Indonesische Küche KölnIm Restaurant „Mata Hari" wird ganz besonders aufgetischt
- Tapas? Nicht unbedingt aufregend. Wenn sie aber im „Mata Hari" serviert werden, ist es ein Spektakel.
- Kurkumasalat, Zitronenblatt-Maisküchlein, Schwein in Kecap Manis: Perfekt für einen tollen Abend mit Freunden.
In der Limburger Straße gibt’s jetzt indonesische Tapas. Die Freude ist groß, vereint Indonesien doch diverse meiner liebsten Landesküchen: indisch, chinesisch und eine Prise Thai. In meiner Idealvorstellung handelt es sich um einen kleinen Familienbetrieb. Eine ältere Dame wuselt mit Einsätzen voller Gemüse zwischen brodelnden Töpfen umher und es duftet nach Erdnuss und Pandan. Worst Case, aber dennoch möglich, wäre ein Retorten-Bowl-Restaurant aus der Abteilung: Hübsches Design, fades Essen. Gerade in dieser Lage ist dieses Instagram-taugliche Genre äußerst populär. Was wird mich wohl erwarten?
Gabel hier, Löffel da - Nicken
Freitagabend, halb neun. Das kleine Ladenlokal ist rappelvoll. Bereits beim Betreten des „Mata Hari“ deutet alles auf Wunschvorstellung – es duftet köstlich. Pudertöne, ein bisschen Pink, ein bisschen Dschungel an den Wänden, aber nicht steril durchdesignt, sondern geschmackvoll gestaltet mit begrenzten Mitteln. Es ist laut. An den Nebentischen werden Tellerchen gereicht. Es wird angestoßen und gelacht. Es wird wild durcheinander probiert. Gabel hier, Löffel da. Nicken, abwägen, noch ein Löffel, wieder nicken.
Sandra Hasson serviert in ihrem Lokal also indonesische Tapas. So nennt sie das zumindest. Eigentlich lautet der indonesische Begriff für ihr Konzept Padang. Diese westsumatrische Art des Servierens sieht vor, den Tisch mit allerlei Spezialitäten vollzustellen und der Gast zahlt lediglich, was er wirklich isst. Padang im ursprünglichen Sinne ist allerdings weder mit der deutschen Mentalität, noch der hiesigen Hygieneverordnung zu vereinen, deshalb die europäisierte Version. Im Kern geht’s um das Gleiche: Abwechslung.
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Ich bestelle wild drauf los. Kurkumasalat, Zitronenblatt-Maisküchlein, Schwein in Kecap Manis, Tofu-Omelette mit Erdnuss, Shitakepilze in Soja-Zimtsauce. Dazu wird duftender Jasminreis serviert und mein persönlicher Favorit „Srundeng“, eine knusprige Mischung aus gerösteten Kokosflocken und Erdnüssen. Schlagartig tauchen wir ab in ein Aromen-Feuerwerk aus Zitronengras, Tamarinde, Zimt, Kokos, Soja, Kurkuma und frischem Gemüse. Spätestens als ich aus den Augenwinkeln eine ältere Dame mit Einsätzen voller Gemüse erspähe, ist es um mein Herz geschehen. Im „Mata Hari“ steht tatsächlich Sandras Mutter am Herd.
Wahre Köstlichkeiten
Die patente Dame aus Lumajang ist eine erfahrene Gastronomin und Köchin. Und zaubert wahre Köstlichkeiten.
Die indonesischen Eltern von Sandra Hasson lernten sich ausgerechnet im tiefsten Niederbayern kennen, im Restaurant der Mutter. Ebendort wuchs die Wahlkölnerin auch auf. Geradezu naheliegend, wenn nicht unumgänglich, war also der Schritt, ein eigenes Restaurant zu eröffnen. Sandra hat einen gleichzeitig modernen, wie traditionellen Ort geschaffen. Glücklicherweise serviert ihre Mutter, die Mata Hari aus Niederbayern, nun die kulinarischen Schätze Indonesiens im Herzen von Köln.Limburger Str. 19, 50672 Köln,Tel: 0221/45340334,geöffnet: Di-Sa 12-14.30 Uhr und 18-22 Uhrwww.matahari-restaurant.de
Was wir probiert haben
Bakwan Jagung // Zitronenblatt-Maisküchlein // 4,90 EuroBabi Kecap // Schweinefleisch in süßer Sojasauce // 5 EuroTahu Telor // Tofu-Omelette in Erdnusssauce // 11 EuroBebek Goreng // Shitakepilze mit Soja-Zimtsauce //11 EuroSrundeng // Geröstete und gewürzte Kokosflocken // 1,90 Euro