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Öko-faire ModeDiese Siegel sind mehr als ein Marketing-Gag

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Die Nachfrage nach guter Produktion ist da, aber auch die Bereitschaft, dafür zu bezahlen? Mittlerweile gibt es eine riesige Anzahl an Siegeln, die den ökologischen Anbau zertifizieren sollen. H&M hat eines, C&A hat eines, selbst Primark wirbt neuerdings mit einem Siegel, das die ökologischen und fairen Herstellungsbedingungen in Südostasien beglaubigen soll.

Das Problem ist nur: So viele Klamotten wie die Giganten und Discounter verkaufen, lassen sich aber niemals öko-fair produzieren. Es ist nicht viel mehr als ein Marketing-Gag, der sich ganz gut macht in einer Gesellschaft, die gerade eine gewisse Sensibilität entwickelt. Aber eben nur im Ansatz, und noch lange nicht jeder.

Die ganze Herstellungskette, vom nicht genmanipulierten Saatgut, dem Verzicht auf gesundheits- und umweltschädliche Substanzen, über korrekte Arbeitsbedingungen bis zu umweltfreundlichem Transport und Verpackungsmaterial ist mit keinem einzigen Siegel nachweisbar. Selbst dann nicht, wenn Modeunternehmen eigene Produktionsstätten aufbauen. Denn dafür ist das Business zu global, die Herstellungskette zu lang, und die Menschen am anderen Ende der Welt sind zu weit weg von europäischen Standards wie Arbeitsgesetzen und Mindestlohn.

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Trotzdem gibt es Lichtblicke: Drei Siegel haben sich etabliert, die zum Beispiel auch die Vorstandschefin der Frauenrechtsvereinigung Femnet, Gisela Burckhardt, empfiehlt.

GOTS-Zertifikat (Global Organic Textile Standard)

Das GOTS-Siegel garantiert biologischen Anbau und Einhaltung strenger Umweltkriterien während des gesamten Produktionsweges.

Fairtrade

Das Siegel kennzeichnet Produkte, die aus fairem Handel stammen und bei deren Herstellung bestimmte, soziale, ökologische und ökonomische Kriterien eingehalten wurden.

Fair Wear Foundation

Die Fair Wear Foundation ist eine niederländische Non-Profit-Organisation, die sich um die Einhaltung sozialer Standards in den Herstellungsländern kümmert.

Diese drei haben hohe Standards, Firmen wie Armedangels oder Lanius, wollen sich auf die Siegel aber dennoch nicht alleine verlassen: Sie reisen zum Baumwollfeld nach Indien, zur Schaffarm nach Patagonien – und lassen in Europa produzieren, in Portugal, in Litauen.

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Ein regionaler Einkaufsratgeber für faire Mode - herausgegeben von der AMD Akademie Mode & Design, Fachbereich Design der Hochschule Fresenius, zusammen mit der Bonner Frauenrechtsorganisation Femnet.E.V. und der Universität zu Köln.