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Restaurant „Eiflers Zeiten"Prächtiger Sonntagsbraten vom Eifler Landschwein

Lesezeit 3 Minuten

Restaurant „Eiflers Zeiten"

Es ist so vielsagend: das Brot im Restaurant. Wer sich damit keine Mühe gibt, wer altes, zähes, trockenes serviert, der achtet auch sonst nicht auf Zutaten und Details. Das Landbrot im „Eiflers Zeiten“ ist großartig, das dazu gereichte Schmalz ebenso. Man sitzt also voll Vorfreude in dem schönen hohen Saal mit den hölzernen Deckenbalken und zwei imposanten Flaschenkronleuchtern. Die klassischen Landhaus-Gerichte stammen aus derselben Küche wie die Speisen des Sternerestaurants „Bembergs Häuschen“ gleich nebenan – und werden mit derselben Sorgfalt gekocht. Zu Recht berühmt ist man für die Flammkuchen. Fast überall sonst werden Rohlinge aus der Convenience-Produktion verwendet, hier wird der Teig aus heimischen Kartoffeln selbst gemacht, darauf guter, herzhafter Speck, Frühlingszwiebeln, das Ganze mit viel Pfeffer abgerundet – und alles nicht knochentrocken und krümelnd gebacken. Der Steinbackofen wird mit Holz befeuert, dunkle Stellen sind da ganz normal – und erfreulich, zeigen sie doch handwerkliche Produktion.

Der Steinbackofen im „Eiflers Zeiten" wird mit Holz befeuert.

Landlust Schnitzel vom Kalb mit Monschauer Senf, Bratkartoffeln, Preiselbeeren, Salat // 22,90 Euro

Rinderbouillon mit Grießnockl und Wurzelgemüse // 6,40 Euro

Sonntagsbraten vom Eifelschwein mit roh mariniertem Spitzkohl und Kartoffelknödel (nur sonntags) // 14,90 Euro

Eifler Kartoffelflammkuchen // 9,40 Euro

Zander mit Champagnerkraut und Kartoffelkrapfen // 22,90 Euro

Lauwarmer Schokokuchen // 7,40 Euro

Sonntagsbraten vom Eifeler Landschwein

Neben fester Karte und Tageskarte gibt es an jedem Tag auch einen besonderen Klassiker. Sonntags den Sonntagsbraten vom Eifeler Landschwein, außen herrlich knusprig, innen saftig, mit schönem Fettrand. Danach denkt man: Eigentlich sollte jeden Tag Sonntag sein. Man kann natürlich auch zum auf den Punkt gegarten Zander mit cremigem Sauerkraut greifen, dem nicht die Säure ausgetrieben wurde. Oder zu einem anderen der großen Klassiker hier: dem Landlust-Schnitzel vom Kalb. Was für ein begeisterndes Schnitzel! Wunderbar dünn geklopft und eingerieben mit Meerrettich sowie Monschauer Senf, was eine feine, süße Schärfe ergibt. Die Panade wellt sich genau wie sie es soll, weil das Schnitzel nicht frittiert sondern mit guter Butter in der Pfanne war. Ein Schnitzel das zeigt, warum dieses Gericht ein solcher Klassiker geworden ist.

Lauwarmer Schokoladenkuchen nach Oma Röder

Seit Eröffnung steht der lauwarme Schokoladenkuchen nach Rezept von Oma Röder (der Großmutter des Kochs) ununterbrochen auf der Karte – aus gutem Grund. Er scheint nur aus Schokolade, Butter und Zucker zu bestehen und ist ein Stück Teig gewordener Himmel. Joghurt-Eis und Mango sorgen für Frische-Akzente. Es gibt mehrere Biere vom Fass, darunter ein eigenes Bier (aus Gemünd), sowie ein naturtrübes, wie Kölsch gebrautes, von einer jungen Brauerei aus Euskirchen. Die Weine klug ausgewählt und fair bepreist, man kann sogar aus der Karte des Sternerestaurants ordern. Der Service ist nett, kundig und flink. Geht Gasthaus eigentlich besser? Anders ja, besser nein!

Burg Flamersheim, 53881 Euskirchen, ??02255/94 57 52, geöffnet Mi-Do 17-24 Uhr, Fr-So 12-24 Uhr

www.landlustburgflamersheim.de

FAZIT: Großartiges Gasthaus! Essen, Getränke, Service, Interieur, Preise – hier stimmt wirklich alles.