sein, ruhig mit etwas Mehl arbeiten – das hängt unter anderem mit der Aktivität der Hefe zusammen. Den Teig zu einer Rolle formen und vier kleine Stücke für die Arme und Beine von Karli zur Seite legen. Aus dem Rest den Körper formen und auf ein Blech mit Backpapier legen. Die Arme und Beine einfach andrücken und zurechtformen. Die Arme mit einem Messer einschneiden, so dass die Finger entstehen. Karli muss mindestens eine halbe Stunde auf dem Blech gehen. Dieses zusätzliche Volumen sollte man beim Formen im Hinterkopf behalten und entsprechend die Arme und Beine weit genugabspreizen.
Schritt 4: Backen
Den Stutenkarli vor dem Backen mit Eigelb einpinseln. Er sollte auf einer der unteren Schienen gebacken werden, sonst verbrennt das Eigelb zu schnell. Den Ofen nach acht Minuten auf 160˚C runterdrehen und weitere fünf bis sieben Minuten backen. Die Backzeit hängt natürlich von der Größe des Gebäcks ab. Wichtig: Er darf nicht zu trocken werden. Ich stelle den Ofen gerne einfach aus und lasse den Teig noch ein paar Minuten bei geschlossener Tür in der Resthitze garen.
Schritt 5: Schminken
Den Stutenkarli auf einem Gitter auskühlen lassen. Währenddessen die Zuckerschrift in warmen Wasser temperieren und den Zuckerguss anrühren. Hierfür ein paar Spritzer Zitronensaft mit Puderzucker vermischen, bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist. Den Stutenkarli mit Zuckerguss, Schokotröpfchen und Zuckerschrift schminken. Wenn man den Stutenkarli klassisch mit Rosinen verzieren möchte, sollte man sie vor dem Backen in den Teig drücken.
Erinnerungen an den Weckmann
Der Weckmann ruft bei mir vor allem schöne Erinnerungen an meine Kindheit hervor: Wenige Wochen vor dem Sankt-Martins-Umzug machten immer die netten Frauen von der Gemeinde die Runde und klopften mit der Frage nach der Martinstüte bei meiner Mutter. Ich freute mich jedes Jahr auf diese Tradition.
Nach dem Umzug gingen wir Kinder von Tür zu Tür, Martinslieder singen; und zum guten Schluss, quasi nach getaner Arbeit, holten wir unsere Martinstüte ab. Sofort ging das Gewühle los: Unter dem ganzen Gesunden wie Nüssen, Mandarinen und Äpfeln lag das eigentliche Ziel – der Weckmann, dieses süße, weiche Männchen aus Hefeteig mit der Gipspfeife.
Nikolaus an St. Martin
Als Kind habe ich mich oft gefragt, warum der Weckmann denn anstelle eines halben Mantels eine Pfeife hat. Heute weiß ich, der Stutenkerl ist eigentlich das Abbild vom Nikolaus, die Rheinländer haben diese Tradition einfach vorverlegt. Daher gibt es den Weckmann, pardon Stutenkerl im Rheinland nicht nur im Advent, sondern ab November.
Der Stutenkerl hat viele Namen. Vom Puhmann über den Kiepenkerl bis zum Buckmann – das Hefemännchen gibt es in vielen Dialekten. Wir haben uns für eine ganz besondere Variante entschieden: den Stutenkarli.