Giftige PilzeHände weg von diesen Pilzen
Köln – Der Fliegenpilz
Der Amanita muscaria, wie der lateinische Name des Fliegenpilzes ist, sieht besonders schön aus: Leuchtend rot mit weißen Punkten auf dem Hut siedelt er sich besonders gerne unter Birken und Fichten an. Der Genuss kann zu Atemnot, Lähmungsanfällen und Bewusstseinseintrübung führen.
Auch ein Hang zur Rechthaberei und Tobsuchtsanfälle können Folgen einer Fliegenpilz-Mahlzeit sein. Der auffällige Hut ist kugelig, wenn er jung ist, dann konvex, schließlich scheibenförmig mit etwas herabgebogenem, gestreiftem Rand. Der Pilz kann höchstens mit dem in Italien als Speisepilz sehr geschätzten Kaiserling verwechselt werden. Der ist in Deutschland aber kaum zu finden.
Der Tigerritterling
Der Tigerritterling wächst nur auf Kalkböden und ist bei uns nicht besonders häufig zu finden. Aber er hat es in in sich: Innerhalb von drei Stunden nach dem Verzehr treten starke Bauschmerzen und Erbrechen auf. Der Genuss von Tigerritterlingen soll sogar schon zu Todesfällen geführt haben.
Der graue Geselle mit dem „getigerten“ Hut riecht und schmeckt ein wenig mehlartig, unter dem Hut finden sich bei feuchter Witterung wässrige Tröpfchen. Verwechselt werden kann der Tigerritterling unter anderem mit dem essbaren Erdritterling.
Der Pantherpilz
Der Amanita pantherina gehört zur gleichen Familie und sieht ein wenig aus wie ein brauner Fliegenpilz. Den Verwandten übertrifft er allerdings in Sachen Giftigkeit deutlich, sein Genuss kann tödlich enden wie der des ebenfalls zur Amanita-Gruppe gehörenden Knollenblätterpilzes. Die Nervengifte Ibotensäure, Mascazon und Muscimol lassen sich beim Pantherpilz nachweisen. Wichtige Erkennungsmerkmale sind die Stielknolle mit Randwulst (Bergsteigersöckchen) und der Geruch nach Rettich. Verwechselt werden kann der Pantherpilz mit dem Grauen Wulstling und dem Perlpilz, beide Sorten sind essbar.
Der Satansröhrling
Der Satansröhrling gehört zu den bekanntesten Giftpilzen. Schon sein Name verheißt nichts Gutes. Mit seinem weißlichen Hut über dem blutroten Röhrengeflecht wirkt er auch äußerlich alles andere als vertrauenerweckend. Ältere Exemplare strömen einen widerlichen Verwesungsgeruch aus. Beim Anschneiden läuft das Fleisch des Pilzes bläulich an. Zumindest geschmacklich wäre allerdings am Satansröhrling nichts auszusetzen. Wer ihn isst, erlebt allerdings sein blaues Wunder: Der Genuss hat heftige, lang anhaltende Magen- und Darmstörungen zur Folge. Verwechselt werden kann der eher selten zu findende Satansröhrling mit den häufig wachsenden, essbaren Hexenröhrlingen.
Der Knollenblätterpilz
Der Knollenblätterpilz enthält tödliche Gifte – und davon gleich mehrere. Für Pilzsammler sind sie die größte Gefahr: Sie zerstören die menschliche Leber in relativ kurzem Zeitraum. Manche Knollenblätterpilze sind so giftig, dass man sie nicht einmal anfassen sollte.
Die Vergiftungssymptome treten erst vier bis 16 Stunden nach der Mahlzeit auf. Besonders gefährlich sind der grüne (Amanita phalloides), weiße (Amanita phalloides var. verna) und der Kegelhütige Knollenblätterpilz (Amanita virosa), der allerdings relativ selten zu finden ist.
Die weißen und grünen Giftpakete dagegen wachsen zeitweise sogar massenhaft, wobei sie keine besonderen Ansprüche an den jeweiligen Standort stellen. Auffälligstes Merkmal ist die Knolle, aus der sie wie aus einem Ei emporwachsen. Glatt und glänzend sehen sie aus, wie aus Plastik geformt.
Der Geruch ist süßlich wie der von Kunsthonig. Gerade in jungem Zustand, mit noch geschlossener „Eihülle“, werden die gefährlichen Knollenblätterpilze mit Wiesenchampignons, Grünem Täubling oder anderen essbaren Sorten verwechselt.