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Espressobar Van DyckWarum man über guten Kaffee am besten nicht reden sollte

Lesezeit 2 Minuten
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Julia Floss in der Espressobar Van Dyck

  1. Unsere Gastro-Expertin Julia Floss hat die Espressobar in Ehrenfeld zum Lieblingsort in Köln ausgerufen.
  2. Warum? Was das Besondere an der mit Preisen überhäuften Kaffeerösterei ist, lesen Sie hier.

Köln – Unfreiwillig werde ich Zeugin eines Kaffee-Fachgespräch-Dialogs: „Ein Kilo Adorno und ’was Gemahlenes für den Mokkamaster. Ich weiß aber gerade gar nicht mehr, was ich da hatte.“ Barista: „War’s denn eher schokoladig oder säurebetont?“ Kunde: „Schon mehr Schoko.“ Barista: „Dann war’s der Rosso. Kamst du denn gut damit klar?“

Reflexartiges Augenrollen meinerseits. Oh Gott, bitte nicht noch mehr Fachgespräch! Fluchtgedanken. „Reiß’ dich zusammen, Julia! Die sind gleich durch mit ihrem Schoko-Geplänkel und dann wirst du mit feinstem Kaffee belohnt.“ „Ja, total. Ich trink den ja meistens mit Milch. Das geht voll klar.“ „Stimmt, hattest du erzählt. Ja, da passt der Rosso echt am besten.“

Kulinarische Fachsimpelei

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Kult in Ehrenfeld: Espresso-Bar Van Dyck

Normalerweise müsste ich an dieser Stelle den Laden verlassen. Einfach umdrehen und gehen. Es gibt nur wenige Orte, an denen ich mir diese Form der kulinarischen Fachsimpelei und vor allem das dazugehörige Klientel zumute. Damit meine ich weder den freundlich beratenden Barista, noch den freundlich fragenden Kunden, sondern den Typen, der sich in 20 Sekunden ungefragt einmischen wird: „Also ich fand den Adorno für den Siebträger ja gar nicht so gut.“ Oder: „Der Mokkamaster? Der 42-iger hatte ja so Probleme mit den Hydrostößeln.“ Diese kulinarischen Selbstdarsteller, die eigentlich kein Verkaufsgespräch führen wollen, sondern Publikum für’s Vokabeltraining suchen.

Eine mit Preisen überhäufte Kaffeerösterei

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Julia Floss in der Espressobar Van Dyck.

Die hübsche kleine Van-Dyck-Espressobar in Ehrenfeld ist Gefahrenzone 1 hinsichtlich dieser Spezies. Eine mit Preisen überhäufte Kaffeerösterei, die auch noch Premium-Equipment wie japanische Wasserkessel, italienische Herdkannen und Filter-Zubehör verkauft. Das Design ist stadtbekannt. Der geschwungene Schriftzug prangt auf unzähligen Tassen, in Ehrenfeld leuchtet er rosa im Fenster. Das schmale Ladenlokal mit der beigefarbenen Theke hat Kultstatus, am Wochenende kommen neben der Stammkundschaft viele Touristen ins Kaffeemekka gepilgert. Van Dyck ist auch für seine Beratung bekannt.

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Das Mantra lautet „Jeder soll den Kaffee finden, den er braucht.“ Und diesen auch richtig zubereiten können. Jede Frage wird beantwortet – auf Augenhöhe. Egal ob zur Bohne im Tütchen, der Gerätschaft oder zum Tasseninhalt vor mir. Neben sehr gutem Kaffee gibt’s portugiesische Eier-Törtchen und eine Handvoll Feingebäck. Die Focaccia werden im Café Sehnsucht nebenan zubereitet. Eine weitere Ehrenfelder Institution.

Fazit: Fachgeplänkel der Kundschaft samt sensationellem Kaffee. Die Espressobar ist seit Eröffnung 2010 ein Lieblingsort. Trotz Vokabeltrainings.

Espressobar Van Dyck, Körnerstr. 43, 50823 Köln, Tel. 0221/29833552, Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 9-19 Uhr, Samstag 9-18 Uhr.

Julias Auswahl:

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Kaffee und Törtchen in der Espressobar Van Dyck in Ehrenfeld.

Espresso // 1,50 Euro

Cappuccino // 2,50 Euro

Pastel de Nata // 2,20 Euro

Focaccia // 3,50 Euro

Karamell-Sesam-Cookie // 2,50 Euro